Wiesbaden aktualisiert seinen Mietspiegel und setzt neue Mietmaßstäbe. Die Preistabelle entscheidet: Wohnung behalten oder wechseln?
Die Stadt hat am Dienstag, den 17. Juni, die Fortschreibung vom Wiesbadener Mietspiegel beschlossen. Mit dem Inkrafttreten der neuen Fassung erhalten Mieter und Vermieter bereits zum 14. Mal eine Grundlage für die Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsmiete. Der überarbeitete Mietspiegel gilt seit dem 1. Januar 2025 und bildet ausschließlich sogenannte Kalt- beziehungsweise Nettomieten pro Quadratmeter Wohnfläche ab.
Klarheit für beide Seiten
Der Mietspiegel gilt für nicht preisgebundene Wohnungen und dient Vermietern und Mietern als rechtssichere Orientierung bei Mieterhöhungen (§ 558 BGB). Grundlage sind Neuvertragsmieten der letzten sechs Jahre.
📍 Mieten nach Wohnlage
Wohnlage Ø Kaltmiete (€/m²) Einfache Lage 11,35 € Mittlere Lage 13,18 € Gute Lage 15,88 €
Im aktuellen Mietspiegel zeigt sich ein Zusammenhang zwischen Wohnungsgröße und Quadratmeterpreis: Kleinere Wohnungen sind deutlich teurer pro Quadratmeter als größere. Wer eine Wohnung mit bis zu 40 m² mietet, zahlt im Durchschnitt 14,38 Euro je Quadratmeter – der höchste Wert in dieser Kategorie. Bei mittleren Wohnungsgrößen zwischen 41 und 60 m² sinkt der Preis leicht auf 13,06 Euro, bei 61 bis 90 m² sogar auf 12,81 Euro. Interessanterweise ziehen die Preise bei Wohnungen über 90 m² wieder an – auf durchschnittlich 13,58 Euro je Quadratmeter. Dieser Effekt lässt sich unter anderem durch moderne Ausstattung und bevorzugte Lagen großer Wohnungen erklären.
📍 Mieten nach Wohnlage
Wohnlage Ø Kaltmiete (€/m²) Einfache Lage 11,35 € Mittlere Lage 13,18 € Gute Lage 15,88 €
Auch das Baujahr einer Wohnung hat erheblichen Einfluss auf die Miethöhe. Wohnungen in Altbauten bis 1969 kosten im Schnitt 12,91 Euro je Quadratmeter, während Immobilien aus den Baujahren 1970 bis 1999 mit 13,08 Euro leicht darüber liegen. Deutlich teurer wird es bei jüngeren Gebäuden: Wohnungen, die zwischen 2000 und 2015 errichtet wurden, liegen bei durchschnittlich 13,89 Euro pro Quadratmeter. Den Spitzenwert erzielen Neubauten ab dem Jahr 2016 – hier liegt der Quadratmeterpreis bei satten 15,89 Euro, was einen Anstieg von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
🏗️ Mieten nach Baujahr
Baujahr Ø Kaltmiete (€/m²) bis 1969 12,91 € 1970–1999 13,08 € 2000–2015 13,89 € ab 2016 15,89 €
Auch regional gibt es deutliche Unterschiede innerhalb der Stadt. In Mainz-Kastel zahlt man aktuell rund 13,33 Euro je Quadratmeter, während der Stadtteil Erbenheim mit durchschnittlich 12,30 Euro vergleichsweise günstig ist. In Sonnenberg, einem der begehrteren Wohnviertel Wiesbadens, liegt die Kaltmiete hingegen bei etwa 14,50 Euro pro Quadratmeter – und damit deutlich über dem Stadtdurchschnitt.
Anerkanntes Instrument mit breiter Beteiligung
Erarbeitet wurde der neue Mietspiegel vom Arbeitskreis Mietspiegel, in dem Fachverbände wie der Mieterbund Wiesbaden und Umgebung, Haus & Grund Wiesbaden sowie unabhängige Sachverständige mitwirken. Auch die Stadtverwaltung, vertreten durch das Tiefbau- und Vermessungsamt, bringt stets seine Expertise ein.
Foto – Kaiserhof, zentrale Wohnlage @2025 Volker Watschounek
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