Am Kiosk murmelt ein Rentner, Kinder jagen dem Ball nach – bald könnte der Wallufer Platz ganz anders aussehen.
Die Umgestaltung des Wallufer Platzes ist keine abstrakte Planungsübung, sondern ein lebendiger Beteiligungsprozess. Über 2.500 Vorschläge sammelte die Stadt Wiesbaden während der ersten Beteiligungsphase. Jetzt stehen zwei konkrete Entwürfe zur Abstimmung. Vom 4. Juni bis 4. Juli können Bürger ihre Stimme abgeben – online und vor Ort.
Was sich die Anwohner wünschen
Bereits heute ist der Wallufer Platz ein Ort, der im Alltag vieler Menschen im Rheingauviertel fest verankert ist. Familien treffen sich hier, Kinder toben, Ältere verweilen. Doch die Ideen der Anwohnerinnen und Anwohner zeigen: Das Potenzial des Platzes ist längst nicht ausgeschöpft.
Vor allem für ältere Kinder und Jugendliche fordern viele Stimmen mehr Möglichkeiten zur aktiven Nutzung. Oft genannt werden Kletterelemente, Rutschen, Schaukeln und Hüpfangebote – möglichst naturnah inszeniert. Auch Wasserspiele stehen ganz oben auf der Wunschliste: nicht nur zum Planschen, sondern als sinnliches Element, das Aufenthaltsqualität schafft.
Jugendliche wiederum äußern klare Vorstellungen: Tischtennisplatten, Hängematten oder Liegen, ein Ort zum „Abhängen“ – aber auch Drehgeräte, die Dynamik und Bewegung fördern.
Ein Platz für alle – flexibel, grün, einladend
Im Zentrum der Anregungen für den Quartiersplatz steht der Wunsch nach Offenheit und Flexibilität. Die Bürger wünschen sich weniger starre Strukturen, mehr Raum für unterschiedliche Nutzungen – sei es ein nachbarschaftliches Picknick, ein kleines Konzert oder einfach das tägliche Innehalten.
Immer wieder genannt: Schatten. Ob durch Bäume, Überdachungen oder textile Lösungen – ein Schutz vor Sonne und Regen ist für viele essenziell. Gleichzeitig wird mehr Grün gefordert, das den Platz nicht nur optisch aufwertet, sondern auch mikroklimatisch wirkt.
Rückzugsorte und Begegnungspunkte
Lange Bänke mit Tischen an den Platzrändern, ruhige Nischen zum Lesen oder Plaudern, Sitzgelegenheiten für Gruppen und Einzelpersonen – all das wünschen sich viele aus der Nachbarschaft. Die Gestaltung soll das Chillen ebenso ermöglichen wie das Gespräch mit Fremden.
Zwei Varianten, eine Entscheidung
Auf Basis der zahlreichen Rückmeldungen entstanden zwei planerische Visionen, die sich nun einem demokratischen Votum stellen. Beide Konzepte setzen auf mehr Aufenthaltsqualität, mehr Grün, mehr Flexibilität in der Nutzung. Unterschiedliche Schwerpunkte, etwa bei der Gestaltung des Spielbereichs oder bei den Materialien, laden zur Diskussion ein.
Beteiligung mit direkter Wirkung
Am 11. Juni ab 14 Uhr wird der Platz selbst zur Bühne des Diskurses. Experten der Stadt, der SEG, des Planungsbüros sowie ein Moderationsteam beantworten Fragen, erläutern Details und hören zu. Parallel läuft die Online-Abstimmung auf www.wiesbadenwirkt.de/wallufer-platz. Jede Stimme zählt.
Politik folgt Bürgervotum – Umsetzung 2026
Nach Abschluss der Abstimmung fließt das Ergebnis in die politischen Beratungen ein. Die finale Variante soll 2026 realisiert werden. Bürgermeisterin Christiane Hinninger ermutigt zur Teilnahme: „Der Wallufer Platz ist mehr als Pflaster und Bänke – er ist ein Ort gelebter Nachbarschaft. Gestalten Sie ihn mit.“
Foto – Wallufer Platz wird neu gestaltet. ©2025 SEG
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