Häufiger denn je sind Stadtbäume langen Trockenperioden, erhöhter Strahlungsenergie und unregelmäßigen Niederschlägen ausgesetzt. Nicht jeder Baum kann gleichermaßen mit diesen Widrigkeiten umgehen.
In den letzten Jahren musste immer wieder der Baumbestand im Stadtgebiet reduziert werden. Wiesbadens Grünflächenamtsleiterin Gabriele Wolter erklärt dazu, dass die Fehlstellen der Stadtbäume in den letzten Jahren deutlich zu sehen gewesen wären. Nun haben wir es geschafft, dort die alten Lücken zu schließen, wo es keine Konflikte mit Leitungen oder geänderten baulichen Situationen gab, so Wolter weiter. Andreas Kowol, Dezernent des zuständigen Grünflächenamtes, ist mit dem Fortschritt sichtlich zufrieden.
„Wir haben in dem vergangenen Doppelhaushalt ausreichend Mittel zur Verfügung stellen, um die Nachpflanzungen anzugehen. Und das mit Erfolg. Mein Dank geht an die Kollegen von der Baumpflege, die gute Arbeit geleistet haben.“ – Andreas Kowol, Dezernent des zuständigen Grünflächenamtes
Das im letzten Jahr bedingt durch zwei sehr trockene Sommer erhebliche neue Verluste zu verzeichnen sind, ist der Wermutstropfen. Die Stadt wird daher auch in den kommenden Jahren weitere Mittel bereitstellen, um nach Möglichkeit alle Ausfälle zu kompensieren. Außerdem müssen wir mehr in die Jungbaumpflege investieren und unser gutes Personal weiter unterstützt werden“, so Kowol weiter.
„Bäume sind Investitionen in die Zukunft. So wie jeder Förster in Generationen denkt, um den Wald für unsere Nachkommen intakt zu halten, müssen wir das auch im Stadtraum tun.“ – Gabriele Wolter, Amtsleiterin
Dabei ist klar, dass die Situation der Bäume im Stadtbereich noch viel extremer ist als für die Waldbäume. Aus diesem Grund haben das Grünflächenamt und das Umweltamtes mit den Städteplanern neue Baumarten ins Spiel gebracht, die sich als gegenüber den veränderten stadtklimatischen Bedingungen besonders widerstandsfähig erweisen.
„In den kommenden Jahren werden wir immer mehr auch Exoten in unseren Straßen sehen, die aus Regionen und Gebieten stammen, die durch strenge Winterfröste und trockene heiße Sommer auf den Extremstandort Straße und Platz gut angepasst sind.“ – Gabriele Wolter, Amtsleiterin
.Das Wässern der Jungbäume wird zukünftig immer mehr zum entscheidenden Faktor, ob man die Bäume in die Selbstständigkeit entlassen kann, weshalb die Stadt die Mittel für die wichtige Klimaanpassungsmaßnahme Stadtbaum dauerhaft bereitstellen muss. Geschieht dies nicht, so werde man von Seiten des Grünflächenamts und des Umweltamts Hitzestress der kommenden Jahren schwer etwas entgegensetzen können, mahnt Kowol.
„Die Ringe sind sehr robust, sind gegen Beschädigung weniger anfällig und sind lange Jahre einsetzbar.“ – Benjamin Schneider, Baumkolonne
Damit das gelingt, hat die Baumpflege des Grünflächenamtes bereits erste Veränderungen im Arbeitsablauf vorgenommen. Vor Ort vergewissert sich Kowol über die gute Arbeit der Baumkolonne. Die neu eingeführten Gießringe lässt er sich von Benjamin Schneider, Vorarbeiter der Baumkolonne, erklären. Mit den Ringen können wir mehrere Funktionen gleichzeitig abdecken. Einmal ist das Wässern schneller und einfacher möglich als mit den Gießsäcken. Die genaue Menge der Wassergabe ist an einer innen angebrachten Mengenanzeige ablesbar. Außerdem ist es gleichzeitig ein Schnittschutz für den jungen Baum, so Schweizer.
Zukunftsbaum Zierkirsche
Am Standort Ecke Wilhelm-Hauff-Straße/Frauenlobstraße steht jetzt eine Zierkirsche. Die Kirschen in unterschiedlichen Arten und Sorten sind in Wiesbaden sehr robust und stehen damit auch in Wiesbadens Liste der ‚Zukunftsbäume‘. Gepflanzt werden aber auch Exoten wie Tilia henryana aus Mittelchina oder Celtis australis aus Nordafrika. Dies sind beides Arten, die den veränderten Klimabedingungen besser trotzen“, erklärt Wolter. Archivbild Volker Watschounek
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