Kerzen, Blumen und handgeschriebene Botschaften – die ganze Welt trauert um die Menschen, die am Freitag in Neuseeland in zwei Moscheen niedergeschossen wurden.
Gut eine Woche ist es her, dass ein Attentäter 50 Menschen in zwei Moscheen in Neuseeland getötet hat. Die Angst, dass solche Anschläge auch in Deutschland stattfinden wird immer größer. In Deutschland gab es in den letzten Jahren auch Anschlägen und Brandstiftungen – kleinere! Der Terroranschlag in Neuseeland war ideologisch begründet und laut Stern.de wollte der Täter Vergeltung für verschieden Opfer von vorhergegangener Anschläge durch die ISIS üben.
„Ich trauere mit den Neuseeländern um ihre Mitbürger, die friedlich betend in ihren Moscheen überfallen und aus rassistischem Hass ermordet wurden. Wir stehen Seite an Seite gegen solchen Terror.“ – Angela Merkel, via Twitter
Was wäre wenn der Mörder von Christchurch Muslim gewesen wäre, wenn er sein Blutbad an einem Sonntag in einer Kirche verübt hätte, wenn seine 50 mOpfer Christen gewesen wären – fragt die Islamische Gemeinde Wiesbaden. Sie fragt weiter: Welchen Raum hätte ein derartiges Ereignis in den Medien eingenommen?
„Wir sind tief erschüttert von dem brutalen Verbrechen in Christchurch.“ – Bundesaußeminister Heiko Maas, via Twitter
Bei dem Anschlag am 7. Januar 2015 auf die französische Satire-Zeitschrft Charlie Hebdo gab es einen weltweiten Aufschrei. Präsidenten und Politiker kamen zu einem gemeinsamen Trauermarsch zusammen. Im Gegensatz dazu finden sich aktuell nur einzelne Bekundungen der Anteilnahme. Das globale Empören über den Terrorakt ist ausgeblieben. Über Meinungen und Reaktionen in der Bevölkerung über den Hass gegenüber Muslime werden nur vereinzelt berichtet
„Hass und Gewalt gegen Menschen gleich welcher Religion, Herkunft oder Weltanschauung sind durch nichts zu rechtfertigen.“ – Heinrich Bedford-Strohm, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland
Am Samstagmittag im Rahmen der von Tarek Ali organisierten Mahnwache am Brunnen vor dem Standesamt sagten Muslime, dass die neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern den Respekt und das Mitgefühl verdiene, dass sich die Islamistische Gemeinde auch von den Politikern und Mitbürgern wüsche. Die Islamische Gemeinde Wiesbaden fand mit ihrem Appell gleich am Samstag vor dm Rathaus bei den Bürgern Gehör. So kam es zu einer herzergreifenden Szene, als ein Neuseeländer vor Ort in Tränen ausbrach. Ziel der Mahnwach sei es, so Ale, in Wiesbaden ein deutliches Zeichen gegen die Islamfeindlichkeit zu setzen. Der Islam gehöre zu Deutschland.