Verdienstvolle Ära geht zu Ende: Ralf-Andreas Gmelin verabschiedet sich nach 23 Jahren aus der Ringkirche Wiesbaden. Eine Würdigung seines Engagements und seiner Hinterlassenschaften.
Nach 23 Jahren an der Ringkirche Wiesbaden, tritt Pfarrer Ralf-Andreas Gmelin im März in den wohlverdienten Ruhestand ein. Der Abschiedsgottesdienst, der von Propst Oliver Albrecht geleitet wird, findet am Sonntag, den 3. März.
Ringkirche, kurz gefasst
Abschiedgottesdienst – Verabschiedung von Ralf-Andreas Gmelin
Wann: Samstag, 3. März 2024, 11:00 Uhr
Wo: Ringkirche – Ringkirchengemeinde, Kaiser-Friedrich-Ring 7, 65185 Wiesbaden
Als Pfarrer Gmelin im März 2001 seine Tätigkeit an der Ringkirche aufnahm, brachte er einen enormen Schatz an Erfahrungen mit sich. Vor seiner Zeit in Wiesbaden diente er als Öffentlichkeitsbeauftragter des Evangelischen Dekanats Bad Homburg und war theologischer Redakteur der Evangelischen Sonntagszeitung. Sein Einfluss machte sich sofort bemerkbar: Innerhalb kürzester Zeit wurde die Ringkirche mit einem Internetanschluss ausgestattet, erhielt neue Visitenkarten und eine ansprechende Homepage. Doch nicht nur in digitalen Angelegenheiten, auch bei praktischen Herausforderungen, wie der Auswahl der Gemeindestühle, bewies Gmelin eine geschickte Hand.
Ein Vermächtnis der Leidenschaft
Das Engagement von Gmelin erstreckte sich über die gesamte Bandbreite des kirchlichen Lebens. Seine Liebe zur Geschichte und zur Gemeinde führten zu bedeutenden Restaurierungsprojekten und einer reichhaltigen Vermittlung des kulturellen Erbes der Ringkirche. Seine Fähigkeit, die Steine der Kirche sprechen zu lassen, begeisterte nicht nur Gläubige, sondern auch Schulklassen und Touristengruppen. Spuren zu hinterlassen und Spuren nachzugehen hat ihm schon immer Spaß gemacht. Mehrere Bücher hat er dazu veröffentlicht. Sein Wissen und seine Begeisterung sind ansteckend und trugen die letzten zwei Jahrzehnte maßgeblich zum Erhalt und zur Weiterentwicklung der Ringkirchengemeinde bei.
Ein Leben im Dienste der Bedeutung
Schon früh erkannte Ralf-Andreas Gmelin seine Berufung zur Theologie und zum Dienst an den Menschen. Entgegen den Vorschlägen seiner Eltern entschied er sich gegen eine Karriere als Zahnarzt und widmete sich stattdessen den großen Fragen des Glaubens und der Existenz. Sein Weg führte ihn durch ein Studium der Theologie und verschiedene Stationen im kirchlichen Dienst. So kam er nach dem Studium als Vikariat an die Wiesbadener Lutherkirche, sein Lehrpfarrer war Hermann Otto Geißler. Von dort wurde er in die Versöhnungsgemeinde nach Stierstadt-Weißkirchen geschickt.
Öffentlichkeitsarbeit als Berufung
Kurz nach seinem Dienstantritt verließ der dortige Kollege die Gemeinde und ließ den Berufsanfänger alleine. Der junge Pfarrer nutzte die Chance für einen Neuanfang: Er eröffnete ein Jugendcafé und wurde schließlich Jugendpfarrer. Manche Jugendliche verbrachten damals mehr Zeit in der Kirche als zuhause. Es war eine tolle Zeit, erinnert er sich. Für die Gemeinde war es ein Schock als ihr Pfarrer nach sieben Jahren in die Öffentlichkeitsarbeit der Kirchenzeitung berufen wurde. die ihn schließlich an die Ringkirche in Wiesbaden führten.
In Wiesbaden hinterlässt er nicht nur materielle Spuren, sondern vor allem die Erinnerung an einen engagierten und einfühlsamen Seelsorger.
Ein Abschied mit Dank und Anerkennung
Der Abschiedsgottesdienst am 3. März wird nicht nur eine Gelegenheit sein, dem leidenden Gemeindepfarrer für seine Verdienste zu danken, sondern auch um seine fortwährende Inspiration und sein Vermächtnis zu feiern. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes durch die Ringkirchenkantorei und die Kirchen-Streicher unter der Leitung von Kantor Hans Kielblock verspricht eine bewegende und würdevolle Abschiedszeremonie zu werden.
Bild oben ©2022 Privat
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