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Hessens Ministerpräsident Volker Bouffierf verleiht Ex-Bundespräsident Joachim Gauck die Wilhelm-Leuschner Medaille im Kurhaus Wiesbaden. ©2018 Sabrina Feige / Staatskanzlei

Gauck mit Wilhelm Leuschner-Medaille ausgezeichnet

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat am Samstag den Alt-Bundespräsidenten Joachim Gauck, mit der Wilhelm Leuschner-Medaille ausgezeichnet. Sie ist die höchste Auszeichnung des Landes Hessen und wird jeweils am Hessischen Verfassungstag verliehen.

Redaktion 5 Jahren vor 0

Als ein großer und mutiger Kämpfer für die Freiheit und hochgezüchtete Persönlichkeit erhält der frühere Bundespräsident Joachim Gauck die Wilhelm-Leuschner-Medaille.

Der elfte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland habe mit seinem besonnenen Wesen auf kluge Art und Weise die Menschen näher zusammengebracht, unterstrich Ministerpräsident Volker Bouffier in seiner Laudatio bei der Vergabe der Wilhelm Leuschner-Medaille. Als Repräsentant der Kirche und der Politik habe sich Joachim Gauck, getragen von einem festen Glauben und einem unerschütterlichen Freiheitsgedanken, stets mit Leidenschaft und Nachdruck für die Grundwerte der Verfassung eingesetzt. Dabei geholfen habe ihm sicher auch seine Erfahrung als Pastor und Seelsorger, vor allem aber auch etwas, das man nicht lerne könne: sein großes Gespür für Menschen.

„Joachim Gauck ist eine hochgeachtete Persönlichkeit, die das Amt des Bundespräsidenten mit Bravour zum Wohle Deutschlands ausgefüllt hat. Er hat sich der Freiheit verschrieben, sie ist ihm Herzensangelegenheit und Leitmotiv seines Wirkens.“ – Ministerpräsident Volker Boffier

Mit seinem Einsatz habe Gauck der Freiheit wieder die hohe Bedeutung zugewiesen, die unserer Gesellschaft benötige. Gerade in der momentanen politischen und gesellschaftlichen Situation, in der Populisten und Demagogen die Freiheit und unser demokratisches System bedrohten, seien seine Worte und sein Eintreten für die Freiheit aktueller denn je, so Bouffier weiter. Als ehemaliger Beauftragter für die Stasi-Unterlagen hat Joachim Gauck sich intensiv dafür eingesetzt, die Erinnerung an die Diktaturen des Kommunismus sowie des Nationalsozialismus wachzuhalten, um den Wert der Demokratie für Gegenwart und Zukunft zu stärken und gegen politischen Extremismus zu verteidigen. Mit ihm ehre das Land Hessen einen honorigen Staatsmann, nimmer müden Verfechter der Demokratie und mutigen Kämpfer für eine lebendige Erinnerungskultur. Gauck sei ein würdiger Träger der Wilhelm Leuschner-Medaille, weil er sich – ganz im Sinne Leuschners – stets beispielhaft und nachhaltig für Freiheit und Demokratie eingesetzt habe, sagte der Ministerpräsident

Joachim Gauck hat dabei wichtige Impulse gegeben, Verantwortung übernommen und maßgeblich zur Gestaltung von Staat und Gesellschaft beigetragen.“ –Ministerpräsident Volker Bouffier.

Mit Gauck haben das Land Hessen und Bouffier am hessischen Verfassungstag, 1. Dezember,  einen aufrechten Demokraten, der als oberster Repräsentant viel für das Ansehen Deutschlands in der Welt getan hat, geehrt. In wichtigen gesellschaftspolitischen Debatten habe sich der Alt-BNundespräsident stets kritisch zu Wort gemeldet und ist schwierigen Themen nie aus dem Weg gegangen. Nicht nur in viel beachteten Reden, sondern auch mit Besuchen an den schwierigsten Orten deutscher Vergangenheit hat er deutlich gemacht, wie unverzichtbar die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte ist und bleibt, um daraus Lehren für unsere Gegenwart und Zukunft zu ziehen.

Gäste und Ehrengäste bei der Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille im Kurhaus Wiesbaden. ©2018 Sabrina Feige / Staatskanzlei

Gäste und Ehrengäste bei der Verleihung der Wilhelm Leuschner-Medaille im Kurhaus Wiesbaden. ©2018 Sabrina Feige / Staatskanzlei

Hintergrund

Die Wilhelm Leuschner-Medaille wurde vom ehemaligen Ministerpräsidenten Georg August Zinn am 29. September 1964, dem 20. Todestag Wilhelm Leuschners, gestiftet. Die Auszeichnung geht an Menschen, die sich beispielhaft und nachhaltig für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit eingesetzt haben.
Wilhelm Leuschner war Gewerkschafter und Sozialdemokrat und von 1928 bis 1933 hessischer Innenminister. Er war im Widerstand gegen die Nationalsozialisten und wurde 1944 im Konzentrationslager Plötzensee hingerichtet.

