Das Verkehrsdezernat schlägt zur Entspannung der Verkehrssituation an der Berliner Straße die Trennung der Fahrbahn, oder aber das Verlegen der Pförtnerampel vor.
Vor zwei Jahren wurde an der Berliner Straße stadteinwärts eine sogenannte Pförtner-Ampel installiert (Wiesbaden lebt! berichtete). Schnell zeigte sich, dass sich damit der Verkehrsfluss in die Innenstadt keinesfalls verbessert hat. Viele Autofahrer liefen Sturm. In den Sozialen Medien sprechen viele von einem Desaster. Das Thema erreichte die Stadtverordnetenversammlung – und das Verkehrsdezernat, wo man nach Alternativen sucht. Für den Rechtsabbiegerverkehr in die New York Straße gibt es einen Vorschlag.
Ampel verlegen
Um dem Wunsch der Stadtverordnetenversammlung nachzukommen, die Verkehrsführung im Bereich Berliner Straße/Abraham-Lincoln-Straße so zu ändern, dass der Rechtsabbiegerverkehr von der Berliner Straße in Richtung New-York-Straße/Moltkering besser fahren kann, hatte das Verkehrsdezernat zunächst eine Lösung mit einer Trennung der Haupt- und Nebenfahrbahn vorgeschlagen. Nachdem diese Variante in den letzten Tagen Gegenstand intensiver Debatten in der Stadtgesellschaft war, teilt das Verkehrsdezernat nun mit, dass alternativ auch eine Verlegung der Pförtnerung auf eine Ampel auf Höhe der Fußgängerbrücke/Bushaltestelle Berliner Straße möglich sei, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Ist-Situation
Die vor einigen Jahren auf Höhe der Einmündung Abraham-Lincoln-Straße/Berliner Straße errichtete Pförtnerampel führt dazu, dass nur so viel Verkehr in Richtung Innenstadt gelassen wird, dass dieser einen verträglichen Rahmen nicht übersteigt. Dadurch trägt diese Ampel, die Teil des Luftreinhalteplans ist, zur Verbesserung der innerstädtischen Luftqualität bei. Die Tatsache, dass die Ampelanlage jedoch auch Rechtsabbieger in Richtung Bierstadt/Moltkering „pförtnert“, veranlasste die Stadtverordnetenversammlung dazu, den Magistrat aufzufordern, eine verkehrsplanerische Lösung zu finden, um ebenjene Verkehre aus der Zuflussdosierung herauszunehmen.
Trennung der Fahrbahn
Die vorgestellte Variante mit einer Trennung der Haupt- und Nebenfahrbahn hätte die Rechtsabbieger in Richtung Bierstadt/Moltkering separiert und beschleunigt; sie stieß jedoch unter anderem in den Gremien, im Ortsbeirat und bei Anliegern in der Abraham-Lincoln-Straße auf Kritik. Es wurde mehrfach das Bedenken geäußert, dass Verkehre aus der Abraham-Lincoln-Straße bei dieser Variante nicht mehr ohne größere Umwege in Richtung 1. Ring/Innenstadt hätten fahren können.
Rechtsabbiegerverkehr
Das Verkehrsdezernat bedankt sich beim Ortsbeirat, den Anliegern und allen weiteren Beteiligten für den offenen und konstruktiven Austausch, der insbesondere bei komplexen, verkehrsplanerischen Änderungen an wichtigen Einfallstraßen von zentraler Bedeutung ist, und schlägt, um den verschiedenen geäußerten Anforderungen gerecht zu werden, nun alternativ eine Verlegung der Pförtnerung auf eine Ampel auf Höhe der Fußgängerbrücke / Bushaltestelle Berliner Straße vor. Mit einer solchen Verlegung würden die Verkehre in die Innenstadt weiterhin im Sinne der Zuflussdosierung und der Luftreinhaltung gesteuert werden, Rechtsabbieger in Richtung Bierstadt/Moltkering erhielten jedoch die Möglichkeit, sich rechtzeitig auf die Nebenfahrbahn einzuordnen, um unabhängig von den Verkehren in Richtung Innenstadt ihre Fahrt fortsetzen zu können. Mit dieser Variante hätten auch aus der Abraham-Lincoln-Straße kommende Verkehre die Möglichkeit, auf direktem Wege in Richtung 1. Ring/Innenstadt zu fahren.
Frühestens 2024
Eine solche Verlegung der Pförtnerung könnte jedoch erst nach der Wiedereröffnung der Salzbachtalbrücke vollzogen werden. Da ohnehin geplant ist, nach dem für Ende 2023 vorgesehenen Lückenschluss auf der Bundesautobahn 66 die Verkehrsmengen auf den Wiesbadener Einfallstraßen neu zu analysieren und zu bewerten, würde ein solches Vorhaben unter Beachtung der Verkehrsverlagerung zurück auf die Autobahn wesentlich einfacher umzusetzen sein.
Foto oben ©2022 Volker Watschounek
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