Zusätzliche Klassenzüge benötigen Raum. Raum, der verstärkt durch Umbaumaßnahmen und Neubauten geschafft werden soll. Im Haushalt von Wiesbaden sind 30 Millionen Euro für Schulen eingeplant.
Steigende Schülerzahlen, sanierungsbedürftige Schulen und die Berücksichtigung des Elternwillens bei der Schulwahl sind Anlass für dringend erforderliche Bauprojekte bei Schulen innerhalb von Wiesbaden. Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte Kämmerer und Schuldezernent Axel Imhofs am Dienstagvormittag Wiesbadens Großbauprojekte an Schulen vor.
„Grundlage für Bauentscheidungen ist die Schulbauliste, über die derzeit in den städtischen Gremien beraten wird.“ – Axel Imhofs, Kämmerer und Schuldezernent
Neben der Schulbauliste gilt es das Prinzip Kassenwirksamkeit zu berücksichtigen. Dadurch werden Mittel bei investiven Baumaßnahmen sinnvoll verschoben werden können. „Die Geplanten und tatsächlichen Mittelabflüsse für Baumaßnahmen werden dabei regelmäßig abgeglichen“, erklärte Imholz das Verfahren.
Instandhaltungsverfahren stärken
Die sogenannte „Task Force Schulbau“ unter Leitung des Schulplaners Peter Dietz will das Verfahren standardisieren und sucht nach Möglichkeiten, dieses auch auf den Instandhaltungsbereich zu übertragen. Veränderungen der Raumbedarfe an den Schulen, der Gebäudezustand, die Betreuungsnachfrage und neue Siedlungsgebiete erhöhen den Handlungsdruck.
Wiesbadens Schulbauprojekte
Im Rahmen der Pressekonferenz wurden einzelne große Bauvorhaben präsentiert. Schulamtsleiter Kay Römer gab einen Überblick zu den Einzelmaßnahmen. Diese befinden sich bereits im Bau beziehungsweise stehen kurz vor Baubeginn.
Ursula-Wölfel-Grundschule
– Innenstadt –
Neubau einer 3-zügigen Grundschule auf dem Gelände der ehemaligen August-Hermann-Francke-Schule.
Baukosten: 6.500.000 Euro
Baubeginn: November 2018
Voraussichtliche Inbetriebnahme: Frühjahr 2019
Freiherr-vom-Stein-Schule
– Biebrich –
Neubau einer Grundschule und einer Turnhalle für bis zu 400 Schulkinder durch WiBau und anschließende Anmietung durch das Schulamt.
Baukosten: 19.000.000 Euro
Voraussichtliche Inbetriebnahme: Osterferien 2018
Diesterwegschule
-Biebrich-
An der Diesterwegschule werden eine Mensa und 4 Klassenräume angebaut. Im Bestand werden brandschutztechnische Mängel beseitigt und weitere Betreuungsräume geschaffen.
Baukosten: 4.500.000 Euro
Voraussichtliche Inbetriebnahme: Herbst 2018
Justus-von-Liebig-Schule
– Erbenheim –
Die Justus-von-Liebig-Schule wächst auf 5 Züge und nimmt seit dem Schuljahr 16/17 am Pakt für den Nachmittag teil. Hierfür erhält sie einen zweigeschossigen Anbau an das Schulgebäude für Mensa und Klassen- und Betreuungsräume.
Baukosten: 6.300.000 Euro
Voraussichtliche Inbetriebnahme: Sommer 2018
Rudolf-Dietz-Schule
– Naurod –
Die Rudolf-Dietz-Schule soll einen kompletten Neubau für eine vierzügige Grundschule auf dem Gelände erhalten. Das Bestandsgebäude wird im Anschluss abgerissen.
Baukosten: 12.500.000 Euro
Baubeginn: Dezember 2017
Voraussichtliche Inbetriebnahme: Herbst 2019
Peter-Rosegger-Schule
– Igstadt –
Die Schule erhält einen Erweiterungsbau für Betreuung und Schule. Es werden Klassen- und Betreuungsräume geschaffen. Im Staffelgeschoss wird ein Mehrzweckraum errichtet. Im Bestand werden brandschutztechnische Mängel beseitigt.
Baukosten: 5.150.000 Euro
Voraussichtliche Inbetriebnahme: Herbst 2018
Hafenschule
– Schierstein –
Errichtung von vier Klassenräumen in Modul-bauweise. Zwei Module werden ersetzt, zwei Module dienen der Erweiterung. Nutzung als Mensa, Bibliothek und Klassenräume.
Baukosten: 850.000 Euro
Voraussichtliche Inbetriebnahme: 12/2017
Theodor-Fliedner-Schule
– Bierstadt –
Neubau eines Klassenraumgebäudes mit Fachklassen, Aula und Mediathek. Im Anschluss Umbau der Mensa im Hauptgebäude.
Baukosten: 17.600.000 Euro
Voraussichtliche Inbetriebnahme: Neubau Sommer 2018, Hauptgebäude Winter 2018/2019
Albert-Schweitzer-Schule
– Mainz-Kostheim-
Neubau einer Ganztags-Förderschule inklusive Turnhalle.
Baukosten: 16.700.000 Euro
Voraussichtlicher Baubeginn: 08/2018
Voraussichtliche Inbetriebnahme: 08/2020
Konrad-Duden-Schule
– Sonnenberg –
Das Schulkinderhaus wird um eine Mensa und einen Betreuungsraum erweitert. Im Schulgebäude wird ein Raum zum Klassenraum umgebaut, um die erhöhte Zügigkeit aufzufangen. Im Dachgeschoss werden dringend benötigte Lagerräume geschaffen.
Baukosten: 2.010.000 Euro
Voraussichtliche Inbetriebnahme: Schulkinderhaus Sommer 2018, Schulhaus Sommer 2019
In der weiteren Planung befinden sich aktuell die Carl-von Ossietzky-Schule, die Grundschule Nordenstadt sowie der Neubau der Fritz-Gansberg-Schule.
30 Millionen für den Schulbau eingeplant
„Der Schulbau ist und bleibt ein Schwerpunkt der Stadtpolitik“, betont der Schuldezernent. Für den Doppelhaushalt 2018/2019 sind derzeit knapp 30 Millionen Euro eingeplant. Dazu kommen noch die Mittel aus dem Kommunalen Investitionsprogramm des Landes II, die sich auf ca. zwölf Millionen (3 Millionen Eigenanteil) belaufen könnten.
Aufgabenliste ist lang
„Wer jetzt glaubt, dass wir damit zunächst ausgesorgt haben, den muss ich leider enttäuschen. Durch das Prinzip der Kassenwirksamkeit können wir die ein oder andere Maßnahme beschleunigen, mehr Geld steht deshalb jedoch noch nicht zur Verfügung. Und der Bedarf für unsere Schulen ist hoch. Die Schulbauliste gibt hier einen guten Einblick, darf jedoch nicht als statisch verstanden werden. Schulbau ist ein kontinuierlicher Prozess, die Aufgabenliste ist groß. Wir sind jedoch auf einem wirklich guten Weg“, so Imholz zusammenfassend. (Foto: Zeichnen-Planen-Hausbau / Forgem / CC-BY-SA 2.0 / Flickr)
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40 Millionen…..aber ein Investitionsdefizit von 400 Millionen, soweit ich mich erinnern kann.