Denk ich an Currywurst, denk ich an Berlin. Ist Berlin die Currywurst-Hauptstadt? Mitnichten! Der Curry-Atlas deckt interessante Fakten auf.
Trommelwirbel, Fanfare, Tusch: Hamburg ist deutscher Currywurst-Meister! Das ist das Ergebnis einer laut Butcher repräsentative Umfrage. Fast die Hälfte der in Hamburg Befragten gibt demnach an, sie mindestens einmal im Monat zu essen. Rekord! Der bundesweite Verzehr pendelt sich beim vier- bis sechsmaligen Genuss pro Jahr ein. Kostverächter des Klassikers sind die Hessen: Dort schlägt die Mehrheit seltener als einmal im Jahr zu.
Currywurst, unterwegs beliebt
Der Studie zufolge isst der Hesse am ehesten auf Volksfesten eine Currywurst. Hm, Butcher scheint die Studie ohne Wiesbaden, die Curry Manufaktur oder die 11te Generation gemacht zu haben. Auf die Republig bezogen, liegt die Currywurst unterwegs wieder vorne. Auf Platz zwei stehen Volksfeste. Auf Platz drei: die Mittagspause. Mehr als jeder Dritte der Befragten in Baden-Württemberg, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Hamburg holt sich die Kult-Wurst gern als Mittagssnack. Auch in den anderen Bundesländern landet das Gericht mittags auf dem Teller, einzige Ausnahme: Mecklenburg-Vorpommern.
Aber bitte mit Pommes!
Kosten darf die mit Currysauce und Currypulver veredelte Grillwurst laut der Umfrage zwischen zwei und vier Euro. Lediglich 20 Prozent der Thüringer würden sogar mehr als sechs Euro bezahlen. Wenn es um die Beilage geht, ist sich Currywurst-Deutschland einig: Am besten schmeckt die Currywurst mit einer Portion Pommes Frites. Die Brandenburger mögen es noch lieber mit einem Brötchen, die Saarländer sind sich uneinig. Bei der Frage „Pieker oder Gabel?“ geht es aber einheitlich zu: Die Mehrheit der Republik greift zum Pieker (68 Prozent), im Saarland sogar geschlossene 100 Prozent der Befragten. Nur Bremen zeigt sich unentschlossen, in Sachen Pieker vs. Gabel steht‘s 50:50.
Scharf oder mild?
Die Gretchenfrage geht in Deutschland mehrheitlich zugunsten der feinen Bratwurst mit Darm aus. Die Berliner und Brandenburger schwören – klar – auf die Original Berliner Bratwurst. Verzehr-Meister Hamburg imbisst dagegen am liebsten Schinkenkrakauer. Bei der Wahl der Sauce geht die Tendenz in Richtung scharf, nur zwei Bundesländer ziehen eine fruchtige (Saarland) oder tomatige (Sachsen-Anhalt) Variante vor. Es darf allgemein auch gern ein bisschen schärfer sein: Auf der Schärfeskala von 1 (sehr mild) bis 7 (sehr scharf) wählen die deutschen Currywurst-Fans mehrheitlich Stufe 5.
Außerdem
Wussten Sie, dass in Deutschland der 4. September als Tag der Currywurst gilt? Einer Legende zufolge hat sie die Berliner Imbissbuden-Besitzerin Herta Heuwer (1913 – 1999) an diesem Tag im Stadtteil Charlottenburg erfunden. Die Geschichte dazu lautet so: Weil wenig los war, begann die 1913 in Königsberg geborene Heuwer in ihrer Imbissbude an der Ecke Kant-/Kaiser-Friedrich-Straße zu experimentieren – kreierte eine Sauce, servierte eine Bratwurst und zerstäubte Currypulver darüber.
Allerdings beansprucht auch Hamburg und auch das Ruhrgebiet dieses Patent für sich. Unstrittig ist dagegen, dass es in einem skurrilen Geschäft, dass mit zu den beliebtesten Imbissen Deutschlands zählt, das Deutsche Currywurst Museum in der Schützenstraße in Berlin gibt.
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