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Eröffnung der Woche der christlich-jüdischen Zusammenarbeit

Demokratie am Scheideweg? Auftakt zur Woche der christlich-jüdischen Zusammenarbeit

Die Woche der christlich-jüdischen Zusammenarbeit startete am Sonntag, 16. März, mit einem eindringlichen Appell gegen Antisemitismus. Politiker und Experten fordern Zivilcourage und schärfere Gesetze. Musik jüdischer Komponisten setzt ein bewegendes Zeichen der Erinnerung und Hoffnung.

Volker Watschounek 4 Monaten vor 0

Die Wiesbadener Woche der christlich-jüdischen Zusammenarbeit mahnt: Antisemitismus wächst, die Demokratie wankt. Musik und klare Worte setzen ein starkes Zeichen.

Zum Auftakt der Wiesbadener Woche der christlich-jüdischen Zusammenarbeit hat Hessens Landtagsvizepräsidentin Angela Dorn am Sonntag  eindringlich zur Wachsamkeit aufgerufen. Antisemitismus breite sich rasant aus, doch eine schweigende Mehrheit könne sich dem nicht entziehen. In ihrer Rede betonte sie die Verantwortung jedes Einzelnen: Demokratie erfordere aktive Beteiligung, insbesondere, wenn Minderheiten unter Druck geraten.

„Wenn die Mitte schweigt, gerät die Demokratie ins Wanken“

Die Eröffnung im im Musiksaal vom Hessischen Landtag stand unter dem Eindruck wachsender Bedrohungen für jüdisches Leben in Deutschland. Dorn forderte die Gesellschaft auf, nicht wegzusehen: Wenn die Mitte, wenn die Mehrheit schweigt, während der Antisemitismus erschreckend erstarkt, dann ist der Punkt erreicht, an dem die Demokratie sich nicht genug bewährt. Der Schutz jüdischer Gemeinden sei ein entscheidender Prüfstein für die Freiheit und Offenheit unseres Landes.

Alarmierende Zahlen – und dringende Appelle

Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, warnte eindringlich: Die antisemitischen Straftaten nähmen drastisch zu, das gesellschaftliche Klima verschärfe sich. Die Entwicklungen seien besorgniserregend, da sich Judenhass längst nicht mehr nur in extremistischen Milieus zeige. Klein forderte eine umfassendere Gesetzgebung und eine Reform des Volksverhetzungsparagraphen. Zudem müsse die Lehramtsausbildung verstärkt auf die Vermittlung historischer Verantwortung setzen.

Engagement von Staat und Gesellschaft nötig

Klein betonte, dass politische Maßnahmen allein nicht ausreichen. Die Zivilgesellschaft müsse handeln, Antisemitismus dürfe nirgendwo geduldet werden. Er rief dazu auf, in Schulen, Vereinen und Gemeinden aktiv gegen Diskriminierung einzutreten. Die bundesweite Woche der christlich-jüdischen Zusammenarbeit solle genau diese Solidarität fördern. Diese Toleranz für Judenhass ist auch ein großer Schritt hin zum Ende freiheitlich-demokratischer Werte für uns alle, mahnte er.

Musik als Brücke zwischen den Kulturen

Ein besonderer Moment des Abends war das Konzert, das Klein gemeinsam mit dem Cellisten Ramón Jaffé und der Pianistin Monica Gutmann gab. Werke jüdischer Komponisten aus verschiedenen Epochen erklangen im Hessischen Landtag – als musikalische Erinnerung an eine Kultur, die trotz Verfolgung nie verstummt ist. Die Musik verband Vergangenheit und Gegenwart und zeigte eindrucksvoll, dass jüdisches Leben nicht nur geschützt, sondern gefeiert werden muss.

Foto – Eröffnung der christlich-jüdischen Woche ©2025 Hessischer Landtag

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