Till Seibel fliegt fast schwerelos über das Feld – doch der Jubel bleibt leise. Die Phantoms verlieren in der Overtime.
Vier Stunden Kampf, vier Quarter voller Wendungen, doch am Ende steht ein bitteres 21:27 nach Overtime: Die Wiesbaden Phantoms verlieren in der German Football League 2 gegen die Biberach Beavers – und vor allem gegen sich selbst. Es war ein Spiel, das von Strafen zerhackt, von Fehlern geprägt und von einem dominanten Quarterback namens Van Deripe entschieden wurde.
Ein Rückschlag mit Ansage
„Zu viele mentale Fehler“, urteilte Head Coach David Gordon nach Abpfiff – und das war keine Floskel. Gleich der erste Drive der Gäste endete mit Punkten. Returner Thomas Jeeves brachte Biberach tief in Phantoms-Territorium, Van Deripe servierte den Touchdown – ein Auftakt, der wie ein Warnschuss klang.
Wiesbaden reagierte kämpferisch: Justin Schmitts 80-Yard-Lauf und Patrick Krieses Wuchtlauf brachten Hoffnung, Jerry Weishaupt vollendete, Leon Amberg verwandelte den PAT – 7:13. Doch statt Stabilität wuchs die Unruhe.
Zwischen Aufbäumen und Rückschlägen
Till Seibel glänzte mit einem 56-Yard-Lauf – doch eine Strafe raubte das Momentum. Es war symptomatisch. Immer wieder bremsten Flaggen den eigenen Spielfluss. Zwar schob sich Seibel später doch noch in die Endzone zur Führung, doch diese hielt nicht lange.
Auch defensiv arbeiteten die Phantoms mit Leidenschaft: Kamguia Kamguia sackte Van Deripe, Steinrücken und Moissiadis setzten starke Akzente. Doch der gegnerische Spielmacher fand stets neue Wege. Seine Big Plays kamen im genau richtigen Moment – auch, weil Wiesbaden im vierten Versuch zu oft nachließ.
Verlängerung ohne Happy End
Kaufman brachte mit einer Serie beherzter Läufe die erneute Führung – doch der letzte Punch fehlte. Biberach glich aus, vergeigte den Extrapunkt – Overtime. Dort marschierte wieder Van Deripe. Touchdown. Die Phantoms antworteten, rückten vor, aber eine 15-Yard-Strafe ließ den Drive stocken. Die letzte Chance blieb ungenutzt.
Kritik mit Aussicht
Mit nun 3:3 Siegen ist die Bilanz ausgeglichen – der Anspruch aber höher. „Wir sind besser als das“, sagte Gordon. Bis zum Auswärtsspiel in Gießen soll das Team fokussierter, disziplinierter auftreten. Die Fehleranalyse beginnt sofort. Die Phantoms haben das Potenzial – sie müssen es nur endlich abrufen.
Team | Pct. | Sp. | S | N | U | TD-Pkt. |
---|---|---|---|---|---|---|
Albershausen Crusaders | .833 | 6 | 5 | 1 | 0 | 160:66 |
Regensburg Phoenix | .800 | 5 | 4 | 1 | 0 | 158:81 |
Biberach Beavers | .800 | 5 | 4 | 1 | 0 | 152:111 |
Wiesbaden Phantoms | .500 | 6 | 3 | 3 | 0 | 137:113 |
Gießen Golden Dragons | .400 | 5 | 2 | 3 | 0 | 89:121 |
Nürnberg Rams | .400 | 5 | 2 | 3 | 0 | 91:179 |
Fursty Razorbacks | .200 | 5 | 1 | 4 | 0 | 33:110 |
Montabaur Fighting Farmers | .000 | 5 | 0 | 5 | 0 | 72:111 |
Foto ©2024 Wiesbaden Phantoms / Bastian Klaas
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