Das Aus für das Folklore Festivals gab es bereits 2015. Jetzt haben. sich die Hoffnungen auf einen Nachfolger – Wiesbadener Kulturtage – zerschlagen.
Die Tage des Wiesbadener Folklore Festivals schienen gezählt. So richtig wahrhaben wollte es jedoch niemand. Im Hintergrund arbeite man an den Wiesbaden Kulturtagen, die das seit 1977 in Wiesbaden etablierte Musikfestival ablösen sollten. Mitte Februar verkündete Wiesbadens Kulturdezernent Axel Imholz, dass ein Nachfolger des Musikfestivals an den Start gehen soll. Im Doppelhaushalt der Stadt seien dafür Mittel in Höhe von 200.000 Euro eingeplant worden. Aus einem Projektplan wurde eine Projektskizze. Eine Skizze, die sich in Luft aufgelöst hat.
„Den Kulturausschuss wusste früh bescheid. Ich hatte zu dem Zeitpunkt aber noch die Hoffnung, dass eine Alternative zu finden sei. Das hat sich jetzt zerschlagen.“ – Kulturdezernent Axel Imholz
Alle Bemühungen zum Trotz steht fest, dass es kein Kulturfestival in der Nachfolge der einstigen Folklore Festivals geben wird. Trotz zahlreicher Gespräche und guter Konzeptideen hatte die sogenannte Vierergruppe zu Beginn des Jahres mitgeteilt, dass sie das Konzept für ein neues Kulturfestival in Wiesbaden so nicht umsetzen könne. Man habe damit aber nicht gleich die Flinte ins Korn werfen wollen –. Der Schlachthof hat in den letzten Wochen nochmals intern geprüft, ob eine Neuauflage des traditionsreichen Folklore Festivals im Jahre 2020 möglich sei. Im Abschließenden Bericht heißt es: Nein!
Über das Folklore Festival
Das erste Festival fand bereits 1977 gegenüber vom Hauptbahnhof in den Reisinger Anlagen statt und wurde unter Federführung des Wiesbadener Jugendamtes organisiert. 1978 zog das Festival in den Schlosspark von Schloss Freudenberg, wo es bis zum Jahr 2006 stattfand. Wegen der hohen Besucherzahlen von bis zu 60.000 im Jahr 1995 und dem im Grunde zu kleinen Veranstaltungsgelände wurde das Programm verändert und auf eine jüngere Zielgruppe ausgerichtet. Die Folge: weniger Einnahmen und ein höheres Defizit.
Im Jahr 2004 beschließt das Kulturamt den Umzug des Folklore Festival auf das Gelände des Kulturzentrums Schlachthof. Die Stadt bezuschusst das Festival weiterhin mit über 100.000 Euro im Jahr, deckt aber nicht mehr den Verlust, wodurch sie in nur zwei Jahren 80.000 Euro einsparte. Der eigentliche Umzug wird 2007 umgesetzt. Im August 2007 wurde das Festival auf dem Schlachthof-Gelände eröffnet.Seit dem Umzug hält die Diskussion um Lärmbelastung an, da sich das neue Gelände nahe an einer gewachsenen Wohnbebauung befindet. Nach jahrelangen Diskussionen ist jetzt Schluss – letztendlich, weil kein Konsens zwischen Konzept, Finanzierung und Anwohner gefunden werden konnte.