In Sonnenberg glänzen die Zahlen, im Westend teilen sich viele das Auto. Wiesbadens neue Stadtteilprofile erzählen vom urbanen Wandel in Echtzeit.
Die Stadt schaut auf sich selbst – und wird dabei erstaunlich präzise. Die frisch veröffentlichten Stadtteilprofile 2025 zeigen, wie unterschiedlich sich die 26 Ortsbezirke der hessischen Landeshauptstadt entwickeln. Kaufkraft, Wohnformen, Motorisierungsgrad oder ÖPNV-Nutzung – hinter nüchternen Kennzahlen stecken handfeste Realitäten, die Politik, Verwaltung und Bürgerschaft gleichermaßen angehen.
Die Daten stammen vom Amt für Statistik und Stadtforschung. Sie analysieren nicht nur die Bevölkerung und Haushaltsstruktur, sondern beleuchten auch Wohnverhältnisse, Mobilität und den lokalen Arbeitsmarkt. Besonders wertvoll sind die Einordnungen in Zeitreihen und der Vergleich mit stadtweiten Durchschnittswerten.
Sonnenberg fährt voraus, Westend läuft
Ein Blick in die Details: Die jährliche Kaufkraft pro Kopf schwankt beträchtlich. In Sonnenberg liegt sie mit 39.400 Euro deutlich über dem städtischen Schnitt, während Amöneburg mit 25.300 Euro das untere Ende markiert. Ähnlich unterschiedlich ist die Zahl der Pkw: Während Delkenheim und Nordenstadt hohe Motorisierungsraten aufweisen, nutzen die Bewohnerinnen und Bewohner von Mitte und Westend häufiger Bus, Bahn – oder schlicht ihre Beine.
Der Anteil selbstgenutzten Wohneigentums zeigt ein weiteres Gefälle. Wer in Breckenheim, Naurod oder Auringen lebt, wohnt häufiger im Eigenheim – ein Kontrast zur verdichteten Innenstadt. Hier dominiert das Mietverhältnis. Diese Daten werfen Fragen auf: Wie gerecht sind Infrastruktur, Mobilitätsangebote und Wohnverhältnisse verteilt? Und wie lassen sich Stadtentwicklung und Lebensqualität sinnvoll steuern?
Smart City braucht smarte Daten
„Die Stadtteilprofile sind ein wichtiger Baustein unserer Entwicklung hin zu einer resilienten und smarten Stadt“, sagt Maral Koohestanian, Dezernentin für Smart City, Europa und Ordnung. Sie sieht in den Datenanalysen ein Werkzeug, um gezielte Lösungen zu entwickeln – individuell abgestimmt auf die jeweilige Lebensrealität in den Stadtteilen.
Eine Besonderheit: Die sogenannten Planungsraumprofile erlauben noch kleinteiligere Einblicke. Sie stehen für alle Gebiete mit mehr als 500 Einwohnern zur Verfügung. Kombinierbar und interaktiv aufbereitet, ermöglichen sie eine digitale Erkundung Wiesbadens – ortsbezogen, vergleichbar und jederzeit aktualisierbar.
Ein Werkzeug für Teilhabe und Planung
Die Zahlen sind online verfügbar – aufbereitet in digitalen Karten und Tabellen. Wer selbst explorieren will, findet unter www.wiesbaden.de/statistik und stadtteilprofile Zugang zu sämtlichen Informationen. So wird aus Statistik ein Werkzeug der Teilhabe – für eine Stadtentwicklung, die vom Quartier aus denkt und handelt. In den nächsten Tagen werden wir die Stadtteile einzeln auf Basis der Statistischen Daten vorstellen.
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