In der EU-Umweltpolitik ist der Gewässerschutz einer der am stärksten geregelten Bereiche. Es gibt die Grundwasserrichtlinie, die Kommunalabwasserrichtlinie…
Anfang der Woche wurde bekannt, dass der Ortsbeirat von Breckenheim in Abstimmung mit dem städtischen Umweltamt, dem Land Hessen, Anliegern und dem Ortsbeirat die notwendigen Mittel zusammen hat, um den Klingenbach in der Ortslage Breckenheim auf einer Länge von 500 Metern zu renaturieren. Damit soll die mit Rasengittersteinen befestigte und betonierte Bachtrasse im Bereich zwischen der Kreuzung Alte Dorfstraße/Klingenbachstraße und Neue Schulstraße ökologisch aufgewertet werden.
Hessen fördert 85 Prozent
Die Kosten der Maßnahme liegen bei 780.000 Euro. Das Land Hessen fördert die Arbeiten mit Mitteln aus dem Landesprogramm, Gewässerentwicklung und Hochwasserschutz und übernimmt rund 85 Prozent der Gesamtkosten – womit das Renaturieren des Bachlaufes erst möglich wird. Aufgrund der Nähe zur angrenzenden Wohnbebauung, einer Kindertagesstätte und anderer Infrastruktureinrichtungen erfolgt die Renaturierung teilweise mit zusätzlichen Sicherungsmaßnahmen.
Neugestaltung
Das Umweltamt führt die Renaturierung innerhalb der städtischen Gewässerparzelle durch. Nach aktuellen Vermessungsergebnissen variiert die Gewässerbreite in dem Abschnitt zwischen 3,70 und 4,60 Metern. In Bereichen mit entsprechenden Platzverhältnissen werden die alten Rasengittersteine entfernt und die Entwicklung des Klingenbachs innerhalb der städtischen Gewässerparzelle zugelassen. Die Grenze zu Anliegergrundstücken wird mit naturnahen Sicherungsmaßnahmen aus Taunusquarzit realisiert.
Durch Flächenankauf ist es möglich, im oberen Planungsabschnitt einen neuen naturnahen Bachabschnitt anzulegen. Der restliche Altlauf wird teilverfüllt und dient als Stillwasserzone und Rückhalteraum bei stärkeren Regenereignissen. In Abstimmung mit der Feuerwehr werden vorhandene Löschwasserstellen naturnah um- oder sogar vollständig zurückgebaut.
Baumfällungen
In enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden müssen notwendige Baumfällungen im Vorfeld durchgeführt werden, um die späteren Renaturierungsmaßnahmen zu ermöglichen. Die Fällarbeiten sind Anfang Februar unter Berücksichtigung der Schonzeit für den Naturschutz vorgesehen. Eine Auszeichnung der betroffenen Bäume wurde bereits vorgenommen. Mit der Ersatzpflanzung von auentypischen Gehölzen, Stauden und Gräsern wird der Klingenbach letztendlich wieder ein naturnahes Erscheinungsbild erhalten, von dem nicht nur die heimische Tier- und Pflanzenwelt profitieren wird.
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