Beim Sintern entstehen durch Abscheiden von in Wasser gelösten Mineralien krustenförmige Überzüge, die immer wiederkommen: kurz, Sintersteine.
Wahrzeichen
„Mattiakische Kugeln“ für die Haare
Am Kochbrunnenspringer zeigen sich deutlich die Sinterablagerungen, für die Wiesbaden in der Römerzeit bekannt war. Die als Mattiakische Kugeln bezeichneten Ablagerungen lassen sich hervorragend zum Färben von Haaren benutzen. Der rötlich-gelbe Belag wächst jährlich um sieben Zentimeter. Er muss regelmäßig entfernt werden, damit er den muschelförmigen Brunnen nicht erdrückt. Wer eine mineralische Ablagerung erhalten möchte, kann diese gerne am Dienstag vor Ort mitnehmen. Welche Farbe beim Färben herauskommt: Teilen Sie es uns mit.
Ein Schluck Quellwasser bitte
Der Kochbrunnen ist eine der so genannten Primärquellen Wiesbadens. Nur ein kleiner Teil des Wassers speist die Trinkstelle im Kochbrunnenpavillon und den Kochbrunnenspringer. Die Hauptmenge wird in die Aufbereitungsanlage der Kaiser-Friedrich-Therme gespeist und gelangt von dort aus in das weit verzweigte Thermalwassernetz der Stadt. Dem Wiesbadener Quellwasser wird nachgesagt, dass es besonders wertvoll zur Linderung rheumatischer und orthopädischer Erkrankungen ist.
Entstehung der Sintersteine
Wie in Tropfsteinhöhlen bildet sich der Sinter durch die Kristallisation von in Wasser gelösten Mineralen. Eben so, wie überall in Gewässern, Wasserleitungen und -behältern oder in feuchtem Milieu. Im Gelände und in städtischer Umgebung bilden sich die krustenförmige Überzüge an Hängen, Geländestufen, Terrassen (Sinterterrasse) oder dem Kochbrunnen.
Chemisch betrachtet, handelt es sich unspezifisch um Alkali- und/oder Erdalkalimetall-Salze von diversen anorganischen, aber auch organischen Säuren mitsamt verschiedenen Beimischungen. Petrologisch gehört Sinter zu den Sedimentiten. In der Biologie spricht man bei Sinter von Inkrustation.
Weiterführende nützliche Informationen finden Sie etwa bei Wikipedia unter dem Begriff: sintern.
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