Fertigstellung der AWO-Kindertagesstätte Betty Coridass

In den Wochen bis zum Umzug bleibt Zeit, die Kita einzurichten und die Lagerräume vorzubereiten. Während der Schließzeit, die Vorbereitungen abzuschließen.

Die Türschlösser liegen noch auf ebnem Tisch, die meisten Räume sind leer. In Eingen stehen die ersten Kindertische mit altersgerechten Stühlen, eine Kinderküche oder auch das Mobiliar eines kleinen Kaufladens. Bis Mitte August wird hier Leben einziehen, heißt es bei der Einweihung der Kita am 4. Juli. Roland Stöcklin, Geschäftsführer der SEG sagte, dass mit der Fertigstellung der AWO-Kindertagesstätte Betty Coridass ein weiterer Meilenstein für Wiesbaden erreicht sei – und der Umzug und die Erweiterung der Kita ein bedeutsamer Schritt der Kinderbetreuung in Wiesbaden darstelle. Frei nach dem Motto Es gibt nichts Gutes, außer man tut es wurde dieses ehrgeizige Projekt weitgehend im Zeit und Kostenrahmen erfolgreich abgeschlossen.

„So kann es weitergehen“

Vier Tage im Amt und dann gleich die Kitaeinweihung, so kann es weiter gehen, ergänzte Wiesbaden neue Sozialdezernentin Patricia Becher. Ein erfreulicher Start, der zuversichtlich stimme und weitere Erfolge für die Zukunft verheiße. Becher betonte, dass die Kita Betty Coridass als Zwischenziel von großer Bedeutung sei. Dass die Stadt aber noch nicht an dem Zeil angekommen sei, ausreichend Betreuungsplätze für Kinder zur Verfügung zu stellen.

60 neue Betreuungsplätze

Während der Sommerpause ist der Umzug in die neue Kindertagesstätte in der Wilhelm Trappstraße 26 geplant. Es wird ein entspannter Umzug mit 40 Kindern. Und mit der Fertigstellung der neuen Räumlichkeiten kommen 60 Plätze dazu. Obwohl es eine lange Warteliste gebe, seien diese aber noch nicht vergeben, erklärt Kita Leiterin Andrea Handschuh. Die Aufnahme der neuen Kinder wird schrittweise erfolgen. Dabei werde sie zunächst versuchen sechs Kinder pro Monat neu zu integrieren. Weil das aber für alle Neuland ist, ist es schwierig vorherzusagen, wie lange es dauern wird, bis alle 60 neuen Plätze belegt sind. Insbesondere, weil auch zusätzliches Personal eingestellt werden muss. Wer Interesse hat, könne sich gleich bei ihr melden.

4,7 Millionen Euro

Die Gesamtkosten für dieses ehrgeizige Projekt betragen 4,7 Millionen Euro. Wiesbaden Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol betonte in seiner Ansprache die besondere Herausforderung die das Projekt stellte: Die Herausforderung, eine ehemalige Schule in ein voll funktionsfähiges Kita-Gebäude umzuwandeln. Neben der Neugestaltung des Außenbereichs wurden dabei Funktionsräume durch einen Anbau geschaffen. Eine Besonderheit ist die Gestaltung der Innenräume, die verschiedene Ebenen und Spielbereiche umfasst, darunter eine lange Rutsche im Außenbereich, die den Kindern neue Möglichkeiten zur Entfaltung bietet.

Auch energetisch wurde die Kita auf den neuesten Stand gebracht. Trotz der Herausforderungen eines historischen Gebäudes gelang es, eine effiziente Innendämmung und eine Wärmepumpe zu installieren. Dadurch blieb die ansprechende Raumqualität mit hohen Decken erhalten. Ferner wurde der Platz genutzt, und mit einem Fahrstuhl ein barrierefreien Zugang realisiert.

Entfaltungsmöglichkeiten

Die zentrale Lage der Kita in Biebrich und ihre Nähe zum Schlosspark bieten den Kindern darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten und Erkundungen. Die Namensgeberin Betty Coridass, deren Engagement für die Kinderbetreuung gewürdigt wird, hätte mit Sicherheit Freude an der Einweihung dieser Kita gehabt.

Betty Coridass

Betty Coridass war eine engagierte Sozialdemokratin, die sich mit großer Leidenschaft für die Sozialfürsorge in der Stadt Wiesbaden einsetzte. Schon in jungen Jahren trat sie der SPD bei, im Alter von 19 Jahren. Geboren am 3. Februar 1899 in Wiesbaden, hinterließ sie eine beeindruckende politische Karriere. Von 1946 bis 1960 war Betty Coridass Mitglied der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung und widmete sich dort besonders den Ausschüssen für Jugend, Soziales und Wohnen. Über viele Jahre hinweg gehörte Betty Coridass auch dem Ortsbeirat Biebrich an und machte sich als einzige weibliche Vertreterin einen Namen als nachhaltige Fürsprecherin für Fraueninteressen. Parallel zu ihrer politischen Arbeit war Betty Coridass seit 1945 Mitglied der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Hier engagierte sie sich besonders für den AWO-Ortsverein Biebrich und trug maßgeblich zur Förderung des sozialen Wohlergehens in der Gemeinschaft bei. Die AWO-Kindertagesstätte, die ihren Namen trägt, ist eine Würdigung ihres wertvollen Beitrags und wird ihr Vermächtnis weitertragen, indem sie die Bedürfnisse und das Wohl von Kindern in den Mittelpunkt stellt.

Foto oben ©2023 Volker Watschounek

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Die Internetseite der AWO-Kita Betty Coridass finden Sie unter www.awowiesbaden.de.