Ein Dank an die Stadtgesellschaften, eine Namensliste die kein Ende nehmen wollte und am Ende die feierliche Verleihung des Transferpreises der Hochschule RheinMain.
Mit Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und der Wiesbadener und Rüsselsheimer Stadtgesellschaft zelebrierte die Hochschule RheinMain in der vergangenen Woche den Ausklang ihres 50-jährigen Jubiläums. Den Abend eröffnete die Präsidentin der HSRM Prof. Dr. Eva Waller und die Liste der Namen schien gar kein Ende zu nehmen. Nach einem kurzen Abriss der Geschichte von 1971 an, der Geburtsstunde der Fachhochschule Wiesbaden, sagte die Präsidentin in die Zukunft blickend: Wir bilden Fach- und Führungskräfte aus, die in den vergangenen und kommenden Jahrzehnten Lösungen für wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Herausforderungen entwickelten und entwickeln. Wir werden gezielt Existenzgründungsideen unserer Studierenden und Beschäftigten unterstützen und begleiten.
„Wir werden Talente gezielt unterstützen und verstärkt internationalen Studierenden und Wissenschaftler:innen ein Zuhause bieten.“ – Prof. Dr. Eva Waller
Weiter sprach Prof. Dr. Waller von den Bauplänen der Hochschule RheinMain, davon, dass die HSRM einen lebendigen, interaktiven Campus mit kurzen Wegen und studiengangsübergreifendem Austausch gestalten wolle. Es sei das Ziel der Hochschule, den Standort Kurt-Schumacher-Ring als Hauptcampus in Wiesbaden auszubauen. Zurzeit entsteht dort ein Lehr- und Lernzentrum mit Seminarräumen, studentischen Arbeitsräumen, einem Hörsaal, einer Bibliothek und einer Cafeteria. Zusätzlich plant das Studentenwerk Frankfurt dort ein großes Wohnheim.
„Mit all den Bauvorhaben öffnen sich zusätzliche, neue Türen, die die Hochschule RheinMain mit den Städten Wiesbaden und Rüsselsheim verbinden. Die weitere Öffnung hin zur Stadtgesellschaft fällt unter das, was wir als Transfer definieren.“ – Prof. Dr. Eva Waller
Gerade aus Sicht einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) scheine der Ansatz, Transfer nicht als reine Übertragung von Wissen, Ideen und Technologien aus der Hochschule in die Gesellschaft hinein zu verstehen am besten geeignet. Vielmehr sei er als ein stetiger Austauschprozess zu verstehen. Transfer sei in Wiesbaden und Rüsselsheim keine Einbahnstraße, sondern ein Dialog, so die Präsidentin weiter.
„Herzlichen Glückwunsch zu 50 Jahren Ausbildung der Fachkräfte von morgen sowie Verzahnung von Theorie und Praxis! An der Hochschule RheinMain zeigt sich dies besonders in den Forschungsschwerpunkten zu Engineering 4.0 und smarten Systemen – alles Technologien, die unabdingbar sind für unsere digitale Gesellschaft.“ – Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst
Besonders zukunftsweisend sei die Beteiligung an den Promotionszentren Soziale Arbeit, Angewandte Informatik und Mobilität und Logistik: An der Hochschule RheinMain habe 2018 der erste Promotionsstudent an einer HAW in Deutschland seine Dissertation abgeschlossen. Möglich habe dies das Promotionsrecht für besonders forschungsstarke Fachrichtungen an den HAW gemacht – ein hessisches Erfolgsmodell, das erst kürzlich von einer wissenschaftlichen Kommission sehr gut bewertet wurde.
„Wir wollen möglichst vielen klugen und kreativen Köpfen die Chance zur Teilhabe an der Hochschulbildung ermöglichen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können. Die Hochschule RheinMain ist eine wichtige Partnerin auf diesem Weg.“ – Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst
Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Gert-Uwe Mende, sagte, dassStadt und Hessen das Wissen der Hochschule RheinMain in vielen Projekten nutze. Das er und die Stadt dies in Zukunft sichtbarer machen möchte, um damit zu zeigen, wie notwendig wissenschaftliche Erkenntnisse für die Entwicklung der Stadt seien.
„Wir wissen die Hochschule RheinMain zu schätzen, denn sie ist Wirtschafts-, Demografie- und nicht zuletzt Innovationsfaktor. Dies möchte ich für eine wissensbasierte Stadtentwicklung nutzen.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, übersendete ein digitales Grußwort. Darin betonte sie die Bedeutung der HAW. Sie sagte, die Stärke der Innovationskraft liege in den Regionen. Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften seien dabei besonders wichtig. Mit ihrer praxisnahen Lehre und Forschung seien sie Dreh- und Angelpunkt für Innovation.
Einblicke in die Transferaktivitäten der Hochschule RheinMain gab Prof. Dr. Thomas Heimer, indem er das fachbereichsübergreifende Transferprojekt IM-PACT RheinMain vorstellte, das durch die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ gefördert wird.
Transferpreis für Prof. Dr. Dackweiler
Anschließend folgte die feierliche Verleihung des Transferpreises der Hochschule RheinMain durch Prof. Dr. Andreas Brensing, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit der HSRM. Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler, Professorin für gesellschaftliche und politische Bedingungen sozialer Arbeit im Fachbereich Sozialwesen, wurde für ihren überragenden Beitrag zur systematischen Verknüpfung von anwendungsbezogener Forschung, Lehre und Transfer in gesellschaftlich hochrelevanten Problemfeldern“ ausgezeichnet.
Ihr aktuelles, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes interdisziplinäres Projekt Aufs Spiel setzen – Neue Wege der Prävention und Hilfe bei Gewalt in Paarbeziehungen im ländlichen Raum (AusWege) erforscht Möglichkeiten, Partnerschaftsgewalt zu verhindern, zu reduzieren und den Kreislauf der Gewalt zu unterbrechen. Dazu wird eine mehrjährige Öffentlichkeitskampagne durchgeführt, die unterschiedliche Zielgruppen anspricht, und es wird mit Serious Games zu Gewalt in Paarbeziehungen ein spielebasierter Lernansatz angewendet, der Jugendliche und Erwachsene interaktiv einbezieht.
Foto oben – Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Eva Waller (Mitte) mit der Hessischen Wissenschaftsministerin Angela Dorn und dem Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. © 2022 Sven Singhoff
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