Wiesbadens Football-Hoffnung lebt: Die Phantoms wollen in der GFL2 angreifen – mit Herz, Struktur und gezielten Neuverpflichtungen.
Die Wiesbaden Phantoms starten mit neuem Elan und klaren Zielen in die Saison der German Football League 2. Im Interview mit Wiesbaden lebt spricht Sportdirektor Oliver Gebhardt über Perspektiven, Personalentscheidungen und den Wandel im Jugendbereich.
Erfolgreiche Vorbereitung, erste Standortbestimmung
Wiesbaden lebt: Herr Gebhardt, wie ist der Stand der Vorbereitung auf die GFL2-Saison?
Oliver Gebhardt: Unsere GFL2-Mannschaft hat das erste Spiel bereits absolviert. Zuvor haben wir im April ein erfolgreiches Trainingslager mit den Marburg Mercenaries durchgeführt und ein Scrimmage gegen die Saarland Hurricanes bestritten. Wir konnten dabei wichtige Akzente setzen. Diese Begegnungen haben gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind, uns wieder in der Liga zu etablieren.
Junge Talente, große Herausforderungen
Wiesbaden lebt: Wie bewerten Sie den Saisonstart des GFL-J-Teams?
Gebhardt: Unsere U20 hatte einen schweren Start gegen Holzgerlingen, konnte dann aber gegen die Munich Cowboys gewinnen. Es ist ein extrem junges Team – das jüngste, das Wiesbaden je hatte. Entsprechend fehlt noch die Erfahrung. Die Saison wird herausfordernd, aber auch sehr lehrreich für die Jungs.
Wiesbaden lebt: Die U20 hat erstmals seit Jahren die Play-offs verpasst. Was war der Grund?
Gebhardt: Wir erleben derzeit einen kompletten Umbruch. Nach der Saison haben wir gerade einmal drei Seniors im Team – sonst waren es zehn oder mehr. Viele Spieler sind noch neu oder erst im zweiten oder dritten Jahr. Andere Teams bringen deutlich mehr erfahrene Spieler aufs Feld. Aber ich glaube fest daran: Mit Herz und Kämpferwillen kann man alles ausgleichen.
Attraktive Strukturen ziehen Spieler an
Wiesbaden lebt: Nach dem Aufstieg gibt es viel Zulauf. Was macht die Phantoms so attraktiv?
Gebhardt: Wir haben in den letzten Jahren die Vereinsstruktur massiv verbessert. Das sieht und spürt jeder. Wer unser Camp Lindsey von früher kennt, erkennt es kaum wieder. Zudem sind wir mit den Golden Dragons der höchstspielende Verein der Region. Erfolg und Perspektive machen eben auch attraktiv.
Zwei Imports, aber keine Abkehr von der Philosophie
Wiesbaden lebt: Warum wurden in dieser Saison Importspieler verpflichtet?
Gebhardt: Grundsätzlich setzen wir auf Spieler aus der Region. Aber es gab konkrete Bedürfnisse: Mit John Rincon haben wir einen vielseitig einsetzbaren Verteidiger geholt, der bei Verletzungen einspringen kann. Kristopher Thigpen bringt Tiefe in die Offensive Line. Beide passen sportlich und charakterlich perfekt in unser Team.
Ziel Klassenerhalt – aber mit Ambitionen
Wiesbaden lebt: Was sind die sportlichen Ziele für die Saison?
Gebhardt: Unser klares Ziel ist der Klassenerhalt. Wir wollen in der GFL2 wieder Fuß fassen und langfristig stabile Strukturen aufbauen. Die Basis dafür ist gelegt.
Wiesbaden lebt: Was bedeutet der Wiederaufstieg für Sie persönlich?
Gebhardt: Es ist ein starkes Signal. Viele Teams verschwinden nach einem Abstieg in der Bedeutungslosigkeit. Wir sind den schweren Weg gegangen – mit Erfolg. Das zeigt, was möglich ist, wenn der Vorstand und das Umfeld zusammenhalten.
Camp Lindsey: Zuhause mit Atmosphäre
Wiesbaden lebt: Auf welches Spiel freuen Sie sich am meisten?
Gebhardt: Eigentlich auf jedes Heimspiel. Die Atmosphäre im Camp Lindsey ist besonders, und der Spieltag bringt viel Freude – auch wenn er immer viel Organisation bedeutet.
Foto ©2024 Wiesbaden Phantoms / Bastian Klaas
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Die Internetseite der Wiesbaden Phantoms finden Sie unter wiesbaden-phantoms.de.