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Alexander von Wangenheim

Coronas Opfer: Alexander von Wangenheim

Jede Show ein Spektakel, der Applaus dauert länger als die Songs, der Terminkalender ist voll von Auftritten – dann kommt Corona. Mit dem Virus kommen Arbeitslosigkeit, leere Brieftaschen und Sorgen. Homeoffice ist nicht, denn die Musik lebt vom Menschen. Wie ein selbstständiger Musiker durch die Corona-Zeit kommt, erzählt der Boogiebaron.

Joelle Sander 4 Jahren vor 0

Volles Haus bei jedem Konzert, tosender Applaus und Jubel – so sah das Leben des Boogiebaron aus. Dann kam Corona und der Glamour der Musikszene war vorbei. 

Er ist der Star der Wiesbadener Boogie-Szene. Jeder kennt ihn und seine belebten Songs. Bei jedem Jazzfestival ist er mit von der Partie. Durch eine Katastrophe wird er plötzlich arbeitslos – was sich anhört, wie ein dramatischer Film, ist das Schicksal von Alexander von Wangenheim. Die Musik ist sein Beruf, mit ihr verdient er seinen Lebensunterhalt. As Corona kam, konnte er nur noch für sich alleine spielen. Seine Einnahmequelle fiel gänzlich weg. Improvisieren – wie am Klavier – wurde zur Devise fürs Überleben.

„Musik ist heilsam – der Boogie Woogie ist die beste Therapie gegen den Blues. Mit Musik ließ und lässt sich die Corona-Zeit überstehen.“ – Alexander von Wangenheim

Schuld war der Boogie Woogie. Auf guten alten Vinylschallplatten hörte Wangenheim den Boogiepianisten Vince Weber – sofort hat ihn der Boogie-Virus infiziert. Einige Jahre und viele Übungsstunden später begann er 1990 nach seinem Studium an der Musikhochschule in Wien in Clubs und Kneipen aufzutreten. Mittlerweile, nach vielen Auftritten bei Events, Partys und Galas hat er sich nicht nur in der Blues- und Jazzszene einen Namen gemacht. Der Pianist und Sänger ist Teil der Wiesbaden Allstar Band und war drei Jahre lang Tourbegleiter von Konzertveranstalter Fritz Rau und dessen Memoiren 50 Jahre backstage. So plötzlich wie Wangenheim der Boogie-Virus befiel, kam auch das Corona-Virus – und brachte die Welt des Musikers zum Wanken.

Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht. Es war klar, dass durch Corona länger keine Auftritte kommen. Also habe ich die Zeit genutzt und mich an andere große Projekte gesetzt. – Alexander von Wangenheim

Die Auswirkungen des Virus kamen nach und nach. Erst fiel das Wilhelmstraßenfest weg, dann die Weinwoche. Hochzeiten, Konzerte und private Auftritte wurden abgesagt. Wangenheim war klar, dass die Absagenflut nicht aufhören wird. Ein finanzielles Back-Up hat der selbstständige Musiker nicht – er steht mit leeren Taschen da. Der Weg führte ihn zum kommunalen Jobcenter. Von dort wird er mit Hartz IV unterstützt. Aber die Corona-Situation bringt den Boogiebaron nicht aus der Ruhe. Er bleibt positiv gestimmt und zieht das Gute aus dem Moment. Kurzerhand hat er die freie Zeit genutzt und die CD Boogies & Ballads aufgenommen. Die drei Boogies und drei Balladen können für 6,00 Euro per mail an avw@boogiebaron.de bestellt werden. Das ist nicht alles. Gemeinsam mit Duo-Partnerin Naomi Kraft gibt Wangenheim einen musikalischen Nachschlag mit Perlen – der neuen Mini-CD von Pura Vida. Auch die kostet 6,00 Euro und kann per mail bestellt werden.

„Corona in einem Wort? Besinnung. Besinnung auf das Wesentliche. Auf die Kernzelle der Gesellschaft: die Familie.“ – Alexander von Wangenheim

Jetzt geht es langsam wieder bergauf. Startschuss für die Wiederbelebung der Wiesbadener Kultur war das Online-Charity-Festival Wi für Kultur – auch der Boogiebaron war mit von der Partie (wir berichteten). Weiter geht es für Wangenheim wieder auf Hochzeiten, Geburtstagen & Co – auch wenn alles anders läuft, als gewohnt. Die meisten Auftritte finden im Freien und mit begrenzter Personenzahl statt. Es braucht Flexibilität und Offenheit. Die Gegebenheiten sind für alle nicht einfach, aber mit ein bisschen Zuversicht ist das Leben leichter, findet Wangenheim. Wie es dem Boogie-Star gerade geht, wo er ist und was ihn beschäftigt, kann jeder in seinem Newsletter erfahren (hier anmelden).

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Die offizielle Internetseite des Boogiebarons finden Sie unter www.boogiebaron.de.

 

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Geschrieben von

Praktikantin unserer Redaktion. Gerade macht sie ihr Abitur an der Theodor-Fliedner-Schule in Bierstadt. Kunst, Kultur und Menschen findet sie besonders interessant. Schreiben ist ihre Leidenschaft, Journalistin ihr Traumberuf.