Brückenhavarie mit Folgen: Erst trifft es Autofahrer und Berufspendler. Dann dürfen die Züge nicht mehr unten durch. Der Bahnverkehr dank Notgerüst ist bald wieder möglich.
Die Auswertung des sofort eingerichteten Meßmonitorings, eine umfassende Bestandsaufnahme am Bauwerk, die erforderlichen statischen Berechnungen und die abschließende Freigabe durch den Prüfstatiker liegen nun vor. Sie geben Entwarnung. Damit könnte der Bahnverkehr in Niedernhausen voraussichtlich vor Weihnachten wieder rollen. Hessen Mobil wird mithilfe der DB Netz AG ein Notgerüst am Brückenbauwerk im Zuge der L 3027 zur Unterführung der Bahn errichten.
„Wir können versichern, dass für uns die Sicherheit der Bürger Niedernhausens und möglicher Bahnreisender höchste Priorität hat. Wir haben in den vergangenen Tagen in enger Abstimmung mit der Bahn mit Hochdruck an der Lösung des Problems gearbeitet. Oberstes Ziel war es dabei, die Stabilisierungsmaßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen und damit die Begleitumstände der Sperrmaßnahme bestmöglich aufzulösen.“ – Heiko Durth, Vizepräsident Hessen Mobil
Auch ein vorzeitiger Abriss der Brücke war intensiv geprüft worden. Dies hätte aber deutlich länger gedauert, da die Kampfmittelräumung und der komplette Rück- und Wiederaufbau der Fahrdrahtanlagen über das Gleisfeld im Bereich des Bauwerkes kurzfristig nicht realisierbar gewesen wären. Der Abriss des Bauwerkes soll nun im nächsten Schritt erfolgen.
Hintergrund
Die Sperrung aller unterführten Gleise war notwendig geworden, da Anfang Dezember im Zuge von regelmäßigen Vermessungsarbeiten die Schiefstellung eines weiteren Pfeilers festgestellt worden war. Das Rollenlager, das Verbindungselement zwischen Unterbau und Brücke, ist dadurch abrollgefährdet. Ein Schienenersatzverkehr wurde umgehend eingerichtet. Seit September ist die Brücke bereits wegen eines ersten schiefen Pfeilers für den gesamten Verkehr gesperrt. Der Brückenabriss war bereits für Mai 2021 geplant.
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