Papst Franziskus stirbt mit 88 Jahren im Vatikan – nach seinem letzten Segen. Die Welt nimmt Abschied von einem Papst der Menschlichkeit.
Papst Franziskus stieg nicht auf einen Thron – er ging auf Menschen zu. Er fuhr mit der U-Bahn, küsste Kinder auf der Straße, sprach mit Flüchtlingen. Als erster Papst aus Lateinamerika wollte er die Kirche öffnen, verständlicher machen, menschlicher. Viele sahen in ihm den Hoffnungsträger einer erstarrten Institution.
Verbindungen nach Hessen
Seit Februar 2013 stand er an der Spitze der katholischen Kirche. Als junger Mann war der Geistliche zu Studienzwecken für einige Zeit nach Hessen gekommen. Im Jahr 1985 recherchierte er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt. Der gewählte päpstliche Name Franziskus zu Ehren des Heiligen Franz von Assisi war ausgerichtet auf seinen Einsatz für benachteiligte und schwache Menschen.
Doch Reformen kamen schleppend. Der Widerstand in den eigenen Reihen war hartnäckig. Er redete viel, ermutigte, deutete Wandel an – aber oft fehlte die Kraft oder der Wille zur letzten Konsequenz.
Letzter Auftritt, letztes Wort
Am Ostermontag zeigte sich Franziskus noch einmal öffentlich – schwach, aber präsent. Im Papamobil, mit zitternden Händen, spendete er den Ostersegen. Urbi et Orbi. Wenige Stunden später war er tot. Schlaganfall. 88 Jahre alt. Die Nachricht verbreitete sich schnell. Die Glocken in Rom begannen zu läuten, wenig später auch in Berlin, Köln, New York. Ein Moment der weltweiten Stille.
Eine Welle der Anteilnahme
Staatsoberhäupter, Geistliche, Gläubige – sie trauern. Bundespräsident Steinmeier nannte ihn „ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung“. Der hessische Ministerpräsident Rhein schrieb: „Er war ein Menschenfischer.“
Nicht nur Worte bleiben. Auch Bilder. Ein Papst, der im Armenviertel eine Wange berührte. Der nie abgehoben wirkte. Der Mensch blieb – bis zuletzt.
Ein stiller Abgang
Franziskus wollte vieles. Er erreichte manches. Er scheiterte auch. Doch sein Einsatz, seine Nähe zu den Menschen, seine einfachen Gesten – sie hallen nach. Sein Pontifikat war kein Bruch – aber eine Bewegung. Jetzt ist es zu Ende.
Foto – Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und Boris Rhein zu Besuch im Vatikan ©2023
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