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Patrizia Casagrande stellt in der Artgallery Wiesbaden aus. ©2019 Künstlerin

Gallery: Kunst, Reizvoll durch Widerspruch

Patrizia Casagrandas Arbeiten fesseln durch die Verschränkung von Schönheit und Vergänglichkeit. Vom 23. März an stellt die deutsch-iatlinische Künstlerin eine Ausschnitt ihrer Werke in der Art Gallery Wiesbaden aus: nicht real in der Häfnergasse, sondern virtuell und online!

Redaktion 4 Jahren vor 0

Am Anfang stehen als Motiv das Gesicht einer Frau und die kreative Lust von Patrizia Casagrande, im Tun die unterschiedlichsten Materialien zu erforschen – nicht mehr in der Art Gallery, sondern virtuell.

Alles ist vorbereitet, doch dann kommt Corinna, ihm, Corona vorbei und durchkreuzt alle Pläne. So überrascht Patrizia Casagranda mit ihren  ungewöhnlichen Portraits jetzt nicht mehr ins der Art Gallery – sondern online. Die Anmut der gezeigten Köpfe lockt auch dort das das Auge.

Art Gallery Wiesbaden, kurz gefasst

Patrizia Casagrandas – Schönheit und Vergänglichkeit
Wann: 23. März bis 23. April 2020
Vernissage: 23. März, 12:00 bis 18:00 Uhr
Wo: Art Gallery Wiesbaden, Häfnergasse 2, 65183 Wiesbaden (Anfahrt planen!)
Jetzt online unter: www.artgallery-wiesbaden.de

Auch online wird eine gebrochene Ästhetik inszeniert, die auch Schrift einbezieht. Ein markiges Relief aus Wellen, Furchen, Mörtel und Noppen, so scheint es, mischt die Oberfläche der Bilder auf. Gesichter konkretisieren sich erst unter dem aufmerksamen Blick und manchmal erst aus der Distanz einiger Meter. Sie setzen sich abstrahiert aus einer Vielzahl vorstehender Punkte zusammen, um akzentuiert und farblich verfremdet etwa in Rot, Pink, Blau und Violett aufzuscheinen.

Schicht für Schicht = Kunst

Aufregend ist das, was die Künstlerin mit dem Material anstellt in ihren wilden Collagen, die nur durch den Liebreiz der weiblichen Erscheinung gebändigt werden. Bis zu 15 Schichten weist ein Bildwerk auf. Über dem Bildgrund aus Holz bringt sie wechselweise Pappe, Farbe, Papiere und Jute auf. Stoffe, teils mit der Geschichte getragener Kleidung, finden Eingang. Die Elemente machen durchweg einen gealterten, benutzten, verbrauchten Eindruck. Denn Patrizia Casagranda setzt ihnen zu. Es wird gemalt, überklebt, mit Farbe bedeckt oder beschüttet und neues Material aufgebracht.

Gips zählt dazu, der, ausgebildet zum Raster, die Gesichter zum Vorschein bringt. Ebenso reißt Casagranda Teile ab, flämmt, attackiert schlichtweg ihr Werk. In den jüngsten Arbeiten verschont sie davon nicht einmal die Frauen. ein ständiger Wandel kennzeichnet den Arbeitsprozess, teils gesteuert durch gezielte Aktion und motivgebende Schablonen, teils in seiner Komplexität den Zufall mit einbeziehend.

Portrait und Schrift

Casagrandas Werke faszinieren durch greifbare Materialität – selten geworden in einer Zeit der zunehmend digitaler Kunst. Diese Bildern kann man durchwandern und sich in ihnen verlieren. Außer dem haptischen Gepräge reizen die vielschichtige Verschränkung von Portrait und Schrift, der vermeintliche Gegensatz zwischen den oft in die Ferne oder durch den Betrachter hindurch blickenden schönen jungen Frauen und ihrem herben Umfeld. Es berührt seltsam, aber gerade in ihrem Beschädigtsein üben sie Anziehung aus. Schönheit und Vergänglichkeit symbolisieren in diesen ungewöhnlichen Portraits das Leben und seine Zumutungen.

Hommage an das Geschlecht

Casagranda liegen die Frauen der Welt am Herzen, weswegen sie in den Konterfeis jeweils mehrere Frauenköpfe zu einem einzigen, jedoch überindividuellen Wesen verschmilzt. Oft sind es die Frauen, die in schwierigen Lebenssituationen, gerade in den Notgebieten der Erde, ihre Familien zusammenhalten. Frauen verharren aber auch oft passiv. Deswegen kommen die Portraits einerseits einer Hommage gleich, enthalten aber zugleich den Appell Frauen werdet aktiv und nehmt euer Schicksal in die Hand.

Liebe und Frieden

Einige der gezeigten Werke beschäftigen sich im weitesten Sinne mit Religion. Es sind sechs Portraits von Frauen verschiedener Weltreligionen und Kulturen. Die Zahl ‚6‘ steht in der Mythologie für Liebe und Frieden. Die Künstlerin will das Verbindende und die gemeinsamen Wertevorstellungen von Liebe und Frieden in den Religionen Buddhismus, Shinto, Christentum, Islam, Judentum und Hinduismus betonen. Eingearbeitet in die Bildhintergründe hat die Künstlerin als typografisches Fragment ein Gedicht, das ein Poet eigens für diese Serie geschrieben und ihr gewidmet hat.

Zur Person Patrizia Casagranda

Die Deutsch-Italienerin Patrizia Casagranda wurde 1979 in Stuttgart geboren und lebt in Krefeld. Sie schloss 2002 ihr Design-Studium an der FH Niederrhein mit Auszeichnung ab und besuchte die Malakademien in Stuttgart, Ravensburg und Trier. Nach wechselnden Tätigkeiten im Design-Bereich arbeitet sie seit 2015 als freischaffende Künstlerin. Innerhalb kurzer Zeit begeistert sie mit zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland ihr Publikum.

Text: Hildegard Ginzler, M. A., Journalistin

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Die offizielle Internetseite der Art Gallery Wiesbaden finden Sie unter: www.artgallery-wiesbaden.de.

 

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