Technik, bessere Ausbildung und mehr Personal sorgen bei Wiesbadens Feuerwehr für Sicherheit auf jedem Dach und jeder Straße.
In Wiesbaden bleibt künftig kein Dach zu hoch. Zwei neue Drehleitern verstärken ab sofort den Fuhrpark der Feuerwehr. Gemeinsam mit fünf Kommandowagen wurden sie am Freitag von Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende offiziell übergeben – ein Gesamtpaket im Wert von rund 2,6 Millionen Euro.
„Diese Fahrzeuge sind ein wichtiger Beitrag zur Stärkung unserer Feuerwehr und des Rettungsdienstes“, sagte Mende bei der Schlüsselübergabe an Feuerwehrchef Andreas Kleber. „Unsere Einsatzkräfte leisten Herausragendes – und sie verdienen die beste Ausrüstung, die man ihnen bieten kann.“
Technik, die trägt – im wahrsten Sinne
Die beiden neuen Drehleitern, jeweils über 1,1 Millionen Euro teuer, sind nicht nur spektakulär anzusehen, sondern auch technisch auf dem neuesten Stand: Mit einem Arbeitsradius von bis zu 32 Metern, einer gelenkten Hinterachse für enge Altstadtgassen und einem sogenannten „Gelenkteil“ am oberen Leitersegment können sie selbst über Dachfirste hinweg präzise manövrieren.
Ihr größtes Plus hängt am Ende der Leiter: Ein Rettungskorb, der bis zu 500 Kilogramm tragen kann – genug für drei bis vier Personen oder eine Trage mit schwerem Gerät. Die Leitern sind damit für die unterschiedlichsten Lagen gerüstet – vom Wohnhausbrand bis zur medizinischen Rettung durch das Dachfenster. „Das ist Hightech mit Herz“, sagt Kleber. „Die Drehleitern sind nicht nur leistungsstark, sie geben unseren Teams auch Sicherheit und Motivation.“
Ausbildung mit Aussicht
Ganz ohne Training darf niemand die neuen Leitern fahren. Nur speziell geschulte Maschinisten bedienen sie – und das nach wochenlanger Zusatzausbildung. Zwei Monate dauere die Einweisung in die neue Technik, sagt Kleber, „und das Lernen hört nie auf“. Regelmäßige Übungen gehören dazu. „Man muss die Drehleiter blind beherrschen – sie ist schließlich ein Lebensretter auf Rädern.“
Fünf Leitern, volle Einsatzbereitschaft
Mit der Übergabe verfügt Wiesbaden nun über fünf Drehleitern: je eine pro Feuerwache und zwei in Reserve. „Wir ersetzen nur eine alte Leiter“, erklärt Kleber. „Damit bleibt keine Lücke. Im Gegenteil: Wir sind nun auch bei Wartung oder technischen Ausfällen voll einsatzbereit.“
Tatsächlich mussten in den vergangenen Jahren immer wieder Drehleitern angemietet werden, wenn gleich mehrere Fahrzeuge gleichzeitig ausfielen – etwa durch Inspektionen oder Reparaturen. Diese Zeiten, sagt Mende, sollen nun vorbei sein: „Mit den neuen Fahrzeugen stellen wir sicher, dass jede Wache jederzeit handlungsfähig bleibt,“ ergänzt Joachim Zimmermann, Sachgebietsleiter Beschaffung der Feuerwehr Wiesbaden.

Kommandowagen – kleine Autos, große Wirkung
Neben den Leitern wurden auch fünf neue Kommandowagen übergeben. Sie werden künftig von Führungskräften der Feuerwehr und der Einsatzleitung des Rettungsdienstes genutzt – darunter der Leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst.
Die Wagen sind mit modernster Kommunikations- und Navigationstechnik ausgerüstet, um vor Ort schnell Entscheidungen zu treffen und Einsatzkräfte zu koordinieren. Auch das ist ein Stück Sicherheit, das nicht laut blinkt, aber im Einsatz den entscheidenden Unterschied macht.
Mehr als Metall – ein Signal für die Menschen
Für Oberbürgermeister Mende ist die Anschaffung auch ein politisches Statement: „Wir investieren hier nicht nur in Fahrzeuge, sondern in Menschen – in jene, die rund um die Uhr bereitstehen, wenn andere Schutz brauchen.“ In den letzten Jahren wurde die Feuerwehr personell aufgestockt, der Haushalt für Sicherheit und Rettung deutlich erhöht. Das sorge manchmal für den Eindruck, als kämen ständig neue Fahrzeuge hinzu, so Mende mit einem Schmunzeln. „Aber das zeigt vor allem: Wir handeln, statt zu reden.“

Die neuen Drehleitern seien zugleich Ausdruck von Wertschätzung und Vertrauen. „Unsere Feuerwehr sorgt dafür, dass Wiesbaden ruhig schlafen kann – und wir sorgen dafür, dass sie dafür bestens gerüstet ist.“
Foto – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (r.) übergibt Feuerwehrchef Andreas Kleber symbolisch die Schlüssel der neuen Drehleitern – jede mit 500-Kilo-Rettungskorb. ©2025 Volker Watschounek/ Wiesbaden lebt!
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