Sie ist in aller Munde, und Wärmepumpe, Solarthermie, Holzenergie, Biogas, Geothermie und andere sind die zentralen Begriffe der Wärmewende.

Bestandsaufnahmen des städtischen Klimaschutzbeirats: Nach letzten Berechnungen emittierte die Stadt im Jahr 2020 entsprechend der aktuellen Treibhausbilanz 2,8 Mio. t CO₂-Äquivalente. Das entspricht etwa 10 t pro Einwohner:in, knapp 3 t mehr als der Bundesschnitt. Etwa ¾ der Emissionen entfallen auf Haushalte, Gewerbe und Industrie; der Endenergieverbrauch in Wiesbaden ist zu ca. 55 Prozent durch die Erzeugung von Prozess- und Raumwärme bedingt. Damit die stadtweiten Treibhausgasemissionen 2030 tatsächlich wie angestrebt bei 4,5 t pro Einwohner liegen können, ist eine Wärmewende und die massive Reduktion der Treibhausgasemissionen unverzichtbar.

„Das Papier ist zwar komplex und wir beschreiben keinen Königsweg. Den gibt es auch nicht – vielmehr zeigen wir umfassende Vorschläge für den Weg zur Klimaneutralität in Wiesbaden auf und fordern deren Umsetzung. Jetzt ist die Politik gefragt.“ – Dr. Martin Lommel, Vorsitzende des Klimaschutzbeirats

Vor diesem Hintergrund betont der Beirat, dass für das Gelingen der Wärmewende viele adäquate Maßnahmen gleichermaßen umgesetzt werden müssten. Es sei unverzichtbar, alle verfügbaren Spielräume zur klimaneutralen Energiegewinnung und -verwendung sowie der resilienten Stadt- und Umweltplanung zu nutzen. Aus Sicht des Beirats ist die Zielsetzung im Kooperationsvertrag, Wiesbaden bis 2035 zu einer klimaneutralen Stadt zu entwickeln, sehr ambitioniert und gleichermaßen unerlässlich. Der Beirat mahnt an, dass auf Grundlage des aktuellen politischen Handelns dieses Ziel allerdings kaum realisierbar sei, ohne die Investitionsentscheidungen der Landeshauptstadt Wiesbaden zugunsten des Klimaschutzes drastisch zu priorisieren.

„Wir haben einen extremen Handlungsbedarf; bisher haben wir unsere Klimaschutzziele in Wiesbaden mehrfach hintereinander deutlich verfehlt. Das darf sich so nicht fortsetzen.“ –  Dirk Vielmeyer, stellvertretende Beiratsvorsitzende

In seinem Positionspapier analysiert der Beirat die Ausgangslage und empfiehlt eine Herangehensweise. Neben dem Augenmerk auf die Emissionen der Wiesbadener Industrie er vor, den begonnenen Weg zur Energieentwicklungsplanung für die Wärmewende weiter zu beschreiten, jedoch energetische Sanierung und Überlegungen zur Suffizienz nicht außer Acht zu lassen. Auch die Qualifizierung der entsprechenden Fachkräfte findet im Papier Berücksichtigung. Der Klimaschutzbeirat möchte die Stadtverordnetenversammlung sowie die Stadtverwaltung mit diesem Positionspapier sensibilisieren und die Dringlichkeit der Forderungen an die Entscheider auf Landes- und Bundesebene unterstreichen.

Hintergrund

Der Klimaschutzbeirat der Landeshauptstadt Wiesbaden wurde 2018 gegründet und befasst sich seitdem unter anderem mit der Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt und begleitet die städtische Verwaltung und Organe in grundsätzlichen, klimarelevanten Fragen.

Foto oben ©2022 Pixabay

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Die Internetseite von Wiesbadens Klimaschutzbeirat finden Sie unter www.wiesbaden.de.

 

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