Der Wahlabend in Wiesbaden zeigt eine klares Stimmungsbild: Die CDU dominiert, ihr Kandidat Dr. Stefan Korbach setzt sich durch, die Regierungsbildung bleibt eine offene Frage.
Die Sonne war längst untergegangen, als sich im Wiesbadener Rathaus Jubel erhob. Dr. Stefan Korbach, der Direktkandidat der CDU, hat sich mit 30,66 Prozent der Erststimmen klar gegen seine Herausfordererin Nadine Ruf von der SPD (22,28 Prozent) durchgesetzt. Die Grünen mit Katerina Garcia (14,91 Prozent) und die AfD mit Erich Heidkamp (13,90 Prozent) folgten mit deutlichem Abstand.
Auch bei den Zweitstimmen zeigt sich ein ähnliches Bild: Die CDU liegt mit 26,62 Prozent vor der SPD (17,47 Prozent) und den Grünen (15,96 Prozent). Die AfD sichert sich mit 14,09 Prozent einen zweistelligen Wert. Die Linke (11,51 Prozent) übertrifft in Wiesbaden ihren bundesweiten Schnitt. FDP erreicht 5,59 Prozent und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) 4,92 Prozent. Mit Blick auf das Ergebnis der AFD stehen CDU und SPD Seite an Seite. Von beiden Seiten heißt es: Erschreckend.
CDU siegt – aber was bedeutet das für Berlin?
Wiesbaden hat entschieden, doch die große Frage bleibt: Wie geht es jetzt weiter? Bundesweit liegt die CDU mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz klar vorn, die AfD erreicht Platz zwei, während die SPD deutlich an Zustimmung verliert und in der Wählerngunst auf Rang drei abrutschen. Grüne und Linke kämpfen um Einfluss, die FDP und das BSW balancieren an der Fünf-Prozent-Hürde.
Sollten FDP und BSW den Einzug ins Parlament verpassen, könnte eine Regierung aus CDU und SPD genügen – eine Neuauflage der Großen Koalition von 2018 bis 2021 unter Bundeskanzler Friedrich Merz wäre dann wahrscheinlich. Welche Rolle der Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz dann einnimmt, ist fraglich. Gelingt FDP und BSW hingegen der Einzug, sind Dreierbündnisse notwendig, und Koalitionsverhandlungen könnten sich lange hinziehen.

Wiesbaden als Stimmungsbarometer
Die Wahlbeteiligung in Wiesbaden bleibt mit 5 Prozent deutlich hinter der bundesweiten zurück. 79,6 Prozent haben sich am Wahlsonntag auf den Weg zur Wahlurne gemacht. 148191 Wähler, das sind rund 6 Prozent mehr als 2021. Wie im Bund, zeigt sich auch in der Landeshauptstadt ein klarer Rechtsruck, aber ohne absolute Dominanz einer Partei. Die CDU feiert ihren Sieg, und die Ampelparteien und die FDP verlieren spürbar. Die Wahl könnte als Seismograph für die Oberbürgermeisterwahl dienen. Demnach erreicht die aktuelle Kooperation am 8. März mehr als 50 Prozent.
Der Blick richtet sich aber erst einmal auf Berlin. Die Wahlnacht bleibt spannend. Schafft es FDP oder BSW in den Bundestag? Wenn dies auch offen bliebt, beginnen die Debatten. Wer schmiedet Allianzen? Wer muss Kompromisse eingehen? Und vor allem: Wer regiert Deutschland nach der Bundestagswahl 2025?
Stimmenverteilung, Erststimme
Name, Partei | Stimmen | Prozent |
Nadine Ruf, SPD | 32.698 | 22,28 % |
Dr. Stefan Korbach, CDU | 44.994 | 30,66 % |
Katarina Garcia, GRÜNE | 21.876 | 14,91 % |
Lucas Schwalbach, FDP | 5.944 | 4,05 % |
Erich Heidkamp, AfD | 20.405 | 13,90 % |
Daniel Winter, Die Linke | 15.412 | 10,50 % |
Kreft, FREIE WÄHLER | 2.316 | 1,58 % |
Weber, Volt | 3.115 | 2,12 % |
Symbolbild – Bundestagswahl 2025 © 2025 Pixabay
Weitere Nachrichten aus dem Stadtteil Mitte lesen Sie hier.
Das Wahlergebnis auf der Internetseite der Stadt lesen Sie hier.