Die SPD hat gewählt. Auf dem Bundesparteitag in Wiesbaden wurde Andrea Nahles zur neue Parteivorsitzende bestimmt. Nach der Wahl ruft Nahles die gesamte SPD dazu auf, mutig die Erneuerung der Partei voranzutreiben.
631 Genossen haben am 22. April im RheinMain CongressCenter ihre Stimme abgegeben und 624 Stimmen waren gültig. Die Auszählung ergab 414 Stimmen für die Kämpferin Andrea Nahles und 127 Stimmen für Simone Lange. 38 Parteimitglieder haben sich enthalten. „Wir haben heute die Grundlage gelegt, aber wir haben noch viel zu tun. Aber das hat eine Arbeiterpartei noch nie geschreckt,“ waren mit die ersten Worte von Nahles nach Bekanntgabe des Ergebnisses zu ihren Genossen sagte.
Zum Ende des außerordentlichen Parteitages in Wiesbaden dankte die neue Parteivorsitzende Martin Schulz für sein unermüdliches Engagement – und für die gute Zusammenarbeit sowie für seine Verdienste bei den schwierigen Koalitionsverhandlungen. Die Zusammenarbeit der beiden „war super, und das wird sie auch bleiben“, betonte die 47-Jährige. Jeder der die SPD führe, brauche den Rücken frei, um sich mit dem politischen Gegner auseinandersetzen, und nicht mit dem, was in der eigenen Partei stattfinde, so Nahles weiter.“
„Ich sehe die Wahl als Auftrag für mich und die gesamte Partei.“ – Andrea Nahles
Nach den Dankes- und Lobesworten überreichte die neue SPD-Chefin Schulz ein Bild mit Willy Brandt. Sichtlich gerührt bedankte sich Schulz: „Ich scheide hier ohne Zorn und Bitterkeit. Wir müssen den Blick nach vorne richten. Deutschland braucht eine starke Sozialdemokratie“, denn nur dann gebe es auch „ein starkes Europa“. Und „ohne Europa gibt es Krieg, Mord und Folter“.