Nichtstun ist keine Option. Die zugesagten 100000 Euro Investitionsgelder dürfen nicht verfallen. Externe Umsetzung sollte als Lösungsmöglichkeit geprüft werden.
Mit einer Bitte wendet sich der Förderverein Schulbootshaus e.V. erneut an die politischen Entscheider der Stadt und bittet eindringlich um eine zügige Lösung als Ersatz für das marode Schulbootshaus im Schiersteiner Hafen. Aus Sicht des Fördervereins sei eine Lösung, die Planung und Realisierung des Neubaus in private Hände zu geben.
„Nichts zu tun und das Bootshaus mittelfristig schließen zu müssen – so wie es der stellvertretende Leiter des beauftragten Hochbauamts, Bernd Fischer, Anfang Dezember im Sportausschuss in Aussicht stellte – kann für die Stadt keine Option sein.“ – Ansgar Berg
Für mehr als 300 Kinder und Jugendliche ist das Schulbootshaus die einzige Sportstätte für Rudern in Wiesbaden – ohne jede Ausweichmöglichkeit. Dort wo die Sportart geographisch möglich ist, soll sie auch im Schulsport betrieben werden. Eine Einteilung in „Pflichtaufgaben“ im Lehrplan für den Schulsport, die der Sportamtsleiter im Sportausschuss als Argument ins Spiel brachte, um eine Unterordnung des Rudersports nahezulegen, ist nicht zulässig. Im Gegenteil: Die Stadt Wiesbaden hat sich – auch dank ihrer einzigartigen Lage am Wasser – zu dem Regionalen Talentzentrum (RTZ) mit der Sportart Rudern bekannt.
Regionales Ruder-Talentzentrum Wiesbaden
Das RTZ ist ein Standbein der Nachwuchsarbeit für den Leistungssport in Hessen und Deutschland. Die rudersporttreibenden Wiesbadener Schulen gehen diesen Weg mit und ordnen dem Rudersport im Schulsport einen hohen Stellenwert zu. Die Bedeutung des Rudersports als Schulsportart zeigt sich beispielsweise darin, dass Rudern eine Prüfungssportart im Abitur sein kann und dass es eine der Jugend trainiert für Olympia-Sportarten ist, die beim Bundesherbstfinale in Berlin ausgetragen werden.
Rudern ist kein Luxusproblem
Eine Einstellung der Schulsportart Rudern, die zweifelsohne durch die drohende Stilllegung des Schulbootshauses bevorsteht, kann nicht die Antwort der Stadt auf die dringend notwendige Neuerrichtung dieses Schulsportstandorts im Schiersteiner Hafen sein. In der Konsequenz führt dies zu einer Verarmung der Angebotsvielfalt im Sport und zu einem Aus für den Rudernachwuchs in Wiesbaden, die Talente wechseln dann nach Mainz. Das kann nicht die Linie der Politik in Wiesbaden sein.
Lösungsmöglichkeit prüfen
Der Förderverein Schulbootshaus e.V. könnte sich als mögliche Lösung des Problems auch vorstellen, die Planung und Realisierung des Neubaus aus der überlasteten Verwaltung des Hochbaumamts der Stadt Wiesbaden auszulagern und durch eine zu beauftragende Firma vornehmen zu lassen. Keinesfalls sollten die bereits vom Stadtparlament beschlossenen Investitionsgelder in Höhe von 100000 Euro verfallen, weil die Ämter mit dem Projekt Bootshaus überfordert sind.
Symbolfoto ©2021 Pixabay
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