Bruno Heynderickx absolvierte seine Ballettausbildung am Stedelijk Instituut voor Ballet, Antwerpen. Danach war er als Tänzer, als Faktotum und Kompaniechef viel unterwegs. Seit einigen Jahren ist er in Wiesbaden: zuerst als Kurator und Vizedirektor – und jetzt als Ballettdirektor.
Der Ballettdirektor des Hessischen Staatsballetts, Tim Pflege, will sich in Zukunft stärker der künstlerischen Arbeit widmen. Damit rückt der stellvertretender Ballettdirektor Bruno Heynderickx zum Ballettdirektor auf. Ab ab der Spielzeit 2020.2021 übernommen er die Ballettdirektion. Tim Plegge bleibt dem Staatstheater dennoch erhalten. Als ls Hauschoreograf wird er pro Spielzeit eine Neukreation beitragen und somit das Repertoire des Hessischen Staatsballetts weiterhin prägen.
„Tim Plegge hat das Hessische Staatsballett als Gründungsdirektor zu einer viel beachteten Kompanie geformt und es geprägt. Dafür danke ich ihm und freue mich sehr, dass er uns und dem Publikum als Hauschoreograf erhalten bleiben wird.“ – Kunstministerin Angela Dorn.
Mit dem Belgier Bruno Heynderickx, derjenige, der die vergangenen Jahre hinter Plegge stand, folgt ein eher zarte Erscheinung. Smart, und mit offenen Blick verschafft er sich vielerorts einen Raum. Die Internetsuche spuckt wenig über ihn aus – doch auf Facebook ist er aktiv und gibt sich transparent. Als Freund Pelzes ist gewiss: der neue Ballettdirektor steht für die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit des Staatsballetts. Hessens Kunstministerin findet, es ist großartig, dass er bereit ist, die Leitung zu übernehmen.
„Wir sind Tim Plegge dankbar für die großartige Aufbauarbeit, die er seit 2014 geleistet hat. Gemeinsam mit Bruno Heynderickx hat er das neue Modell des Hessischen Staatsballetts in kurzer Zeit zu phantastischen Erfolgen geführt. Wir verstehen Tim Plegges Wunsch und freuen uns darauf, wie Bruno Heynderickx als Ballettdirektor und Tim Plegge als Hauschoreograf den inspirierenden Weg des Staatsballetts auch in Zukunft gemeinsam prägen werden.“ – Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden
Mit seinem Abschluss am Stedelijk Instituut voor Ballet, Antwerpen, im Jahr 1986 begann Heynderickx eine internationale Karriere. Er tanzte für einige der namhaftesten Tanzkompanien Europas, darunter Scapino Ballet, Ballet du Nord, Euroballet, Ballet du Grand Théâtre de Genève. Sein Repertoire umspannte ein breites stilistisches Spektrum und reichte von den Klassikern bis zu zeitgenössischen Werken. 1998 lernte er den portugiesischen Tanz-Querdenker Rui Horta kennen. Heynderickx tanzte in mehreren Kreationen Hortas, wurde dessen Assistent und studierte viele seiner Werke mit anderen Ensembles ein. Im Jahr 2000 unterstützte er Rui Horta beim Aufbau des multidisziplinären Residenz-Zentrums O Espaço do Tempo. Er verantwortete zudem die Verbreitung von Hortas eigener choreografischer Arbeit. Heynderickx baute das ECL COLINA mit auf; ein Projekt, das von sechs führenden europäischen Kunst-Institutionen organisiert wird und durch einen Dreijahreszuschuss des EU Programms Culture 2000 gefördert wurde. Von 2008 bis 2014 leitete er Carte Blanche, die norwegische Kompanie für zeitgenössischen Tanz in Bergen. Als CEO und Künstlerischer Direktor schärfte er das künstlerische Profil der Kompanie maßgeblich. Während seiner sechs Jahre an der Spitze der Kompanie gelang es Heynderickx, neue Publikumskreise zu erschließen, die Besucher*innenzahlen signifikant zu erhöhen sowie die Kompanie international zu etablieren. Im August 2014 folgte er der Einladung, als Kurator und Stellvertretender Ballettdirektor des Hessischen Staatsballetts zu wirken. (Foto: Hessisches Staatstheater bearbeitet Wiesbaden lebt!)
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