
– Matthias Preßler hört auf und lässt die Ladies-Saison Revue passieren –
Der ehemalige Ladies-Sportdirektor Matthias Preßler zieht sich nun – wie vor einem Jahr angekündigt – endgültig zurück. Zeit, die Saison 2025, in der die Phantoms in der DALH7 zu Beginn der Saison eine hohe Niederlage in Trier hatten hinnehmen müssen, wo sie ohne etatmäßigen Quarterback angetreten waren, am Ende aber im letzten Saisonspiel – dem Rückspiel – den „Rückstand“ gegen die Stampers aufholten, Revue passieren zu lassen.
Wie fällt Dein generelles Fazit zur Saison aus?
Es war eine spannende Saison. Ich glaube, wir hatten die Chance, viele unserer Spielerinnen weiterzuentwickeln, sei es generell footballerisch oder sei es auf anderen Positionen. Oder auch in Hinblick auf ihre jeweilige confidence, Football zu spielen. Und es hat gut geklappt. Natürlich hatten wir einige Spielerinnen, die für die DALH7 zu gut waren, für die es nicht die richtige Challenge war oder die deutlich über dem Noveau gespielt haben, aber sie haben sich in den Dienst des Teams gestellt. Die Zeit mit den Bulls war eine gute, sehr interessante. Football bei den Ladies ist sehr familiär, aber dass wir so eng mit ihnen zusammenwachsen, hatte ich nicht erwartet. Da es nicht so viele Frauenmannschaften gibt, ist die Wechselbereitschaft weniger gegeben als im Jugend- oder Herrenbereich. Von daher war es eine bereichernde Erfahrung, Bulls-Spielerinnen wirklich kennenzulernen, auch wenn uns viele von ihnen schon seit Jahren aus dem Sport bekannt waren. Total geil! Die Saison dann mit einem Meistertitel abzuschließen – auch noch zu Hause und nach einem „Rückstand“ – wow! Es war dabei auch egal, welche Liga wir gewonnen haben… Es ging darum, dass wir überhaupt Meister wurden, weil wir dadurch wussten, dass wir das Beste aus der Saison herausgeholt haben. Wir hatten im „Finale“ zudem auch wirklich alle Spielerinnen auf dem Feld, alle waren an diesem Sieg beteiligt – vom 15-jährigen Rookie über U16-Spielerinnen bis hin zu den erfahrensten Footballerinnen. Trotz Hypothek aus dem verlorenen Hinspiel haben wir fair gespielt, haben unsere Teammates abgeholt und allen die Chancen gegeben, einen Beitrag zum Sieg zu leisten. Das war das Wichtige – wichtiger als der Triumph, um gemeinsam auf dem Feld zu stehen. Ein Sieg ist toll, aber die Gemeinschaft war wichtiger. Und genau diese Gemeinschaft hat uns den Titel eingebracht. Jede war ein Teil des Ganzen.
Wie hast Du das Rückspiel gegen Trier, das „Finale“, erlebt?
Es war wild! Was für eine verrückte Situation. 20 Punkte aufholen müssen! Und auch wenn es der Score nicht zeigt, weil es da aussieht, als hätten wir Trier einfach überrannt, weiß jeder, der das Spiel gesehen hat, dass es kein leichtes Unterfangen war. Vor allem war es aber eine Partie, die wir auf der Meta-Ebene erstmal gewinnen mussten. Der Kampf, obwohl das Scoreboard gut aussah, obwohl wir die Triererinnen fast nicht haben punkten lassen… trotzdem in diesem Hunger zu bleiben, weiter zu scoren und nicht nachlässig zu werden – und ohne uns den Druck zu machen, Meister werden zu müssen – das war die große Kunst und da haben die Mädels einfach brutal performt und eine geile Leistung abgeliefert. Wer das Video schaut, wird sehen, dass es kein Play gab, während dem nicht sieben fokussierte Spielerinnen auf dem Feld waren. Sie haben ernsten, harten Football bis in die letzte Sekunde gezeigt. Mit einem solchen Team macht die Arbeit Spaß. Im Nachhinein… war es wie in einem Hollywood-Film.
Was hätte in diesem Spiel dennoch besser laufen können?
Das ist eine richtig schwere Frage. Kleine, individuelle Dinge, aber als Team haben Spielerinnen und Coaches einfach richtig viel richtig gemacht. Die schwere Verletzung einer unserer Spielerinnen ganz am Anfang tat uns allen weh. Darauf hätten wir verzichten können.
Wo klemmt es generell noch?
Footballerisch haben wir diese Saison tolle Entwicklungen gesehen. Durch die vielen familiär, berufs- und verletzungsbedingten Abgänge und Ausfälle mussten wir uns neu orientieren und 7er Football erstmal verinnerlichen. Das dauerte natürlich einige Zeit. Wer nach vorne treten musste, hat das getan. Sehr eindrucksvoll! Leonie Stockmann zum Beispiel, die die halbe Saison verpasst hat und dann mit einem riesen „Wumm!“ zurückgekommen ist, oder Katharina Nestoras, die einfach mal als QB eingesprungen ist und einen richtig guten Job gemacht hat. Da war so viel toll… Ich müsste richtig viele Mädels nennen. Das A und O ist aber: Wir sind zu wenige. Wir brauchen weitere Spielerinnen!
Wo können sich Interessierte, die gerne bei den Phantoms Ladies spielen wollen, melden?
Unsere Team Managerinnen informieren per E-Mail an ladies-tm@wiesbaden-phantoms.de über unser Training. Der Einstieg – egal, ob Anfängerin oder Vereinswechslerin – ist bei uns besonders einfach. Also einfach vorbeikommen!
Symbolfoto ©2025 Pixabay
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