Fünf Jahre schon ist Wiesbaden eine von elf Modellregionen des in Frankfurt entwickelten Projektes „medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“. Zu wenigen ist das bekannt.
Vergewaltigt, ein Leben ist zerstört und trotzdem gehen Betroffene aus persönlichen Gründen nicht zwingend zur Polizei oder zum Arzt. Sie schämen sich. Sie haben Angst. Was kann man tun? Das Programm Soforthilfe nach Vergewaltigung soll das Ändern.
Bettenaktion, kurz gefasst
Opferschutz – Medizinischen Soforthilfe
Wann: 21. September 2022, zwischen 9:00 bis 14:00 Uhr
Wo: Marktstraße/Ecke Schlossplatz, 65183 Wiesbaden (Anfahrt planen!)
Kosten: keine
Die die Kampagne und den Ratgeber Soforthilfe nach Vergewaltigung hat der Verein Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen und Mädchen auf den Weg gebracht. Er ermöglich die vertrauliche medizinische Hilfe und Versorgung nach Vergewaltigung – ohne vorherige Anzeigen-Erstattung bei der Polizei.
„Eine bestmögliche medizinische Versorgung für Opfer von Vergewaltigung hat oberste Priorität. Das hat die Politik in Wiesbaden schon 2016 erkannt und für dieses Angebot Mittel im Haushalt eingestellt.“ – Saskia Veit-Prang
Auf Wunsch des Stadtparlaments hat das Kommunale Frauenreferat in der Stadt bereits 2016 das niederschwellige oben genannte Projekt zur Verbesserung der medizinischen Akutversorgung von Opfern sexueller Gewalt istatlliert. Das ist zu wenigen Opfern bekannt., denndie Realität zeigt, dass 85 Prozent der Opfer von Vergewaltigung ihre Täter kennen und der Tatort oft das eigene Zuhause oder der Arbeitsplatz ist. Das es für sie, wie viele denken, dennoch schwierig ist, Anzeige zu erstatten. Ziel der Open-Air-Bettaktion ist es, das Angebot einem weitläufigeren Publikum bekannt zu machen
„Für die Klinik ist es leichter, wenn Sie am Telefon ganz kurz sagen, warum Sie die Klinik aufsuchen wollen. Es kann dann besser auf Ihr Anliegen eingegangen werden.“ – Saskia Veit-Prang
Die Entscheidung, ob das Opfer Anzeige erstattet oder nicht, lässt sich besser nach einer gewissen Zeit und Beratung treffen. Genau hier setzt das Projekt an: Opfer von Vergewaltigung, die nicht unmittelbar Strafanzeige erstatten, erhalten im Rahmen des Projekts die Möglichkeit, auch ohne vorherige Anzeige in den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken forensische Spuren und Beweismittel kostenfrei sichern zu lassen. Die Kosten für die zur Spurensicherung erforderlichen forensischen Kits, für den Transport und die anschließende gerichtssichere Lagerung im Institut für Rechtsmedizin in Frankfurt werden vom Kommunalen Frauenreferat übernommen. So haben Betroffene Zeit und erhalten die Möglichkeit, sich mit einer bis zu einjährigen Bedenkzeit beraten zu lassen ohne das Spuren verloren gehen. Ihnen bleibt zwölf Monate Zeit, sich zu entscheiden, – Anzeige zu erstatten oder nicht.
„Um optimal behandelt zu werden empfehlen ich Ihnen dringend die Kontaktaufnahme so zu gestalten wie unter auf der Internetseite der Beratungsstelle Frauennotruf unter Was tun? beschrieben wird.“ – Saskia Veit-Prang
Wiesbadens Kommunale Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt Wiesbaden Saskia Veit-Prang erklärt dazu, dass das Projekt von ihr geleitet und aus den Referatsmittel finanziert und in Kooperation mit der Fachberatungsstelle gegen sexuelle Gewalt Wildwasser e.V., dem Polizeipräsidium Westhessen sowie mit Unterstützung des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V. und niedergelassener Wiesbadener Ärztinnen und Ärzte durchgeführt wird.
Bild oben ©2022 Pixabay
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Die Internetseite zum Projekt Soforthilfe nach Vergewaltigung finden Sie unter www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de.