Es ist einer der höchstdotierten Medizinpreise der Bundesrepublik und der weltweit höchstdotierte Preis auf dem Gebiet der Rheumatologie: Der Carol-Nachman-Preis der Landeshauptstadt.
Die Stadt Wiesbaden hat in diesem Jahr wieder den renommierten Carol-Nachman-Preis verliehen. Der Preis, der erstmals 1972 vergeben wurde, würdigt Forscher, die sich durch herausragende Arbeiten im Bereich der Rheumatologie auszeichnen. In diesem Jahr konntehttps://wiesbaden-lebt.de/carol-nachman-preis-auszeichnung-fuer-rheumatologische-forschungn sich die italienische Professorin Maria-Antonietta D’Agostino und der niederländische Professor Maarten Boers über die Auszeichnung freuen. Beide haben mit ihren Forschungsprojekten bahnbrechende Erkenntnisse im Kampf gegen rheumatische Erkrankungen erzielt.
Geteiltes Lob, geteilte Freude
Die Preisverleihung fand im Wintergarten des Wiesbadener Kurhauses statt. Eine Neuerung in diesem Jahr war, dass der Preis im Rahmen eines festlichen Dinners vergeben wurde. Außerdem wurde der Preis erstmals geteilt und gleich an zwei Forscher überreicht. Auch neu war, dass eine Carol-Nachman-Medaille posthum vergeben wurde. Diese erhielt Rita Wonik-Schmidt stellvertretend für ihren im Januar verstorbenen Ehemann, den für sein Lebenswerk ausgezeichneten Professor Dr. Reinhold Schmidt.
Ultraschall in der Diagnostik
Die Kuratoriumsvorsitzende, Professor Dr. Elisabeth Märker-Hermann, betonte in ihrer Laudatio die bedeutende Rolle von Maria-Antonietta D’Agostino bei der Entwicklung eines Konzepts, das die Erkenntnisse über die Spondyloarthritiden bis hin zu neuen Therapien revolutioniert habe. Die Ausgezeichnete habe zudem an entscheidender Stelle dazu beigetragen, dass Ultraschall in Forschung, Lehre und Praxisalltag der Rheumatologie implementiert worden sei. D’Agostino möchte ihre Hälfte des Preisgelds verwenden, um die Entwicklung von Ultraschall in anderen Ländern voranzutreiben.
Geringeren Gelenkschäden
Auch Maarten Boers konnte mit seinen Forschungsarbeiten überzeugen. Insbesondere seine klinische Forschung an der Schnittstelle zweier Fachgebiete, nämlich der Rheumatologie und der Epidemiologie, wurde gewürdigt. Boers konnte das vorherige Behandlungsparadigma bei rheumatoider Arthritis umkehren, was zu geringeren Gelenkschäden bei gleichzeitig verbesserter körperlicher Funktion geführt habe. Der niederländische Professor möchte das Preisgeld dazu verwenden, jungen Ärzten in Krankenhäusern eine Ausbildung für klinische Epidemiologie zu ermöglichen.
Über den Carol-Nachman-Preis
Der Carol-Nachman-Preis ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Rheumatologie und wurde seit 1972 bereits an mehr als 80 Wissenschaftler vergeben. Er geht zurück auf eine Initiative des Wiesbadener Ehrenbürgers Carol Nachman und des Rheumatologen Professor Klaus Miehlke, unterstützt von Bürgermeister Alfred Herbel (CDU). Der Preis ist heute mit 37.500 Euro dotiert und wird von der Wiesbadener Spielbank zur Verfügung gestellt. Seit 1987 wird auch die mit 2.500 Euro dotierte Carol-Nachman-Medaille verliehen.
Foto oben ©2022 Volker Watschounek
Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Mitte lesen Sie hier.
Die offizielle Internetseite der Landeshauptsadt Wiesbaden finden Sie unter www.wiesbaden.de.