Noch schweigen die Bagger, aber Pläne zeigen: In der Kastel Housing Area wächst die Vision eines grünen, urbanen und sozialen Quartiers.
Wo einst Soldaten wohnten, soll bald urbanes Leben entstehen. Mit dem Entwurf des Bebauungsplans für die Kastel Housing Area bringt der Magistrat ein zentrales Projekt der Wiesbadener Stadtentwicklung voran. Das 20 Hektar große Areal, früher von den US-Streitkräften genutzt, soll zu einem Modell für nachhaltiges Wohnen werden.
Die Ziele sind klar: rund 250 neue Wohnungen, ein hoher Anteil an sozial gefördertem Wohnraum, Raum für Kitas, Schule, Gewerbe und Gemeinschaft. Wiesbadens Stadtspitze reagiert damit auf den prognostizierten Bevölkerungszuwachs – und setzt auf Weitsicht.
Mehr als Wohnraum
„Wir schaffen nicht nur Wohnraum, wir gestalten Lebensraum“, sagt Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende. Das Konzept zielt auf ein Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität. Die Erdgeschosse der Neubauten sollen lebendige Nutzungen aufnehmen: kleine Läden, Cafés, soziale Einrichtungen. Die Schule wird erweitert, eine neue Kita entsteht.
Gleichzeitig nimmt das Projekt ökologische Verantwortung ernst. Fünf Leitlinien strukturieren den Planungsprozess: Klimaoptimiertes Stadtgrün, neue Mobilität, sensibler Umgang mit Wasser, Nutzung erneuerbarer Energien und ein aktives, sozial gemischtes Stadtleben. Diese „Spielregeln nachhaltiger Stadtentwicklung“ gelten hier erstmals verbindlich.
Beteiligung beginnt
Der Bebauungsplan-Entwurf steht jetzt vor dem nächsten Schritt: der Beteiligung von Öffentlichkeit und Fachbehörden. Im Juli soll die Stadtverordnetenversammlung grünes Licht geben. Dann können Bürgerinnen und Bürger ihre Anregungen einbringen.
Parallel laufen Fachgutachten, die das Konzept absichern – zu Klima, Energie, Mobilität, Regenwasser und mehr. So soll gewährleistet werden, dass nicht nur gebaut, sondern zukunftsfähig entwickelt wird.
Ein Quartier für alle
Träger des Projekts ist die GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft. Sie plant vielfältige Wohnformen – für Familien, Senioren, Wohngruppen. Dazu kommen geförderte und frei finanzierte Wohnungen. Ziel ist ein Quartier, das sozialen Ausgleich schafft und verschiedene Lebensmodelle vereint.
Geschäftsführer Thomas Keller betont: „Wir möchten ein lebendiges Quartier schaffen, das soziale Durchmischung fördert und langfristig funktioniert. Ein Ort, an dem Menschen gern wohnen – in guter Nachbarschaft.“
Blick in die Zukunft
Die Kastel Housing Area steht beispielhaft für den Wandel: von der militärischen Fläche zum durchgrünten Stadtteil. Die Mischung aus Wohnen, Bildung, Gewerbe und sozialer Infrastruktur soll neue Maßstäbe setzen – und Antworten geben auf die Frage, wie Städte auf Wachstum reagieren können, ohne Lebensqualität zu verlieren.
Archivfoto – Kastel Housing ©2022 GWW
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