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Wintermärchen

Ein Wintermärchen von…

Jeder kennt Schneewittchen, und manchem mag die Geschichte deshalb bekannt vorkommen: doch ist Schneewittchen geritten? Es geht auch nicht um Schönheit, sondern darum, perfekt zu sein. Niemand darf perfekter sein, als die Köngin.

Ayla Wenzel 6 Jahren vor 0

Es war im Winter und die Schneeflocken fielen wie Federn vom Himmel herab. Das Haar schwarz wie Ebenholz, steht ein Mädchen auf einer Lichtung.

Eine kleine Lichtung, mitten im Wald im Glanz der Nacht. Der Mond steht hell und klar am Himmel dieser klaren Winternacht, die Lichtung glänzt und glitzert in einem weißen Schneekleid. Einige Tiere verharren auf der prachtvollen Lichtung und auch ein Mensch, ein Mädchen. Ihr Haar so schwarz wie Ebenholz, ihre Lippen rot wie Blut und ihre Haut so weiß wie der herabrieselnde Schnee.
Die Tiere des Waldes kamen auf sie zu, die Hasen tanzten um ihre Füße, die Rehe streiften ihre Arme. Das Mädchen tanzte mit den Tieren zu einer lautlosen Melodie, sie tanzten einen traumhaften Tanz, zusammen mit den Schneeflocken. Nach Minuten, nein nach Stunden endete der Tanz, es war weit nach Mitternacht und es würden bald die restlichen Tiere erwachen. Auch das Menschendorf in der Nähe würde bald zum Leben erwachen, es war soweit, das Mädchen musste gehen.
Die Tiere wichen scheu in den Wald zurück, als die ersten Sonnenstrahlen die Lichtung küssten, nun war auch das Mädchen verschwunden. Sie musste schnell zurück ins Schloss, denn sie wollte keinen Ärger mit ihrer Stiefmutter, der Königin. Das Mädchen hatte keine Freunde, sie hasste das Prinzessinnendasein und sie hasste ihre Stiefmutter. Dass sie sich nachts davon schlich, durfte niemand erfahren, sonst würde sie Probleme bekommen.

Auf verbotenen Wegen

Der Tag war, wie immer, langweilig, das beste war der Verdauungsschlaf nach dem Mittagessen. Da sie nachts nicht geschlafen hatte, verschlief sie das Abendessen. Als sie aufgewacht war, eilte sie zum Speisesaal, die große Flügeltür stand einen Spalt offen. Im Saal unterhielt sich die Königin angeregt mit dem Jäger. Das Mädchen hielt vor der Tür inne und lauschte, die Königin redete gerade, „…Ich befehle es dir! Niemand in meinem Königreich darf perfekt sein, ich, einzig und allein ich bin perfekt! Du musst sie töten.“ Das Mädchen hatte genug gehört, sie öffnete vorsichtig die Tür und betrat den Raum. Sie entschuldigte sich bei ihrer Stiefmutter und bekam erstaunlicher Weise keinen Ärger. Das Abendessen schlang sie hinunter und huschte danach schnell wieder in ihr Zimmer. Als im Schloss Ruhe eingekehrt war, schlich sich das Mädchen in den Wald, sie bemerkte nicht, dass sie verfolgt wurde.
Als sie auf der Lichtung war, fielen die Schneeflocken wie Federn vom Himmel herab. Die Tiere kamen wieder und sie tanzten wieder. Magie lag in der Luft, plötzlich raschelten die Blätter, es war nicht der Jäger, der das Geschehen aus dem Schutz der Bäume beobachtete. Die Blätter raschelten erneut und die Waldtiere verschwanden scheu, ein schlankes, schneeweißes Bein betrat die Lichtung. Ein weiteres schlankes Bein folgte, die schneeweißen Beine verschmolzen mit dem Schnee. Nun schob sich ein weißer schlanker Kopf durch die Äste einer Trauerweide. Die Augen schwarz wie Ebenholz, es spitzte die Ohren, die Zeit schien still zu stehen. Das Mädchen hatte sich umgedreht und ihr Blick ruhte auf dem schneeweißen Wesen. Es trat aus dem Schutz der Bäume und trabte mit eleganten, raumgreifenden Schritten auf die Lichtung.

Magie der Tiere

Das weiße Pferd strahlte eine Energie aus, dass man denken könnte, es wäre ein Einhorn. Es trabte auf das Mädchen zu und blieb direkt vor ihr stehen. Der Jäger hatte das Geschehen wie in Trance verfolgt, aus der er nun erwachte. Er dachte an seinen Auftrag, er wollte das Mädchen zwar nicht töten, doch er hatte zu große Angst vor der Königin.
Das Pferd bäumte sich auf und stieg auf die Hinterbeine, doch das Mädchen blieb ruhig stehen. Das Pferd versuchte sie in Sicherheit zu bringen, doch sie verstand nicht. Es schwenkte den Kopf wild hin und her und wieherte lebhaft. Der Jäger positionierte sein Gewehr, schoss jedoch nicht ab, alles in ihm sträubte sich dagegen zu schießen. Das Mädchen trat nun näher an das Pferd heran und streichelte es sanft. Das Pferd knickte mit beiden Vorderbeinen ein, um das Mädchen aufzufordern aufzusteigen. Das Mädchen war sich nicht sicher, trat jedoch neben das Pferd, legte eine Hand auf den Wiederrist des Pferdes und schwang sich auf seinen Rücken. In dem Moment, als das Pferd aufsprang, schoss der Jäger und das Pferd galoppierte zeitgleich los.

Frei wie der Wind

Der eisige Wind pfiff ihnen um die Ohren, das Mädchen krallte sich in der Mähne des Pferdes fest, Schneeflocken schwebten durch die Luft. Nach einiger Zeit erreichten sie das Ende vom Wald, das Mädchen war immer noch tief über den Pferdehals gebückt und das Pferd galoppierte auch noch. Auf den Feldern fiel das Pferd in einen lockeren Trab, das Mädchen konnte in der Ferne ein Haus zwischen den Feldern erkennen. Sie ritt zu dem Haus und klopfte vorsichtig an die Tür. Eine freundliche Dame öffnete diese, das Mädchen fragte höflich, ob sie eine Nacht bleiben könne. Die Dame bot an, dass sie und ihr Pferd so lange bleiben könnten wie sie wollten. Das Mädchen blickte zu dem Pferd, das ruhig hinter ihr stand und ihren Blick erwiderte. Sie brachte das Pferd zusammen mit der freundlichen Dame in den Stall, in dem bereits zwei Kaltblutpferde standen. In der Küche des Wohnhauses machte die Dame dem Mädchen eine Suppe zum Aufwärmen.

Das Mädchen würde bei der Dame und ihrem Mann bleiben und im Sommer bei der Feldarbeit helfen. Sie würde nie wieder zu ihrer Stiefmutter zurück müssen.

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