Die Wiesbadener Hafenschule kämpft um ihren Erhalt und eine gute und zukunftsweisende Entscheidung für den Schiersteiner Schulstandort.
Mehr als zwei Monate haben sie die Trommeln gerührt, on- und off-line Unterschriften gesammelt. Über 3 500 Unterschriften für den Erhalt der Hafenschule sind zusammengekommen.
Petition Hafenschule, kurz gefasst
Übergabe der Petition – Mehr als 3 500 Unterschriften
Wann: Donnerstag, 21. Juni 2018 um 15.00 Uhr
Wo: Neues Rathaus, Schloßpl. 6, 65183 Wiesbaden
DiePetition soll als starkes Zeichen für die Stadtpolitiker dienen, sich noch einmal mit den Plänen für die Hafenschule und die Erich Kästner-Schule in Schierstein auseinanderzusetzen.
3.500 Unterstützer in zwei Monaten
Am 21. Juni 2018 wird die AG Hafenschule ihre Petition zum Erhalt der Schiersteiner Grundschule an die Stadtverordnetenvorsteherin Christa Gabriel überreichen. Eine Initiative (AG Hafenschule) aus Anwohnern, Eltern und Lehrern kämpft darum, die Grundschule in Schierstein an ihrem historischen Standort zu belassen. Auslöser sind Pläne der Stadt, die Hafenschule mit der ortsansässigen Haupt- und Realschule, Erich Kästner-Schule, auf einem Gelände zusammen zu legen.
„Die Stadt versucht seit Jahren solche gemeinsamen Schulstandorte zu vermeiden oder aufzulösen.“ – Stadtelternbeirat Wiesbaden
Die Online-Petition für den Erhalt der Grundschule hat nach Ablauf der zweimonatigen Petitionsfrist mehr als 3.500 Unterstützer auf den Plan gerufen, davon mehr als 2.800 Wiesbadener und über 1.300 (13 Prozent) aller Schiersteiner. Auch der Wiesbadener Stadtelternbeirat unterstützt die Initiative. In einer ausführlichen Stellungnahme der Stadt-Elternvertreter heißt es: „Allerdings versucht die Stadt Wiesbaden seit Jahren solche gemeinsamen Schulstandorte zu vermeiden oder aufzulösen, denn aus pädagogischer Sicht spricht nichts für eine Kombination verschiedener Altersstufen.“
„Aus pädagogischer Sicht spricht nichts für eine Kombination verschiedener Altersstufen.“ – Stadtelternbeirat Wiesbaden
Das hatte auch das Schuldezernat der Stadt Wiesbaden noch vor vier Jahren so gesehen und der Idee der Zusammenlegung der beiden Schiersteiner Schulen mit folgenden Worten eine Absage erteilt: „Die Zusammenlegung einer Grundschule mit einer weiterführenden Schule birgt aufgrund der unterschiedlichen Altersstrukturen immer ein gewisses Konfliktpotenzial.“
„Was jemand vor Jahren gesagt oder nicht gesagt hat, interessiert mich nicht.“ – Axel Imholz, Dezernent für Finanzen Schule und Kultur
Seit April 2017 ist Axel Imholz zusätzlich zu seinem Amt als Stadtkämmerer nun neuer Schuldezernent. Der hatte sich im Schulausschuss am 7. Juni 2018 wie folgt zu der Stellungnahme seiner Vorgängerin im Schuldezernat geäußert: „Was jemand vor Jahren gesagt oder nicht gesagt hat, interessiert mich nicht.“
„Wurden uns nur acht Fragen mehr schlecht als recht beantwortet.“ – Christina Kahlen-Pappas
Insgesamt war die Schulausschuss-Sitzung für die Befürworter der historischen Standorts der Hafenschule ernüchternd. Zwar durfte die AG Hafenschule einen „sachkundigen Bürger“ benennen und Fragen im Ausschuss stellen, aber „von 23 bereits im April schriftlich eingereichten Fragen, die aus Verwaltungssicht nicht allzu schwierig zu beantworten sein dürften, wurden uns nur acht Fragen mehr schlecht als recht beantwortet“, bedauert die Schulelternbeiratsvorsitzende der Hafenschule Christina Kahlen-Pappas.
„Unsere Forderung, auch der Erich Kästner-Schule uneingeschränkt ihren gesamten Platz zu belassen, hat stadtweite Bedeutung für alle Kinder, die einen Platz an einer Hauptschule benötigen.“ – Christina Kahlen-Pappas, Schulelternbeiratsvorsitzende der Hafenschule
Zufälligerweise wurde in derselben Sitzung auch das Ergebnis der Verteilkonferenzen vorgestellt für den Übergang von der vierten Klasse der Grundschule in die fünfte Klasse der weiterführenden Schule. „Hierbei ist noch eine ganze andere stadtweite Dimension unseres Themas zutage getreten“, so Kahlen-Pappas. „Die Erich Kästner-Schule, deren Gelände und Platzangebot durch die Verlegung der Hafenschule auf Jahrzehnte hinweg verkleinert würde, braucht jede Platzkapazität, die sie bekommen kann“. Der Grund: Die an der Erich Kästner-Schule stadtweit einzig verbliebene Hauptschuleingangsklasse wurde verstärkt angewählt und hat keine freien Kapazitäten mehr.