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Lektionen in Zivilcourage, ein Nachruf von Volker Bouffier

In seinem Nachruf würdigt Ministerpräsident Volker Bouffier das Wirken von Irmgard Heydorn: „Hessen verliert einegroße Persönlichkeit, die gegen das Naziregime kämpfte und Freiheit und Demokratie in den Mittelpunkt stellte.“

Redaktion 7 Jahren vor 0

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat mit Betroffenheit auf den Tod von Irmgard Heydorn aus Frankfurt reagiert. Die älteste Trägerin der Wilhelm Leuschner-Medaille, der höchsten Auszeichnung des Landes Hessen, ist am Mittwoch im gesegneten Alter von 101 Jahren entschlafen.

„Irmgard Heydorn war ein Vorbild für eine solidarische und humanitäre Gesellschaft. Mit ihr verliert Hessen eine große Persönlichkeit, die gegen das Naziregime kämpfte, sich traute Nein zu sagen und Freiheit und Demokratie in den Mittelpunkt stellte.“ Ministerpräsident Volker Bouffier

Viele Jahre habe Heydorn als Zeitzeugin über die schrecklichen Erlebnisse während des Holocausts referiert und damit die grausamen Kapitel unserer Geschichte mahnend in Erinnerung bewahrt, so der Ministerpräsident weiter.

Lektionen in Zivilcourage

Irmgard Heydorn wurde am 24. März 1916 in Hamburg geboren. Der Kult um Führer, Fahne und Vaterland im aufkommenden Dritten Reich war ihr von Beginn an zuwider. Bereits in jungen Jahren, direkt nach dem Abitur, entschied sie sich gegen ein Leben nach den Vorstellungen des Nationalsozialismus und verzichtete bewusst auf ein Medizinstudium. Stattdessen nahm sie eine Stelle in einem jüdischen Bankhaus an, um dem Inhaber zur Flucht ins Ausland und zur Rettung seines Vermögens zu verhelfen.

„Irmgard Heydorn hat unzählige Schulen und Universitäten besucht, um jungen Menschen über Verfolgung und Widerstand während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten zu berichten. Ihr war es dabei stets ein wichtiges Anliegen und Aufforderung an die Jugend, sich selbst aktiv gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu engagieren.“Ministerpräsident Volker Bouffier

Als Mitglied des damals verbotenen Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) kämpfte Heydorn gegen das Naziregime und leistete Aufklärungsarbeit mit dem Ziel, die Nationalsozialisten zu schwächen und die Regierung zu stürzen. 1943 versteckte sie einen geflohenen Gefangenen und riskierte dabei ihr Leben. Nach dem Krieg baute sie aus dem ISK die Europäische Verlagsanstalt (EVA) auf, zudem war sie Mitbegründerin des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes. 1962 nach Frankfurt gezogen, lehrte sie an der Volkshochschule und war aktives Mitglied bei Amnesty International.

Wilhelm Leuschner-Medaille

Für ihren unermüdlichen Einsatz gegen den Nationalsozialismus hat das Land Hessen Irmgard Heydorn am 1. Dezember 2007 mit der Wilhelm Leuschner-Medaille geehrt. Die Medaille wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich zur Würdigung des Einsatzes für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit eingesetzt und Staat, Gesellschaft sowie Kultur in vorbildlicher Weise geprägt haben.

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