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Ladeinfrastruktur: E-Tankstelle: Adobe Stock, David Sch

Öffentlichen E-Ladeinfrastruktur wird ausgebaut

Wiesbadens Bürger setzen auf Elektro: 29 Prozent der im vergangenem Jahr in Wiesbaden neu zugelassenen Autos sind Hybrid- und vollelektrische PKWs. Damit liegt die Stadt hinter Wolfsburg auf Platz zwei unter den Städten mit der höchsten E-Auto Dichte.

Volker Watschounek 2 Jahren vor 0

Treffen sich Wiesbaden E-Autos gleichzeitig in die Innenstadt, wird eng an den Ladepunkten. Mit 17 Ladepunkten ist die Ladeinfrastruktur noch sehr dünn.

Die Zeitschrift Auto-Bild hat festgestellt: Die Zahl der Elektroautos wächst dreimal so schnell wie die der öffentlichen Ladesäulen. Auch wenn der Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos und Plug-in-Hybride voran komme, liege die Zahl der E-Zapfsäulen deutlich hinter dem Bedarf. Stand Oktober 2021 teilen sich in Wiesbaden knapp 46 Elektrofahrzeuge einen von 210 Ladepunkten: Platz 360 im deutschen Städteranking. Glücklicherweise sind die meisten im Stadtverkehr nicht zwingend auf die Ladepunkte in der Stadt angewiesen. Um den Kaufrausch zu unterstützen, muss gehandelt werden. Nicht jeder hat eine Garage oder einen Stellplatz, an dem er sein Auto über Nach laden kann.

„Die Elektrifizierung des Verkehrs ist Bestandteil des Luftreinhalteplans für Wiesbaden und notwendig für die nachhaltige Mobilitätswende unserer Stadt.“ – Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol

Um den positiven Trend zu unterstützen, will Wiesbaden in verdichteten Stadtteilen und der Innenstadt den  Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur deutlich fördern. Erste Berechnungen zufolge gibt es im Ortsbezirk Mitte bis 2030 einen Bedarf von 83 öffentlichen Ladepunkten – und es ist davon auszugehen, dass die vorhandenen 17 Ladepunkte den aktuellen Bedarf nicht decken.

„Vor dem Hintergrund der Klimakrise und der geopolitischen Lage ist es wichtig, neben dem Busverkehr auch beim Individualverkehr auf E-Mobilität zu setzen und aus den fossilen Brennstoffen auszusteigen.“ – Umwelt- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol

Die Umsetzung wird derzeit unter Leitung des Tiefbau- und Vermessungsamtes vorbereitet. Dazu wurden statistische Daten von Wiesbaden für die Ermittlung der Prognosen berücksichtigt, um den Ausbaubedarf öffentlicher Ladeinfrastruktur besser abschätzen zu können. Mit der Erstellung ist das Fachbüro Drees+Sommer aus Stuttgart beauftragt. Das Konzept soll neben den Prognosen zur Entwicklung des E-PKW-Anteils und des Ladebedarfs auch Musterstandorte für Wiesbaden inklusive einem technischen Leitfaden und die Vorbereitung einer Ausschreibung zum Aufbau öffentlicher E-Ladeinfrastruktur umfassen.
Möglich ist das Förderprojekt E-Mobility durch das Sofortprogramm Saubere Luft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Projektträger ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Die wissenschaftliche Begleitforschung übernimmt das Institut für Materialfluss und Logistik der Fraunhofer-Gesellschaft.

