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Fasanerie: Eine Arche für bedrohte Tierrassen

Fasanerie: Eine Arche für bedrohte Tierrassen

Die Fasanerie in Wiesbaden schützt nicht nur wilde Tiere, sondern auch bedrohte Nutztierrassen. Als zertifizierter Archepark setzt sie sich für den Erhalt dieser Artenvielfalt ein und sorgt für Nachwuchs in der Zucht gefährdeter Tiere.

Redaktion 2 Wochen vor 0

Archepark: Wie ein Rettungsboot kümmert sich der Wiesbadener Tier- und Pflanzenpark Fasanerie auch um die Haltung und die Zucht von bedrohten Nutztierrassen.

Im Tier- und Pfanzenpark Fasanerie geht es inzwischen um mehr als nur um Streicheltier-Erlebnisse und Ausflüge in die Natur. Seit Juni 2023 trägt der Tier- und Pflanzenpark offiziell den Titel Archepark. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff, der vor allem das Engagement im Schutz und der Erhaltung bedrohter Tiere betont? Im Kern geht es um ein Netzwerk, das nicht nur auf Wildtiere fokussiert, sondern auch eine Vielzahl von Nutztierrassen umfasst, die immer seltener werden und deshalb dringend Hilfe benötigen.

Bedrohung der Nutztierrassen

Der Gedanke an bedrohte Tiere weckt meist Bilder von exotischen Wildtieren aus fernen Ländern. Dass jedoch auch Tiere in unmittelbarer Nähe des Menschen in Gefahr sind, kommt oft zu kurz. Bürgermeisterin Christiane Hinninger brachte es bei der Vorstellung des Archeparks auf den Punkt: Weltweit stirbt alle zwei Wochen eine Nutztier-Rasse aus. Damit verlieren wir nicht nur einen wertvollen genetischen Pool, sondern auch ein Kulturgut, das uns über Jahrhunderte begleitet hat. Diese Erkenntnis rückt die Fasanerie in den Mittelpunkt eines umfassenden Projekts, das weit über das bloße Erhalten von Tieren hinausgeht.

In Deutschland gibt es mehr als 100 Nutztier-Rassen, die als vom Aussterben bedroht gelten. Um diesen den Fortbestand zu ermöglichen, wurden so genannte Arche-Projekte ins Leben gerufen, bei denen die Fasanerie schon seit einigen Jahren eine tragende Rolle spielt.

Die Fasanerie als Schutzstation für bedrohte Tiere

Unter den rund 40 Tierarten, die in der Fasanerie leben, finden sich zahlreiche bedrohte Nutztierrassen. Vom Poitou-Esel, einer der letzten Vertreter seiner Art, über die Tauernschecken-Ziegen bis hin zu den Pommerngänsen – die Vielfalt dieser Tiere spricht für das Engagement der Wiesbadener Tierpfleger. Diese Arbeit geht über das bloße Halten hinaus: In Zusammenarbeit mit anderen Archeparks und Züchtern sorgt die Fasanerie aktiv dafür, dass Tiere nicht nur überleben, sondern sich auch erfolgreich fortpflanzen können.

Erste Erfolge konnten bereits bei den Orpington-Hühnern mit dem seltenen Farbschlag kennfarbig sowie bei Bronzeputen und Laufenten erzielt werden. Diese Zuchterfolge stellen sicher, dass die genetische Vielfalt der Tiere erhalten bleibt – ein wichtiger Schritt für die langfristige Erhaltung der Rassen.

Gemeinsam gegen das Aussterben

Das Konzept der Archepark-Zertifizierung ist nicht isoliert, sondern ein Teil eines größeren Netzwerks. Bürgermeisterin Hinninger zeigte sich überzeugt, dass der Austausch und die gegenseitige Unterstützung innerhalb der Arche-Region Taunus die Erfolgsaussichten der Projekte signifikant erhöhen werden: In diesem Netzwerk können wir uns praktisch unterstützen – sei es durch das Ausleihen von Zuchttieren oder durch koordinierte Bildungsarbeit. Der Vorteil des Netzwerks liegt in der gemeinsamen Expertise und den gemeinsamen Ressourcen, die einen nachhaltigen Schutz gefährdeter Rassen ermöglichen.

Ein Erlebnis für die ganze Familie

Trotz der Maul- und Klauenseuche, die auch die Fasanerie vor Herausforderungen stellt, bleibt der Tierpark für Besucher geöffnet. Für die Sicherheit der Tiere ist das Füttern und Streicheln zurzeit untersagt. Doch das tut der Faszination keinen Abbruch – der Park bleibt ein spannendes Ziel für alle, die mehr über die Tiere erfahren möchten. Besonders im Winter, wenn der Park von 9 bis 17 Uhr geöffnet ist, bietet sich die Möglichkeit, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.

Fazit: Ein wichtiger Baustein im Erhalt der Artenvielfalt

Die Fasanerie ist nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein wichtiger Akteur im globalen Kampf gegen das Artensterben. Ihre Rolle als Archepark und Mitglied im Netzwerk der Arche-Region Taunus verdeutlicht, wie wichtig es ist, auch auf die weniger bekannten Nutztierrassen zu achten. Denn der Schutz dieser Tiere ist weit mehr als eine Tierliebe – es ist ein kulturelles und ökologisches Anliegen, das uns alle betrifft.

Foto – Die Leiterin der Tierpflege in der Fasanerie, Elisabeth Schüller, geht gerne mal mit den zwei Poitou-Eseln Kiwi und Lambada spazieren. Die Rasse zählt zu den vom Aussterben bedrohten Nutztieren, die im Archepark Fasanerie aufgenommen wurden. © 2025 Fasanerie

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Die Webseite vom Tier- und Pflanzenpark Fasanerie finden Sie hier.

 

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