Über Notruf wird die Feuerwehr alarmiert. Die ersten Kräfte vor Ort schätzen die Situation ein. Die Warnstufe wird erhöht und die ersten Einsatzkräfte rücken vor zu einer Brandübung.
Viele kennen die Meldungen von Waldbränden in Kalifornien und denken , dass so etwas im Rhein Main Gebiet nicht möglich sei. Der Vergleich hinkt. Der Rückblick zeigt aber: Das stimmt nicht. In den vergangenen Jahren hat es in und um Wiesbaden verschiedene Flächenbrände gegeben. Der letzte ist gar nicht so lange her. Am 4. Juli stand in Kostheim ein 10.000 qm großes Feld in Flammen. Auf Facebook hat Wiesbaden lebt darüber berichtet. Der letzte Waldbrand liegt gut ein Jahr zurück. Am 1. April 2017 gab es im Rambacher Wald ein Feuer. Die Brandübung von Samstagmorgen ist so gesehen berechtig.
„Es ist alles nur gespielt“
Im Mittelpunkt der Waldbrandübung von Samstag stand weniger die Bekämpfung eines real existierenden Brandes, sondern mehr die Koordination der gesamten Abläufe – die Abstimmung der entsprechenden Behörden. Die Freiwillige Feuerwehr Wiesbaden – Dotzheim. Frauenstein, Stadtmitte, Sonnenberg, Biebrich, Medenbach, Kastel, Kostheim, Nordenstadt, Breckenheim und Kloppenheim – unterstützt von Eisatzkräften aus Eltville, vom DRK Wiesbaden und vom Technischen Hilfswerk – waren mit rund 110 Personen im Einsatz.
Neben dem Zusammenspiel der vielen Einsatzkräfte wurde darauf geachtet, das die Bedingungen und der Ablauf so nah wie möglich an der Realität gehalten wurde. Im Sinne der Brandbekämpfung wurde im Wald gegen die verschiedene Brandherde mit Wasser und mit Patschen vorgegangen. Die aktuelle Wetterlage wurde dabei immer wieder mit ins Kalkül gezogen. Wenn die Praxis hier auch außen vor blieb, besprach die Einsatzleitung diverse Ausbreitungsmöglichkeiten durch Wind und Trockenheit. Sogar die Löschung aus der Luft, was in dicht besiedelten Zonen eine Herausforderung darstellt, wurde mit ins Kalkül gezogen. Denn auch wenn der Rhein so nahe liegt, Hubschrauber können ihre Wasserbehälter nicht in Schierstein oder Biebrich auffüllen, weil das überfliegen von bewohnten Gebieten nicht erlaubt ist. Am Ende des Tages wissen alle Einsatzkräfte, was sie den Tag über geleistet hatten … und waren froh, das alles nur gespielt war.