Er rettete zahlreiche Juden vor dem Tod in Konzentrationslagern und wurde posthum in dem „Schindlers Liste“. zum Filmhelden. Am 9. Oktober 1974 verstarb Oskar Schindler mittellos in Hildesheim.
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann und Ministerpräsident Boris Rhein widmeten eine Gedenkstunde im Hessischen Landtag dem 50. Todestag von Oskar Schindler. Dabei erinnerten sie an die bemerkenswerten Taten des deutschen Unternehmers während des Zweiten Weltkriegs.
Menschlichkeit in finsteren Zeiten
Schindler rettete über 1200 jüdische Leben, indem er Menschen in seinen Betrieben für Emaillewaren und Munition beschäftigte. Oskar Schindler war ein ganz gewöhnlicher Mensch, der in der Ausnahmesituation des Massenmordes an den europäischen Juden Außergewöhnliches vollbrachte, betonte Wallmann. Gemeinsam mit seiner Frau Emilie setzte er sich in einer Zeit der Verfolgung und Vernichtung für Menschlichkeit ein. Der Landtagspräsidentin zufolge waren es nicht politische Überzeugungen, die ihn motivierten, sondern Mitleid und der Wille, das Richtige zu tun.
Ein Vorbild für die Gegenwart
Ministerpräsident Rhein hob hervor: Mehr als 1.200 Jüdinnen und Juden hat Oskar Schindler vor dem Holocaust gerettet. Er stellte sein Leben in den Dienst der Nächstenliebe. Rhein stellte fest, dass Schindler Zivilcourage verkörperte und in einer Zeit des Unrechts für die Würde des Einzelnen einstand. Wir müssen diese Werte in der heutigen Zeit verteidigen, rief er auf und forderte jeden Einzelnen auf, Verantwortung für die Demokratie zu übernehmen. Das Handeln und nicht das Wegsehen muss unser Leitbild sein.
Erinnerung als Verpflichtung
Rhein warnte, die Lehren der Geschichte dürften nicht in Vergessenheit geraten. In Anbetracht des zunehmenden rechtsextremistischen Gedankenguts sei es entscheidend, Antisemitismus und jede Form der Diskriminierung entschieden entgegenzutreten.
Wer war Oscar Schindler?
Geboren: 28. April 1908 in Zwittau, Mähren (heute Tschechien), Gestorben: 9. Oktober 1974 in Hildesheim, Deutschland: Oskar Schindler, ein deutscher Industrieller und Mitglied der NSDAP, erlangte während des Zweiten Weltkriegs weltweite Bekanntheit für seine außergewöhnlichen Taten. Er führte zahlreiche Fabriken, darunter eine Emaillewaren- und eine Munitionsfabrik, und nutzte seine wirtschaftlichen Ressourcen, um das Leben von mehr als 1.200 Juden zu retten. Schindler stellte sie als Arbeiter in seinen Betrieben ein und schützte sie so vor der Deportation in Konzentrationslager.
Trotz seiner Mitgliedschaft in der NSDAP war Schindlers Motivation von Menschlichkeit und Mitgefühl geprägt. Seine bemerkenswerte Geschichte wurde durch Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ aus dem Jahr 1993 eindrucksvoll in die Öffentlichkeit getragen und führte dazu, dass er posthum als Held gefeiert wurde.
Nach dem Krieg lebte Schindler in bescheidenen Verhältnissen. Er starb am 9. Oktober 1974 in Hildesheim, Deutschland, ohne großen Reichtum, aber mit einem bleibenden Erbe, das an die Kraft des individuellen Handelns und die Bedeutung der Menschlichkeit in Zeiten des Unrechts erinnert. Schindler wurde auf dem katholischen Friedhof in Jerusalem begraben, wo er als „Retter von Juden“ verehrt wird.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte der in Tschechien geborene Oskar Schindler abwechselnd in einer Einzimmerwohnung in Frankfurt am Main und bei den von ihm geretteten Juden in Jerusalem. Eine Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus am Hauptbahnhof 4 in Frankfurt erinnert bis heute an sein Lebenswerk.
Foto – Astrid Wallmann ©2024 Stefan Krutsch / Hessischer Landtag
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