Menü

kalender

April 2024
S M D M D F S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930  

Partner

Partner

/* */
CSD - Christopher Street Day in Wiesbaden, Tausende säumen die Wilhelmstraße.

Vielfalt und Toleranz beim Christopher Street Day in Wiesbaden

An heutigen Samstag strömten Tausende nach Wiesbaden, um beim Christopher Street Day (CSD) ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und andere betonten während der Kundgebung die Bedeutung des Mottos „Europa bleibt bunt“.

Volker Watschounek 11 Monaten vor 0

 

Am heutigen Samstag strömten Tausende aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet nach Wiesbaden, um am Christopher Street Day (CSD) teilzunehmen. Nach Schätzungen der Polizei versammelten waren es etwa 6000 Menschen, um gemeinsam ein starkes Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen. Unter ihnen befand sich auch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, der die Teilnehmer am Warmen Damm herzlich begrüßte.

In seiner Rede stellte Mende das Motto Europa bleibt bunt in den Fokus und betonte die Notwendigkeit, die Situation der LSBT*IQ-Community in Europa zu verbessern. Er machte darauf aufmerksam, dass es auch innerhalb der EU noch Orte gebe, an denen sexuelle Minderheiten sich nicht sicher fühlen könnten. Es seien Orte, an denen Homosexualität tabuisiert werde, Transgender keine beruflichen Chancen erhielten und junge Menschen die Angst hätten, ihre sexuelle Identität zu offenbaren.

LSBT-ideologiefreie Zonen

Der Oberbürgermeister verwies dabei beispielsweise auf Gemeinden in Polen, die sich selbst als sogenannte LSBT-ideologiefreie Zonen bezeichnen und in denen eine positive Auseinandersetzung mit Homosexualität und Transidentität nicht erlaubt sei. Zugleich bedankte er sich bei dem Verein Warmes Wiesbaden, der den Kontakt zu einer LSBT*IQ-Organisation in der Partnerstadt Breslau hergestellt und Unterstützung angeboten habe, was zu einer dauerhaften Freundschaft geführt habe (Wiesbaden lebt! berichtete). Positiv hob Mende die Einweihung des QZ WI, des queeren Zentrums an der Walkmühle, hervor, die einen Meilenstein für Gleichberechtigung, Akzeptanz und Vielfalt in Wiesbaden darstelle.

„Wir tolerieren keine Diskriminierung“

Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass es auch in der Landeshauptstadt Kräfte gebe, die den gesellschaftlichen Fortschritt behindern und die Uhr zurückdrehen möchten. Mende betonte entschieden: Manche solcher rückständigen Menschen toben ihre Ignoranz mit schwarzer Farbe aus, wie wir leider am Regenbogen-Zebrastreifen erleben mussten. Aber denen sage ich, der Regenbogen ist stärker. Solche Schmierereien sind widerwärtig und queerfeindlich. Doch die Kraft der bunten Vielfalt überwindet auch diese von Intoleranz geprägte Aktion. Dafür stehen wir heute hier gemeinsam ein.

Des Weiteren sprach Mende den Verdacht an, dass zwei Amtsärzte gleichgeschlechtliche Paare in Adoptionsverfahren diskriminiert haben könnten. Er betonte, dass eine solche Diskriminierung schlichtweg unerträglich wäre und dass die Stadtverwaltung Wiesbaden diesem Verdacht mit größter Gewissenhaftigkeit und Gründlichkeit nachgehe. Diskriminierung werde nicht toleriert, und die Stadtverwaltung stehe bedingungslos zu den Grundsätzen von Toleranz und Vielfalt.

 

Der Christopher Street Day in Wiesbaden bot den Teilnehmenden eine Plattform, um ihre Stimme zu erheben und für Gleichberechtigung einzustehen. In verschiedenen Redebeiträgen und künstlerischen Darbietungen wurde deutlich, dass die Forderung nach Akzeptanz und Vielfalt in der Gesellschaft weiterhin von großer Bedeutung ist. Mit dabei waren zahlreiche Organisationen und Initiativen, darunter auch lokale LSBTIQ-Gruppen, die sich für die Rechte und Belange der Community einsetzen. Sie informierten die Besucherinnen und Besucher über ihre Arbeit und boten Beratungsmöglichkeiten an. Der CSD bot somit nicht nur eine Gelegenheit zum Feiern und Sichtbarmachen der LSBTIQ-Gemeinschaft, sondern auch eine Plattform für den Austausch und die Vernetzung.

Abschlusskundgebung

Im Laufe des Tages zogen die Teilnehmer in einem bunten und fröhlichen Demonstrationszug durch die Straßen von Wiesbaden. Begleitet von Musik und Tanz setzten sie ein beeindruckendes Zeichen für Vielfalt und gegen Diskriminierung. Die Stimmung war ausgelassen und gleichzeitig entschlossen, denn die Botschaft war klar: LSBT*IQ-Rechte sind Menschenrechte, die es zu schützen und zu fördern gilt. Der Christopher Street Day in Wiesbaden endete schließlich mit einer abschließenden Kundgebung, bei der noch einmal die Forderungen und Anliegen der LSBT*IQ-Community hervorgehoben wurden. Oberbürgermeister Mende bedankte sich erneut bei allen Teilnehmern für ihr Engagement und ihren Mut, sich für eine offene und vielfältige Gesellschaft einzusetzen.

Hintergrund

Der CSD erinnert an den ersten Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street im Stadtviertel Greenwich Village: In den frühen Morgenstunden des 28. Juni 1969 fand in der Bar Stonewall Inn der sogenannte Stonewall-Aufstand statt. Zu dieser Zeit gab es immer wieder gewalttätige Razzien der Polizei in Kneipen mit trans- und homosexuellem Zielpublikum. Als sich an diesem Abend insbesondere Dragqueens und transsexuelle Latinas und Schwarze gegen die wiederkehrenden Kontrollen wehrten, war dies der Ausschlag für tagelange Straßenschlachten mit der New Yorker Polizei. (Quelle: Wikipedia)

Foto oben ©2019 Volker Watschounek

Weitere Nachrichten aus dem Ortsbezirk Mitte lesen Sie hier.

Die Internetseite zum Christopher-Street-Day in Wiesbaden finden Sie unter www.csd-wiesbaden.de.

 

Diskutieren Sie mit

Diskutieren Sie mit

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Geschrieben von

Volker Watschounek lebt und arbeitet als freier Fotograf und Journalist in Wiesbaden. SEO und SEO-gerechtes Schreiben gehören zu seinem Portfolio. Mit Search Engine Marketing kennt er sich aus. Und mit Tinte ist er vertraut, wie mit Bits und Bytes. Als Redakteur und Fotograf bedient er Online-Medien, Zeitungen, Magazine und Fachmagazine. Auch immer mehr Firmen wissen sein Know-how zu schätzen.