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Ministerpräsident Volker Bouffier zeichnet Dr. Walter Lübcke posthum mit der Wilheekm Leuschner Medaillie

Wilhelm Leuschner-Medaille für Dr. Walter Lübcke

Ministerpräsident Volker Bouffier hat am Sonntagmittag in der Wiesbadener Kurhaus-Kolonnade Dr. Walter Lübcke posthum mit der Wilhelm Leuschner-Medaille ausgezeichnet – und dabei den Walter-Lübcke-Demokratie-Preis ausgerufen: „Walter Lübcke ist ein Vorbild für alle aufrichtigen Demokraten.

Volker Watschounek 4 Jahren vor 0

Dr. Walter Lübcke war ein Mensch und Politiker, der sich aus voller Überzeugung für Freiheit, Demokratie und soziale Gerechtigkeit eingesetzt hat: ein Mensch klarer Worte und würdiger „Träger“ der Wilhelm Leuschner-Medaille.

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat am Sonntag, 1. Dezember, Dr. Walter Lübcke posthum mit der Wilhelm Leuschner-Medaille geehrt. Die Familie des früheren Kasseler Regierungspräsidenten nahm die höchste Auszeichnung des Landes Hessen beim Festakt in der Wiesbadener Kurhaus-Kolonnade entgegen.

„Für seine standhafte, aufrichtige und unerschrockene Einstellung musste Dr. Walter Lübcke  mit dem Leben bezahlen. Lübcke ist ein Vorbild für alle aufrichtigen Demokraten. Sein Wirken und seine Verdienste für unser Land werden wir immer in Erinnerung behalten.“ – Ministerpräsident Volker Bouffier

Der politische Mord und seine Hintergründe hatten Hessen und ganz Deutschland tief erschüttert. Diese Gewalttat hat uns nachdenklich gemacht, wie es um unsere politische Kultur und die politische Auseinandersetzung in Deutschland steht, die wir nicht extremistischen Minderheiten und Gruppen überlassen dürfen, sagte der Ministerpräsident und langjährige Weggefährte Lübckes. Er forderte alle demokratischen Parteien zum gemeinsamen Handeln gegen Angriffe auf die freiheitlich-demokratische Ordnung auf.

„Wir brauchen den Zusammenhalt. Unsere Stimme für Demokratie, Menschenrechte und die Freiheit muss noch lauter werden. Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen. Das sind wir Walter Lübcke und vielen anderen, die sich für die Freiheit auf der ganzen Welt einsetzen, schuldig.“  Ministerpräsident Volker Bouffier

Um das Gedenken an den Verstorbenen zu bewahren, wird das Land Hessen in Zukunft den Walter-Lübcke-Demokratie-Preis verleihen. Der Ministerpräsident verkündete, dass damit Menschen geehrt werden, die sich in besonderer Weise für die Werte der Demokratie einsetzen. So wie Walter Lübcke dies ein Leben lang getan habe.

„Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.“ – Antoine de Saint-Exupéry

Mit dem vom Ministerpräsidenten verliehenen Preis können Einzelpersonen, Vereine, Projekte und Initiativen ausgezeichnet werden. Der Walter-Lübcke-Demokratie-Preis ist ein Bürgerpreis, jede und jeder kann Vorschläge einreichen. Der Preis hat, angelehnt an das Buch Der Kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry, eine Sternenform. Dort heißt es: Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Dazu erklärte der Hessische Ministerpräsident: Viele, die Dr. Walter Lübcke kannten oder kennenlernten, haben in ihm einen Menschen gesehen, der überaus herzlich lachen konnte. Ich bin mir sicher, irgendwo auf einem Stern wird er sitzen, sich über jede Preisträgerin, jeden Preisträger freuen und ihnen allen sein Lachen schenken. Auf einer Sternengala, die alle zwei Jahre stattfinden soll, werden die Preisträger gewürdigt.

Zur Person Walter Lübcke

Lübcke wurde im Jahr 1953 in Bad Wildungen geboren. Er gehörte von 1999 bis 2009 dem Hessischen Landtag an und war unter anderem stellvertretender Vorsitzender im Unterausschuss für Heimatvertriebene, Aussiedler, Flüchtlinge und Wiedergutmachung sowie Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr. Im Mai 2009 ernannte ihn Bouffier, der damals Hessischer Innenminister war, zum Regierungspräsidenten im Regierungsbezirk Kassel.

