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Museum Wiesbaden: Blick in die Austellung mit 1000 Osdtereiern: Oologische Studien, Der Ursprung liegt im Ei.

Vom Nest ins Museum Wiesbaden – Das Ei in Natur und Kultur

Das Museum Wiesbaden zeigt ab dem 10. April 2025 eine facettenreiche Ausstellung über das Ei – von biologischer Evolution über Osterbräuche bis hin zu Weltenmythen. Eine faszinierende Schau über Ursprung, Vielfalt und Kreativität.

Volker Watschounek 2 Wochen vor 0

Das Museum Wiesbaden widmet sich bis zum 19. Oktober dem Ei – als Naturphänomen und Kulturgut und zeigt eine Ausstellung voller Geschichten und Symbole.

Im Ei beginnt das Leben. Und im Ei kreuzen sich Biologie, Mythos, Fruchtbarkeit, Osterbrauch und Kunsthandwerk. Das Museum Wiesbaden widmet diesem Wunderwerk der Natur passend zu Ostern eine facettenreiche Ausstellung mit dem Titel: Der Ursprung liegt im Ei. Die Ausstellung geht aber deutlich länger: Bis zum 19. Oktober präsentiert das Haus eine Schau, die Naturgeschichte und Kulturgeschichte zusammenführt – mit etwas mehr als 1.000 Exponaten das Publikum zum Staunen bringt.

Museum Wiesbaden, kurz gefasst

Ausstellung – Oologische Studien – Der Ursprung liegt im Ei
Wann: 10. April bis 19. Oktober 2025
Wo: Museum Wiesbaden – Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur, Friedrich-Ebert-Allee 2, 65185 Wiesbaden

Die Ausstellung beginnt da, wo alles beginnt: bei der Eizelle. Der Biologe und Kurator Dr. Fritz Geller-Grimm erklärt die Evolutionsgeschichte des Eis, während um uns herum die Ausstellung entsteht. Von den unsterblichen Zellteilungen der Bakterien über glitschige Amphibienlaiche bis zum kalkigen Hühner-Ei entfaltet er die Vielfalt der Fortpflanzungsstrategien. Besucher lernen, wie sich das Ei mit Schale – das sogenannte Amnionei – als Meisterleistung der Natur erwiesen hat: wasserfest, atmungsaktiv, stabil. In diesem kleinen, geschlossenen Tümpel wuchs einst die Welt.

Zwischen Vogeleiern und Fabergé

Herzstück der naturkundlichen Präsentation ist die historische Vogeleiersammlung des Museums. Rund 8.000 Eier von über 550 Vogelarten zeigen Formenreichtum und Farbenpracht – von winzigen Kolibrieiern bis zum wuchtigen Straußenei. Weil die empfindlichen Originale lichtempfindlich sind, ersetzt sie das Museum durch täuschend echte Repliken. Ergänzt werden sie von handkolorierten Tafeln der historischen Oologie, jener vergessenen Wissenschaft, die sich einst mit Hingabe dem Studium des Eis widmete.

Doch was wäre das Ei ohne das, was Menschen daraus gemacht haben? Eine zweite Sammlung bringt Farbe und Geschichten ins Spiel: Dr. Birgit Scheps, Ethnologin und leidenschaftliche Sammlerin, hat dem Museum über exakt 1.000 kulturgeschichtlich bedeutsame Eier übergeben – Ostereier, Schmuckeier, Welteneier. Aus Sorbenland, Spreewald, Afrika, Indien, Nepal, Russland und Australien. Mitgebracht, gesammelt, getauscht, geschenkt bekommen. Und jedes erzählt von Glauben, Liebe, Schutz, Hoffnung – oder schlicht von Schönheit.

Krokodileier, Specksteine und versteckte Liebesbotschaften

Die Schau führt von einem Krokodilei aus dem australischen Arnhemland, das indigene Ranger zur Finanzierung ihrer Ausbildung bemalt haben, über sorbische Binsenmark-Eier bis zu einem indischen Speckstein-Ei, das im Inneren ein Schwanenpaar birgt. Jedes Stück wird zum Schlüssel einer Welt. Ein russisches Ei erzählt in Lackmalerei das Märchen vom Zauberpferdchen. Ein anderes, mit zwölf Hufeisen verziert, spricht von Liebesbeweisen. Die Materialien reichen von zerbrechlich bis edel: Straußeneier, Holz, Metall, Speckstein, Porzellan – das Ei als Kunstform, Alltagsobjekt, Zahlungsmittel und Weltdeutung.

Dr. Birgit Schleps Sammlerleidenschaft wurde früh geweckt: Ihre erste Ostereiersammlung ist ebenfalls ausgestellt!

Sammelleidenschaft als Wissenschaft

An der Wand des Museums Wiesbaden spiegelt sich auch das Leben der Sammlerin. Birgit Scheps erzählt mitreißend von ihrer ersten Ostereiersammlung aus DDR-Zeiten, vom Eierfärben mit Zwiebeln, vom Finden von Eiern in der Dübener Heide und in Abu Dhabi. Auch ein von ihr in frühen tagen selbst gestaltetes Ei befidnet sich in der Sammlung, die noch nicht komplett inventarisiert ist – eine Aufgabe, die Ehrenamtliche mit ihrer Inventarliste (nur im Kopf vorhanden) in liebevoller Kleinarbeit übernehmen. Sortiert sind die Eier der Ausstellung nach Kisten, nicht nach Ländern oder Kontinenten. Das Ei aus Russland sthet neben dem Ei aus Thailand, weil es gerade so ausgepackt wurde. Das gibt Raum, und gerade dieses kontrollierte Chaos lädt zum Entdecken ein.

Museum Wiesbaden: Natur, Kultur, Emotion

Der Ursprung liegt im Ei ist eine Ausstellung, die zugleich lehrt, bewegt und verzaubert. Sie erklärt biologische Vorgänge verständlich, vermittelt kunsthistorisches Wissen mit Leichtigkeit und öffnet Türen zu den Kulturen der Welt. Das Museum Wiesbaden zeigt sich hier als Ort des Staunens – wo die Evolution spricht, die Sammlerin erzählt und das Ei zur Bühne des Lebens wird. Und wer glaubt, er kenne Eier bereits, wird hier eines Besseren belehrt. Denn in diesem Ei steckt die ganze Welt.

Bild – Eine Auswahl aus 1000 Ostereiern ©2025 Volker Watschounek

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Mehr zum Museum Wiesbaden: museum-wiesbaden.de.

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