Was haben München und Wiesbaden gemein? Einen Monopterus. In der bayerischen Landeshauptstadt ziert er den Englischen Garten in der hessischen, den Neroberg.
Der Monopteros im Englischen Garten, 1832 errichtet, ist ein Wahrzeichen der bayerischen Metropole. Inmitten des üppigen Grüns gelegen, bietet er einen herrlichen Blick über die Stadt und lädt zum Verweilen und Entspannen ein. Sein Wiesbadener Pendant auf dem Neroberg, 1851 erbaut, besticht durch seine elegante Architektur und die atemberaubende Aussicht über das Rheingau. Hier treffen Geschichte und Natur auf einzigartige Weise zusammen. Beide Tempel symbolisieren die Sehnsucht nach Harmonie und Schönheit, die sich in der griechischen Antike widerspiegelt. Sie sind Orte der Begegnung und des Austauschs, wo Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaftsschichten zusammenkommen. Den man als Besucher der Stadt gesehen haben sollte.
Zeitreise durch die Geschichte Wiesbadens
Ein Ausflug auf den Neroberg ist wie eine Zeitreise durch die Geschichte Wiesbadens. Schon im 19. Jahrhundert pulsierte hier das Leben, wenn sich die Menschen zu festlichen Anlässen und geselligen Ereignissen versammelten. Aus diesem lebhaften Treiben heraus entstand die Idee, auf dem Gipfel des Nerobergs einen Aussichtstempel mit Tanzfläche zu errichten, der gleichzeitig Raum für Volksspiele und Turnfeste bieten sollte. Und so ergriff 1849 Gottfried Ruß die Initiative. Der Kaufmann stellte beim Gemeinderat den Antrag, diesen visionären Plan in die Tat umzusetzen. Zur selben Zeit wurde in Wiesbaden die Straßenbeleuchtung von Öl auf Gas umgestellt, und um Kosten zu sparen – inzwischen würde man sagen. um nachhaltig zu sein – fanden die überflüssig gewordenen Sandsteinsäulen fanden hier eine neue Bestimmung. Trotzdem der erste Anlauf scheiterte.
Monopterus, unverwechselbares Wahrzeichen
Zwei Jahre später, im Jahr 1851, gelang es dann aber doch. Wilhelm Rücker und eine Gruppe engagierter Bürger machten sich für die Idee stark und konnten den Gemeinderat überzeugen. So wurde der talentierte Architekt Philipp Hoffmann beauftragt, einen Entwurf für den Tempel zu erstellen. Sein Werk, der sogenannte Monopteros, zieht bis heute Besucher aus nah und fern in seinen Bann.
Majestätisch erhebt sich der Rundtempel auf den geretteten Sandsteinsäulen. Inspiriert von der italienischen Frührenaissance, besticht er mit zehn offenen Bogenstellungen und einer halbkugelförmigen Kuppel. Trotz einiger Herausforderungen im Laufe der Zeit, wie dem Abriss einer baufälligen Bewirtungshütte, blieb der Nerobergtempel ein unverwechselbares Wahrzeichen der Stadt.
Von 2010 bis 2013 wurde der Tempel liebevoll saniert. So erstrahlt er heute in neuem Glanz und sichert sein historisches Erbe für kommende Generationen.

Foto – Monopterus in Wiesbaden @2024 Volker Watcshounek
Ein Besuch auf dem Neroberg ist aber nicht nur eine Reise in die Vergangenheit. Zahlreiche Attraktionen warten darauf, entdeckt zu werden. Ein Panorama-Ausflug im Frühjahr oder Herbst bietet atemberaubende Blicke über die Stadt. Gleich nebenan lädt das Opelbad von Mai an zu erfrischendem Badespaß ein, während der Kletterwald Abenteuer für die ganze Familie verspricht. Und die vielfältigen Wanderwege rund um den Neroberg führen durch herrliche Naturlandschaften, die zum Verweilen und Genießen einladen.
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