Menü

kalender

April 2024
S M D M D F S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930  

Partner

Partner

/* */
Christoph Manjura

Christoph Manjura hat sich Herausforderungen gestellt

Sozial- und Integrationsdezernent Christoph Manjura zieht Bilanz und hebt hervor, dass zahlreiche Herausforderungen bei der Unterbringung und Betreuung von geflüchteten Menschen gemeistert wurden.

Volker Watschounek 10 Monaten vor 0

Manjura zieht Bilanz: Herausforderungen bei Unterbringung und Betreuung von geflüchteten Menschen gemeistert.

Die zunehmende Zahl von geflüchteten Menschen in Deutschland bringt viele Kommunen immer wieder an ihre Belastungsgrenzen. Dies liegt unter anderem daran, dass das geregelte Zuweisungsverfahren über die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes an die Kommunen in plötzlich auftretenden Notsituationen nicht greift. Das hat Sozialdezernent Christoph Manjura erkannt.

„Eine menschenwürdige Unterbringung auf Dauer zu gewährleisten, war auch für Wiesbaden eine enorme Kraftanstrengung und ist nur dank des pausenlosen, nicht selten vierzehnstündigen, Einsatzes der Kollegen, aber auch mit Unterstützung der breiten Zivilgesellschaft gelungen.“ – Christoph Manjura

Innerhalb von zwei Wochen haben im März 2022 2090 Menschen aus der Ukraine in Wiesbaden Zuflucht gefunden. Lediglich 150 Menschen wurden der Landeshauptstadt Wiesbaden hiervon über den sogenannten Königsteiner Schlüssel zugewiesen. Dies hatte zur Folge, dass die Registrierung sowie die erkennungsdienstliche Behandlung und die ärztliche Erstuntersuchung ausblieben und von den Kommunen übernommen werden mussten.
Neben der Unterbringung, die häufig eine Akquise und Einrichtung von neuen Unterkünften voraussetzt, waren und sind auch andere Dienstleistungen existenziell: die Erfassung und Bearbeitungen von Anträgen für existenzsichernde Leistungen, die Ausgabe von Aufenthaltstiteln oder die Einstellung von weiteren Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, damit eine sozialdienstliche Betreuung gesichert ist.

„Um den freiwilligen Helferinnen und Helfern bei Fragen zur Seite zu stehen, war es mir ein wichtiges Anliegen, schnellstmöglich eine Ukraine-Hotline einzurichten.“ – Christoph Manjura

Da die Regelorganisation der betroffenen Fachbereiche durch den enormen Zustrom sehr stark belastet waren, hat Manjura zur Unterstützung ad hoc Kapazitäten des eigenen Dezernatsteams und von Arbeit Neu Denken zur Bewältigung der Herausforderung zur Verfügung gestellt. In kürzester Zeit wurden digitale Antragsformulare bereitgestellt, eine Jobbörse organisiert, ein digitales Wissensportal aufgebaut, – wurde ein digital stattfindendes Netzwerktreffen für die engagierte Zivilgesellschaft installiert. Hier waren die Erfahrungen des Teams von ‚Arbeit Neu Denken‘ Gold wert, so Wiesbadens Sozialdezernent Christoph Manjura.

Mit 49 Engagierten aus zivilgesellschaftlichen Organisationen und Vertretern der Sozialverwaltung und in Kooperation mit der Stabsstelle Wiesbadener Identität. Engagement. Bürgerbeteiligung des Oberbürgermeisters sei der virtuelle Runde Tisch Ukraine-Hilfe ein wichtiges Forum gewesen. Darüber hinaus sei dies ein Zeichen, wie groß das Engagement vieler Wiesbadener war und ist, zeigt Manjura sich dankbar. Besonders anerkennen möchte Manjura jedoch, dass viele Menschen bereit waren, Ukrainer in den eigenen vier Wänden unterzubringen.

„Die Zahlen und Ergebnisse verdeutlichen, wie krisenresistent die Sozialverwaltung aufgestellt ist. Hilfreich war hier auch der seit 2019 schrittweise angestoßene Umorganisationsprozess im damaligen Amt für Grundsicherung und Flüchtlinge“ (heute: Sozialleistungs- & Jobcenter) – Christoph Manjura

Die Sozialverwaltung profitierte 2022 zudem von den bereits gemachten Erfahrungen aus den Jahren 2015/2016. Allerdings wurden allein in den ersten sieben Wochen nach Kriegsbeginn gegen die Ukraine fast genauso viele geflüchtete Menschen untergebracht und versorgt wie im gesamten Jahr 2015 und 2016. Im Jahr 2015 wurden 1885 und im Jahr 2016 1812 Personen zugewiesen.