Auf der Bühne der Landespolitik, als Abgeordneter der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag und auch als Regierungspräsident in Kassel vertrat und verteidigte Walter Lübcke die Grundprinzipien des Grundgesetzes und der Hessischen Verfassung. Das feste Fundament seines Denkens und Handelns waren die freiheitlich demokratische Grundordnung und das christliche Menschenbild. Walter war bekannt und beliebt für seine Bodenständigkeit. Die Menschen lagen ihm am Herzen. Er hat sich für unser Land und seine Bürgerinnen und Bürger unermüdlich eingesetzt. Wir vermissen unseren Freund und Weggefährten schmerzlich. Mit dem Walter-Lübcke-Demokratie-Preis wollen wir an ihn erinnern und diejenigen, die sich tagtäglich in ihrem Ort oder darüber hinaus für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einsetzen, in besonderer Weise würdigen, sagte Bouffier.

Über die Wilhelm Leuschner-Medaille

Die Wilhelm Leuschner-Medaille ist die höchste Auszeichnung des Landes Hessen und wird traditionell am hessischen Verfassungstag verliehen. Es werden Personen geehrt, die sich im Geiste Wilhelm Leuschners hervorragende Verdienste um die demokratische Gesellschaft und ihre Einrichtungen erworben haben. Wilhelm Leuschner war einer der wichtigsten hessischen Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime. Nach dem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 wurde er zum Tode verurteilt und am 29. September 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Der ehemalige Ministerpräsident Georg August Zinn stiftete die Medaille am 29. September 1964, dem 20. Todestag Leuschners. 1965 wurde sie zum ersten Mal verliehen.

Bildunterschrift – Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat Dr. Walter Lübcke posthum mit der Wilhelm Leuschner-Medaille geehrt. Die Familie des früheren Kasseler Regierungspräsidenten nahm die höchste Auszeichnung des Landes Hessen beim Festakt in der Wiesbadener Kurhaus-Kolonnade entgegen. (v.l.n.r.: Irmgard Braun-Lübcke, Christoph Lübcke, Jan-Hendrik Lübcke, Ministerpräsident Volker Bouffier) Quelle: Hessische Staatskanzlei

Träger der Wilhelm Leuschner-Medaille (Auszug)

Die Jahre 1965 bis 1970

Heinrich Zinnkann, Politiker, Hessischer Staatsminister des Inneren von 1947 bis 1954 (31. Dezember 1965)
Karl Theodor Bleek, Staatssekretär a. D. DDP, LPD, FDP (1. Dezember 1966)
Friedrich Caspary, Verwaltungsdirektor (1. Dezember 1966)
Karl Kanka, Rechtsanwalt und Notar (1. Dezember 1966)
Elisabeth Leuschner (20. April 1966)
Wilhelm Leuschner (20. April 1966)
Willi Richter, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (16. Oktober 1966)
Erwin Stein, Richter am Bundesverfassungsgericht und Staatsminister a. D. (1. Dezember 1966)
Christian Stock, Ministerpräsident a. D. (1. Dezember 1966)
Albert Wagner, Staatsminister a. D. (1. Dezember 1966)
Otto Brenner, Gewerkschafter, 1. Vorsitzender IG Metall (8. November 1967)
Walter Jansen, Landrat a. D. (21. November 1967)
Willi Goethe, Stadtrat (21. November 1967)
Fritz König, Erster Vorsitzender und Geschäftsführer der Kreisverwaltung Frankfurt am Main der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (2. April 1967)
Cuno Raabe, Oberbürgermeister der Stadt Fulda (21. November 1967)
Georg Buch, Oberbürgermeister a. D. (SPD) (1. Februar 1968)
Heinrich Kraft, Stadtverordnetenvorsteher, Frankfurt am Main (30. September 1968)
Rudolf Freidhof, Oberregierungsrat a. D., Kassel (30. September 1968)
Erich Großkopf, MdL, Politiker (1. Dezember 1968)
Eugen Kogon, Professor für Politik und Publizist (Frankfurter Hefte) (2. Februar 1968)
Karl Langenbach, Landesleiter der Gewerkschaft Nahrung – Genuß – Gaststätten, Frankfurt am Main (30. Juni 1968)
Georg Heinrich Ritzel, Ehrensenator, Michelstadt (16. Dezember 1968)
Hans Steinmetz, Staatssekretär (23. Mai 1968)
Hans J. Reinowski, Herausgeber und Chefredakteur des Darmstädter Echo (15. April 1969)
Hans Wiegand, Vorsitzender des Landesbezirks Hessen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (10. November 1969)
Nora Platiel, Politikerin, Landgerichtsdirektorin a. D., Juristin und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus (16. Januar 1970)
Fritz Hoch, Politiker, Regierungspräsident a. D. (16. Januar 1970)
Franz Fuchs, Präsident des Hessischen Landtages (27. November 1970)
Ludwig Gehm, Widerstandskämpfer (25. Juli 1970)
Karl Gerold, Autor und Herausgeber der Frankfurter Rundschau (19. Februar 1970)