Träger der Wilhelm Leuschner-Medaille (Auszug)

Die Jahre 1965 bis 1970

Heinrich Zinnkann, Politiker, Hessischer Staatsminister des Inneren von 1947 bis 1954 (31. Dezember 1965)
Karl Theodor Bleek, Staatssekretär a. D. DDP, LPD, FDP (1. Dezember 1966)
Friedrich Caspary, Verwaltungsdirektor (1. Dezember 1966)
Karl Kanka, Rechtsanwalt und Notar (1. Dezember 1966)
Elisabeth Leuschner (20. April 1966)
Wilhelm Leuschner (20. April 1966)
Willi Richter, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (16. Oktober 1966)
Erwin Stein, Richter am Bundesverfassungsgericht und Staatsminister a. D. (1. Dezember 1966)
Christian Stock, Ministerpräsident a. D. (1. Dezember 1966)
Albert Wagner, Staatsminister a. D. (1. Dezember 1966)
Otto Brenner, Gewerkschafter, 1. Vorsitzender IG Metall (8. November 1967)
Walter Jansen, Landrat a. D. (21. November 1967)
Willi Goethe, Stadtrat (21. November 1967)
Fritz König, Erster Vorsitzender und Geschäftsführer der Kreisverwaltung Frankfurt am Main der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (2. April 1967)
Cuno Raabe, Oberbürgermeister der Stadt Fulda (21. November 1967)
Georg Buch, Oberbürgermeister a. D. (SPD) (1. Februar 1968)
Heinrich Kraft, Stadtverordnetenvorsteher, Frankfurt am Main (30. September 1968)
Rudolf Freidhof, Oberregierungsrat a. D., Kassel (30. September 1968)
Erich Großkopf, MdL, Politiker (1. Dezember 1968)
Eugen Kogon, Professor für Politik und Publizist (Frankfurter Hefte) (2. Februar 1968)
Karl Langenbach, Landesleiter der Gewerkschaft Nahrung – Genuß – Gaststätten, Frankfurt am Main (30. Juni 1968)
Georg Heinrich Ritzel, Ehrensenator, Michelstadt (16. Dezember 1968)
Hans Steinmetz, Staatssekretär (23. Mai 1968)
Hans J. Reinowski, Herausgeber und Chefredakteur des Darmstädter Echo (15. April 1969)
Hans Wiegand, Vorsitzender des Landesbezirks Hessen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (10. November 1969)
Nora Platiel, Politikerin, Landgerichtsdirektorin a. D., Juristin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus (16. Januar 1970)
Fritz Hoch, Politiker, Regierungspräsident a. D. (16. Januar 1970)
Franz Fuchs, Präsident des Hessischen Landtages (27. November 1970)
Ludwig Gehm, Widerstandskämpfer (25. Juli 1970)
Karl Gerold, Autor und Herausgeber der Frankfurter Rundschau (19. Februar 1970)

Die Jahre 1971 bis 1980

Georg-August Zinn, Ministerpräsident (26. Mai 1971)
Joseph Lang, Verleger, Frankfurt am Main (17. Juni 1972)
Martin Niemöller, Geistlicher, Wiesbaden (17. Juni 1972)
Herbert Lewin, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland (17. Juni 1973)
Hans Wagner, Präsident des Hessischen Landtags (12. Juni 1975)
Elisabeth Schwarzhaupt, Politikerin (CDU), Bundesgesundheitsministerin a. D. (10. Juni 1976)
Wiltraut Rupp-von Brünneck, Juristin, Bundesverfassungsrichterin (23. Juni 1977)
Otto Braun, MdL, Unternehmer (30. November 1979)
Werner Hess, Intendant des HR, Frankfurt am Main (30. November 1979)
Max Bach, Verleger, Frankfurt am Main (1. Dezember 1980)

Die Jahre 1981 bis 1985[10]

Heinz Winfried Sabais, Oberbürgermeister von Darmstadt (24. Februar 1981)
Siegfried Unseld, Verleger, Frankfurt am Main (1. Dezember 1981)
Hans Pleitgen, Gewerkschafter IG Metall (1. Dezember 1982)
Hildegard Hamm-Brücher, MdB, Staatsminister a. D., Politikerin (FDP), München (1. Dezember 1983)
Otto Vossler, Professor für Mittlere und Neue Geschichte, Frankfurt am Main (30. November 1984)
Jürgen Habermas, Philosoph (29. November 1985)

Die Jahre 1986 bis 2000

Konrad Zuse, Computerpionier (1. Dezember 1987)
Heribert Reitz, hessischer Staatsminister a. D. (1990)
Marcel Reich-Ranicki, Literaturkritiker (1992)
Holger Börner, Ministerpräsident von Hessen (1993)
Ignatz Bubis, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland (1993)
Margaret Prinzessin von Hessen und bei Rhein (1993)
Walter Wallmann, Ministerpräsident a. D. (2. Dezember 1996)
Kurt Oeser, „Startbahnpfarrer“ (1. Dezember 2000)

Die Jahre 2001 bis 2005

Esther Haß, Lehrerin (2003)
Ernst Klee, Journalist und Schriftsteller (1. Dezember 2007)
Bernhard Vogel, Politiker (2009)
Hans-Jochen Vogel, Politiker (2009)
Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, 2010 für Verdienste um die Deutsche Einheit[14]
Hans-Joachim Jentsch, früherer Bundesverfassungsrichter, 2010 für Verdienste um die Deutsche Einheit[14]

Die Jahre 2011 bis 2020

Moritz Neumann, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen (2011)
Harald Müller, Politikwissenschaftler (2013)
Angela Merkel, Bundeskanzlerin (28. November 2014)
Karl Kardinal Lehmann, Theologe, emeritierter Bischof von Mainz (2016)
Brigitte Zypries, Bundesministerin (2017)
Roland Koch, Ministerpräsident a. D. (2017)
Salomon Korn, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main (2017)

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