War zuvor die Aufgaben der Unterbringung und Betreuung von geflüchteten Menschen noch in der gleichen Abteilung wie die Leistungsgewährungen nach dem SGB XII (Sozialhilfe) verortet, wurde im Januar 2019 eine eigene Abteilung Materielle und Soziale Hilfen gegründet. Das Ziel bestand darin, die fachlichen Standards zu verbessern, Schnittstellen zu reduzieren und damit das Dienstleistungsangebot für die Menschen zu optimieren. Weitere organisatorische Umstrukturierungen erfolgten in den Jahren danach. Inzwischen heißt die Abteilung Unterbringungsmanagement und Soziale Hilfen für Wohnungslose und Geflüchtete. Manjura betont, dass den Kommunen zugewiesene geflüchtete Menschen von der Stadt untergebracht werden. Dabei würden sie zunächst keinen eigenen Mietvertrag haben und würden, wenn sie aus einer Gemeinschaftsunterkunft ausziehen wollen, vor den gleichen Problemen auf dem Wohnungsmarkt stehen wie alle in Wiesbaden, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind.

„Eine menschenwürdige Unterbringung in unseren Unterkünften ermöglicht letztlich den Betroffenen ganz gleich welcher Herkunft die notwendige Ruhe, um sich sowohl in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren.“ – Christoph Manjura

Für die Unterbringung von wohnungslosen und geflüchteten Menschen gilt die sogenannte Wiesbadener Linie, die besagt, dass möglichst über das gesamte Stadtgebiet verteilt viele kleine Unterkünfte genutzt werden sollen, um eine gelingende Integration zu gewährleisten. In Wiesbaden gibt es derzeit 22 Notunterkünfte für wohnungslose und 47 Gemeinschaftsunterkünfte für geflüchtete Menschen. Hiervon sind sechs als Großunterkünfte zu werten, da dort Plätze für mehr als 250 Menschen zur Verfügung stehen.

„Neben den Menschen, die aus der Ukraine in Wiesbaden Zuflucht gefunden haben, galt es auch weiterhin die Menschen gut zu unterstützen und zu integrieren, die teils noch seit 2015 und den Folgejahren in Wiesbadener Gemeinschaftsunterkünften leben. Auch gibt es weiterhin neu ankommende Menschen aus anderen Ländern der Welt, denen zum Teil leider nicht die gleiche Hilfsbereitschaft und Offenheit entgegengebracht wird.“ – Christoph Manjura

Dass Wiesbaden aber insgesamt eine sehr weltoffene Stadt sei und dass Hass und Hetze hier keinen Platz gefunden habe, zeige sich im Gegensatz zu anderen Städten an dem Fall als in Wiesbaden ein von der Stadt untergebrachter geflüchteter Mann ein junges Mädchen umgebracht hat. In Wiesbaden ist es nicht gelungen, dass dieser tragische Mordfall für politische Zwecke aus der rechten Szene instrumentalisiert wurde, stellt Manjura auch noch im Rückblick erleichtert fest. Wochenlang stand der Sozial- und Integrationsdezernent Journalisten von regionalen, überregionalen und teilweise sogar internationalen Medien Rede und Antwort. „n dieser Zeit galt es nicht nur der Auskunftspflicht gegenüber der Presse möglichst schnell gerecht zu werden, sondern auch die Menschen zu unterstützen und im Zweifelsfall zu schützen, die in diesen Moment große Angst hatten, dass sie als ‚Geflüchtete‘ nun massiven Anfeindungen ausgesetzt sind, so Manjura

„Das waren die für mich emotionalsten Wochen in meiner Amtszeit. Denn es galt einerseits, den gesellschaftlichen Frieden in Wiesbaden zu sichern, ruhig und faktenbasiert zu agieren und anderseits gleichzeitig selbst die große Betroffenheit und das Mitgefühl gegenüber den Angehörigen und Freunden des getöteten Mädchens zu verspüren.“ – Christoph Manjura

Es ist davon auszugehen, dass in den kommenden Jahren weiterhin zahlreiche Menschen in Wiesbaden Zuflucht brauchen und finden werden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Stadtgesellschaft auch zukünftig weltoffen und hilfsbereit bleibt. Gleichzeitig ist es wichtig, dass für Maßnahmen der Integration seitens der Stadt Wiesbaden, zur Förderung von Integrationsprojekten von Vereinen und letztlich natürlich für Personal ausreichend Ressourcen zur Verfügung stehen, um das Ineinandergreifen von Regelstrukturen und ehrenamtlichen Engagement bestmöglich zu erhalten, sagt Manjura abschließend.

Bilder einer Amtszeit

Flickr Album Gallery Pro Powered By: Weblizar

Alle Fotos ©202x Volker Watschounek / Wiesbaden lebt!

Weitere Nachrichten aus den Ortsbezirken Mitte lesen Sie hier.

Die Internetseite vom Amt für Zuwanderung und Integration finden Sie unter www.wiesbaden.de.

 

Diskutieren Sie mit

Diskutieren Sie mit

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.