Die Jahre 1971 bis 1980

Georg-August Zinn, Ministerpräsident (26. Mai 1971)
Joseph Lang, Verleger, Frankfurt am Main (17. Juni 1972)
Martin Niemöller, Geistlicher, Wiesbaden (17. Juni 1972)
Herbert Lewin, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland (17. Juni 1973)
Hans Wagner, Präsident des Hessischen Landtags (12. Juni 1975)
Elisabeth Schwarzhaupt, Politikerin (CDU), Bundesgesundheitsministerin a. D. (10. Juni 1976)
Wiltraut Rupp-von Brünneck, Juristin, Bundesverfassungsrichterin (23. Juni 1977)
Otto Braun, MdL, Unternehmer (30. November 1979)
Werner Hess, Intendant des HR, Frankfurt am Main (30. November 1979)
Max Bach, Verleger, Frankfurt am Main (1. Dezember 1980)

Die Jahre 1981 bis 1985[10]

Heinz Winfried Sabais, Oberbürgermeister von Darmstadt (24. Februar 1981)
Siegfried Unseld, Verleger, Frankfurt am Main (1. Dezember 1981)
Hans Pleitgen, Gewerkschafter IG Metall (1. Dezember 1982)
Hildegard Hamm-Brücher, MdB, Staatsminister a. D., Politikerin (FDP), München (1. Dezember 1983)
Otto Vossler, Professor für Mittlere und Neue Geschichte, Frankfurt am Main (30. November 1984)
Jürgen Habermas, Philosoph (29. November 1985)

Die Jahre 1986 bis 2000

Konrad Zuse, Computerpionier (1. Dezember 1987)
Heribert Reitz, hessischer Staatsminister a. D. (1990)
Marcel Reich-Ranicki, Literaturkritiker (1992)
Holger Börner, Ministerpräsident von Hessen (1993)
Ignatz Bubis, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland (1993)
Margaret Prinzessin von Hessen und bei Rhein (1993)
Walter Wallmann, Ministerpräsident a. D. (2. Dezember 1996)
Kurt Oeser, „Startbahnpfarrer“ (1. Dezember 2000)

Die Jahre 2001 bis 2005

Esther Haß, Lehrerin (2003)
Ernst Klee, Journalist und Schriftsteller (1. Dezember 2007)
Bernhard Vogel, Politiker (2009)
Hans-Jochen Vogel, Politiker (2009)
Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, 2010 für Verdienste um die Deutsche Einheit[14]
Hans-Joachim Jentsch, früherer Bundesverfassungsrichter, 2010 für Verdienste um die Deutsche Einheit[14]

Die Jahre 2011 bis 2020

Moritz Neumann, Vorsitzender des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen (2011)
Harald Müller, Politikwissenschaftler (2013)
Angela Merkel, Bundeskanzlerin (28. November 2014)
Karl Kardinal Lehmann, Theologe, emeritierter Bischof von Mainz (2016)
Brigitte Zypries, Bundesministerin (2017)
Roland Koch, Ministerpräsident a. D. (2017)
Salomon Korn, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main (2017)
Joachim Gauck, Bundespräsident a. D. (2018)
Walter Lübcke, Kasseler Regierungspräsident (posthum 2019)

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Die offizielle Liste alle Träger der Wilhelm Leuschner-Medaille finden Sie unter staatskanzlei.hessen.de.

 

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Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.