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„Wir trauern um einen großen Staatsmann“

Sein politisches Leben hatte er Europa und der Wiedervereinigung gewidmet. Er war von 1982 bis 1998 Bundeskanzler. Im Alter von 87 Jahren ist Altbundeskanzler Helmut Kohl gestorben.

Redaktion 7 Jahren vor 0

Mit großer Betroffenheit hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier auf den Tod des ehemaligen Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl reagiert.

Deutschland verliere mit Helmut Kohl einen großen Kanzler und wahrhaftigen Europäer. Als Kanzler der Deutschen Einheit und Ehrenbürger Europas werde der Name Helmut Kohl stets untrennbar mit der Wiedervereinigung Deutschlands sowie der Einigung Europas verbunden bleiben – Hessen, Deutschland, Europa und die Welt haben ihm viel zu verdanken, sagte der Ministerpräsident, der Dr. Helmut Kohls Familie sein tief empfundenes Beileid aussprach.

„Nach der historischen Sternstunde der friedlichen Revolution im Herbst 1989 war es Helmut Kohl, der die einzigartige, historische Chance erkannte und mit seinem Zehn-Punkte-Programm vom 28. November entschlossen die Initiative zur Wiedervereinigung ergriff und anschließend, gemeinsam mit dem damaligen Außenminister Hans-Dietrich Genscher, in einem beispiellosen Akt der Diplomatie die schwierigen Verhandlungen mit den USA, der Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich zum Erfolg führte.“ – Ministerpräsident Volker Bouffier

Bereits zu Lebzeiten war der 16 Jahre lang als Bundeskanzler amtierende Pfälzer eine der maßgeblichen historischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Mit Standhaftigkeit, Prinzipientreue und einem klaren Wertefundament habe Helmut Kohl unerschütterlich an dem Verfassungsgebot festgehalten, die Einheit und Freiheit Deutschlands in freier Selbstbestimmung zu vollenden, während andere die Anstrengungen zur Überwindung der deutschen Teilung bereits aufgegeben hätten, so der Ministerpräsident weiter.

Frieden und Freiheit in Europa

Als Historiker habe Helmut Kohl stets mit visionärer Kraft in großen geschichtlichen Spannungsbögen über die Tagespolitik hinaus gedacht und zugleich den Herausforderungen der Zeit mit großer Entschlossenheit und Glaubensfestigkeit zu begegnen gewusst. Auf seinen biographischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg beruhe bis zuletzt seine feste Überzeugung von der deutsch-französischen Aussöhnung und Verständigung als Herzstück eines in Frieden und Freiheit geeinten Europas.

„Durch den Vertrag von Maastricht und die Einführung der gemeinsamen europäischen Währung hat Helmut Kohl den Europäischen Integrationsprozess endgültig zu einer irreversiblen geschichtlichen Strömung werden lassen, die an die Stelle der Jahrhunderte währenden kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern Europas eine Wertegemeinschaft auf der Grundlage von Freiheit und Demokratie, Frieden und Wohlstand gesetzt hat.“ – Ministerpräsident Volker Bouffier

Mit Jean Monnet sei Helmut Kohl bis heute die einzige Persönlichkeit, die für ihre Verdienste um die europäische Einigung von den europäischen Staats- und Regierungschefs als Ehrenbürger Europas ausgezeichnet wurde. Als Deutsche und als Europäer sei Deutschland Helmut Kohl für sein unermüdliches Wirken und seine beeindruckende Lebensleistung zu großem Dank verpflichtet. Er werde fehlen, schloss Bouffier seine Stellungnahme.

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