Mehr Sichtbarkeit, mehr Reichweite, mehr Publikum. Der Ansatz ist gut gewählt: unter der Prämisse, das alle Seiten von ihrer Arbeit leben können müssen.
Der Kulturbeirat Wiesbaden setzte sich in seiner letzten Sitzung (34. Sitzung) mit der Frage nach fairen Arbeitsbedingungen und der angemessenen Honoraren für künstlerische und kulturelle Arbeit auseinander. Daran anschließend mit der Notwendigkeit, Wiesbadens Kultur sichtbarer zu machen und mehr Reichweite zukommen zu lassen. Seit langem schon bewertet der Kulturbeirat die beiden Themen als zentrale Aufgaben, um in der Stadt ein hochwertiges Kulturangebot sicher zu stellen.
„Wir möchten eine Liste mit zahlreichen Werbemöglichkieten erstellen, die wir allen Veranstaltern zur Verfügung stellen.“ – Kulturbeirat
Nach Ansicht des Kulturbeirats seien müsse es Kulturschaffenden und Veranstaltern ermöglicht werden, an zentralen und hoch frequentierte Orte Kulturwerbung zu platzieren. Katja Wiebking und Brigit Zilian vom Tourist Service Wiesbaden stellten hierfür die Möglichkeiten der Veranstaltungsbewerbung in der am Marktplatz gelegenen Tourist Info vor. Der Kulturbeirat regt die Veröffentlichung einer Übersicht der hier vorhandenen Werbemöglichkeiten an alle Kulturinitiativen an. Das Gremium hatte sich zudem in den letzten Jahren intensiv mit der Förderung von Kulturwerbung durch das Kulturamt mittels Freiaushänge beschäftigt und wünscht sich weiterhin Aufmerksamkeit für diese Möglichkeit der Unterstützung. Dazu empfiehlt es die Sicherung von im vergangenen Jahr hierzu nicht ausgeschöpften Mitteln zur Verwendung in 2023.
„Von Arbeit muss man leben können, in allen Lebensbereichen. Das muss für Künstler sowie mit Kultur assoziierte Tätigkeiten gelten.“ – Ernst Szebedits
Die Arbeit im Kulturbereich muss angemessen vergütet sein – mit dieser Prämisse startet der Kulturbeirat einen Vorstoß für die Sicherstellung von angemessenen Honoraren für kulturelle Arbeit auch in Wiesbaden. Von Arbeit muss man leben können, in allen Lebensbereichen. Das muss für Künstler sowie mit Kultur assoziierte Tätigkeiten gelten, bekräftigte Kulturbeiratsvorsitzender Ernst Szebedits. Die von allen Beiratsmitgliedern getragene Initiative wurde von drei soloselbstständig arbeitenden Beiratsmitgliedern, Britta Roscher (Musik), Alexander Pfeiffer (Literatur) und Titus Grab (Bildende Kunst) auf den Weg gebracht.
„In Zeiten von mehrfachen Herausforderungen, wie Corona-Pandemie, russischem Angriffskrieg gegen die Ukraine, Kostenexplosion durch Energiekrise und Inflation, darf auch die langfristige Sicherung von Existenz und Altersperspektive von Kulturbeschäftigten nicht in den Hintergrund geraten.“ – Dorothée Rhiemeier
Der Vorstoß ist zeitgemäß, und wir tun gut daran, auch unserer Förderrichtlinien dahingehend zu überprüfen, so die stellvertretende Vorsitzende Dorothée Rhiemeier, die aus ihrer Erfahrung als frühere Kulturamtsleiterin in Kassel zu berichten weiß, dass sich bereits einige Städte (Kassel) und Länder (NRW, Bremen) auf den Weg gemacht haben, Honoraruntergrenzen beziehungsweise Basishonorare als Bestandteil ihrer Kulturförderrichtlinien zu implementieren. Die hohe Relevanz des Themas wird vom Kulturamt Wiesbaden bestätigt und die Idee einer Arbeitsgruppe dazu bereitwillig aufgenommen.
Kulturelle Teilhabe
Berichtet wurde zudem über Pläne, den vom Kulturamt eingerichteten Aufführungsraum für Kultur, das Marleen im Lili, längerfristig anzumieten. Der Kulturbeirat begrüßt die intensive Arbeit an der Verbesserung der Raumsituation für die Kultur – eine zentralen Forderung aus dem Kulturentwicklungsplan. Auch im Bereich kulturelle Bildung und Teilhabe will man zwischen Amt und Beirat weiterhin intensiv im Austausch bleiben. Hierzu hat sich jüngst eine Arbeitsgruppe des Beirats neuformiert, die zunächst mit Akteuren zur Förderung von kultureller Teilhabe in Wiesbaden in Kontakt treten möchte.
Foto oben ©2023
Weitere Informationen aus dem Ortsbezirk Mitte lesen Sie hier.
Die offizielle Internetseite des Wiesbadener Kulturbeirats finden Sie unter www.wiesbaden.de.
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