Klar ist: Die Menschen vor Ort haben eine klare Meinung und das aus gutem Grund: Die Erich-Kästner-Schule möchte nicht ins Rheingau-Palais umziehen.
Das Rheingau-Palais steht zum Verkauf und seit Januar grassieren Überlegungen, die marode Erich Kästner Schule dorthin zu übersiedeln. Kurzerhand wurde vom Ortsbeirat Schierstein eine Sondersitzung einberufen – um über die Zukunft der Erich-Kästner Schule von Seiten des Ortsbeirats Stellung zu beziehen. Die Ablehnende Haltung nimmt der CDU-Rathausfraktion heute zum Anlass ihrer Pressemitteilung: macht heute keinen Hehl aus ihrer Empörung über die Entscheidung im Ortsbeirat und die einer. Darin wirft Sie Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) vor, den Willen der Schule, der Eltern und der Lokalpolitik zu ignorieren.
Umzug ins Rheingau-Palais
Martin Woitschell, schulpolitischer Sprecher der CDU, formuliert es drastisch: Es grenzt an eine Frechheit, wie das Linksbündnis unter Führung von OB Mende hier mit der Schulleitung, den Lehrern und den Eltern in Schierstein umgeht – ganz zu schweigen vom Ortsbeirat. Tatsächlich hatten sich alle Beteiligten vor Ort für einen Neubau ausgesprochen. Der OB aber, so Woitschell, wolle den Umzug ins Rheingau-Palais offenbar trotzdem durchziehen. Ich nenne so etwas Ignoranz, sagt er.
Kostenfrage ungeklärt
Und dann ist da noch die Finanzdebatte. Daniela Georgi, CDU-Fraktionsvorsitzende, hält die Argumente der Stadt für fragwürdig. Der Kämmerer Hendrik Schmehl (SPD) sowie Fachleute bei der SEG sprechen von günstigeren Kosten beim Umzug ins Rheingau-Palais. Georgi fragt, wie seriös diese Zahlen seien? Es gibt kein fundiertes Gutachten über die Bausubstanz des Gebäudes, kritisiert die Fraktionsvorsitzende. Zudem dürfe man in einem denkmalgeschützten Haus kaum bauliche Veränderungen vornehmen. Wie soll da eine moderne Schule einziehen? Das passt nicht zusammen.
Neubau, alles andere sei für die Katz
Die CDU bleibt dabei: Der Neubau am bisherigen Standort ist die einzige sinnvolle Lösung. Dass sich der Ortsbeirat nun mit seinem Beschluss durchgesetzt hat, wertet die Partei als Erfolg. Doch ob die Stadt diesen Kurs mitträgt, bleibt fraglich. Die Auseinandersetzung dürfte noch lange nicht vorbei sein. Und letztendlich entscheiden darüber die Stadtverordneten in der Stadtverordnetenversammlung. Bei Meinung des Ortsbeirats ist genauso wenig bindend, wie die des Schulamtes – oder?
Foto – Rheingau-Palais @2025 Volker Watschounek
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