Eine südkoreanische Delegation ist zu Besuch, um mehr über soziale Wohnraumversorgung, Förderpraxis und Quartiersentwicklung zu erfahren.
Bezahlbarer Wohnraum wirkt in vielen Städten wie ein schwer zu erfüllender Wunsch. Wiesbaden versucht dennoch, diesen Wunsch systematisch zu bedienen – mit klaren Strukturen, verlässlichen Instrumenten und enger Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und Wohnungswirtschaft. Das Amt für Soziale Arbeit zeigte einer Delegation der Gyeonggi Housing & Urban Development Corporation aus Südkorea nun, wie genau dieses System funktioniert.
Die Gäste reisten an, um ein Modell kennenzulernen, das Beratung, Förderung und Vermittlung so eng verzahnt, dass daraus ein effizienter Alltag entsteht. Genau dort beginnt Wiesbadens Stärke: im Zusammenspiel.
Wie die Abteilung Wohnen den Markt sortiert
Die Abteilung Wohnen setzt Landesprogramme um, berät Menschen mit dringendem Wohnraumbedarf und vermittelt geförderte Wohnungen – an etwa 500 Haushalte pro Jahr. Rund 3.700 stehen aktuell auf der Liste der Wohnberechtigten. Die Nachfrage steigt, der Druck wächst, die Ressourcen bleiben knapp. Und dennoch: Die Stadt sendet ein Signal, dass Struktur greift.
Humorvoll gesagt: Die Wiesbadener Wohnraumversorgung gleicht einem gut geölten Uhrwerk. Nur dass niemand die Zeit anhalten möchte, sondern lieber neue Wohnungen gewinnen will.
Instrumente wie Mietpreis- und Belegungsbindungen sorgen für langfristige Stabilität. Kommunale Mittel ergänzen die Landesförderung. Und transparente Vergabeverfahren verhindern, dass der Kampf um bezahlbare Wohnungen zur Lotterie wird.
Interesse aus Fernost – und viele Fragen
Im Fokus der Delegation standen Themen wie steigende Baukosten, sinkende Bautätigkeit und demografische Veränderungen. Die Gäste wollten wissen, wie Wiesbaden trotz dieser Herausforderungen neuen Wohnraum schafft. Besonders beeindruckte sie das „Kärntner Viertel“, in dem 101 Wohnungen entstanden – 36 davon gefördert. Die Mieten liegen dort spürbar unter dem Marktniveau, möglich durch kluge Kombinationen aus städtischen, landeseigenen und privaten Mitteln.
„Wir schaffen Verlässlichkeit – für Haushalte und Partner“, sagte Heike Richter, kommissarische Leiterin des Amtes. Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher verband das Lokale mit dem Globalen: „Bezahlbarer Wohnraum ist eine weltweite Herausforderung. Solche Gespräche zeigen, wie sehr wir voneinander lernen können.“
Ein Austausch, der weiterträgt
Zum Schluss lobte die Delegation den integrierten Ansatz Wiesbadens. Die Stadt gilt damit als Beispiel dafür, wie man sozialen Wohnraum aktiv gestaltet, statt nur zu verwalten.
Foto – Zu Besuch in Wiesbaden: Die Südkoreanische Delegation mit kommissarischer Leitung Amt für Soziale Arbeit Heike Richter und Abteilungsleiter Wohnen Martin Vaché. ©2025 LH Wiesbaden
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