Freier Marktzugang für verschiedene Anbieter

In Wiesbaden befinden sich aktuell 230 öffentlich zugängliche Ladepunkte, die größtenteils von ESWE Versorgung installiert wurden. Das sind 20 Ladepunkte mehr, als bei den oben dargestellten Berechnungen der Fachzeitschrift zugrunde lagen. Bei 210 davon handelt es sich um Normalladepunkte (AC) und bei 20 um Schnellladepunkte (DC). Auch andere Anbieter können einen Antrag zum Aufbau von Ladesäulen stellen. Im Zuge des Förderprojektes erarbeitet das Tiefbau- und Vermessungsamt einen Entwurf für eine Ausschreibung, die sich an alle Marktteilnehmer richtet und auch für ESWE Versorgung offen ist. Die Stadtverordnetenversammlung muss dann über das weitere Vorgehen entscheiden. Entsprechend der Vorgabe des Bundeskartellamtes soll die Kommune als Initiatorin und Koordinatorin dabei den fairen Wettbewerb und freien Marktzugang für verschiedene Anbieter von Ladeinfrastruktur sicherstellen.

Best-Practice-Beispiele bilden Auftakt

In einer Auftaktveranstaltung zum Dialogprozess des Projekts am Dienstag, 10. Mai, kamen zunächst Vertreter der relevanten Ämter, städtischen Gesellschaften, Wohnungsbaugesellschaften, Parkhausbetreiber und des Einzelhandels sowie der Handelsverbände und der Forschung zusammen. Die größten Herausforderungen für eine Ladeinfrastruktur entstehe den Experten nach im Innenstadtbereich mit wenig Fläche, Netzverfügbarkeit. Deshalb wurden neben dem Projekt selbst auch Best-Practice-Beispiele aus den Städten Düsseldorf und Stuttgart vorgestellt und die Herangehensweise der Kommunen anschließend auf dem Podium und mit dem Publikum diskutiert.

Dialogprozess

In der Diskussion hat sich gezeigt, dass es neben den verschiedenen Herangehensweisen zum Aufbau von öffentlicher Ladeinfrastruktur auch im privaten Bereich, zum Beispiel im Einzelhandel oder bei großen Unternehmen, Bestrebungen gibt, Ladeinfrastruktur aufzubauen. Es wurde diskutiert, wie diese auch durch Anwohner genutzt werden könnte und ob man eher gebündelt Ladeinfrastruktur als Ladehubs aufbaut, um Suchverkehr zu vermeiden, oder einzelne Säulen im Straßenraum plant.

Im nächsten Schritt wurden die Prognosen für Wiesbaden und verschiedene Musterstandorte vorgestellt und gemeinsam an Themenkarten gearbeitet. Dabei wurde ein Überblick über Bestand, Rahmenbedingungen und Planungen sowie sonstiger Ausbauvoraussetzungen in der Gesamtstadt gewonnen. Zudem wurden geeignete Suchräume für den Aufbau von E-Ladeinfrastruktur identifiziert.

Leitfaden steht bis September

In weiteren Werkstattgesprächen werden zeitnah verschiedene Themen mit ausgewählten Akteuren vertieft. So sollen zum Beispiel mit den Ortsbeiräten Flächen in den Ortsbezirken identifiziert werden. Auch Aufbaupläne privater Akteure aus Wohnungsbau und Handel sollen dabei mit einfließen.

Der Dialogprozess wird im September mit einer Abschlussveranstaltung und der Präsentation eines Leitfadens zum Aufbau von öffentlicher E-Ladeinfrastruktur abgeschlossen. Im politischen Raum wird danach das Ergebnis vorgestellt und die Stadtverordnetenversammlung wird über das weitere Vorgehen beschließen.

Bürger informieren

Neben dem Dialogprozess ist eine Kommunikationskampagne geplant. Sie soll in diesem Juli starten und die Vorteile der Elektromobilität verdeutlichen. In direkter Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern wird mit Informationsmaterialien und Aktionsständen auf die Bedeutung des Themas für die Verkehrswende und die Verbesserung der Luftqualität im Stadtgebiet hingewiesen werden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können das Thema Elektromobilität in Wiesbaden auf www.wiesbaden.de/elektromobilitaet mitverfolgen.

Symbolfoto: E-Tankstelle: Adobe Stock, David Sch

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De offizielle Internetseite vom Land Hessen finden Sie unter www.innovationsfoerderung-hessen.de.

 

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Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.