Großer Umbruch beim VC Wiesbaden: Zahlreiche Abgänge, neue Ziele und ein klarer Kurs Richtung Zukunft prägen die kommende Saison.
Es ist eine Zeitenwende beim VC Wiesbaden. Geschäftsführer Christopher Fetting verkündet den sportlichen Neustart als Teil der langfristigen Strategie VCW@2030. Der Verein wolle sich strukturell konsolidieren und gleichzeitig sportlich nachhaltig weiterentwickeln. In der kommenden Bundesliga-Saison 2025/26 wird der VCW mit einem weitgehend neuen Kader an den Start gehen – nur Libera Rene Sain bleibt an Bord.
Ein Dank an starke Persönlichkeiten
Mittelblockerin Rachel Joy Gomez (28, USA; ehemals Anderson) kam 2022 vom VC Neuwied 77 (Deichstadtvolleys) zum VC Wiesbaden. Sie bestritt hier 90 Matches und wurde neunmal als MVP geehrt (zweimal in der beendeten Saison 2024/2025). In den letzten beiden Playoff-Spielen gegen den Dresdner SC erzielte sie 17 Punkte. Die 1,86 Meter große Athletin wird für einige Wochen in die USA gehen, dort u.a. Volleyballkurse geben und dann ins Rhein-Main-Gebiet zurückkehren. Ich wurde in Wiesbaden toll aufgenommen. Ich liebe die Stadt und den VCW. Hier habe ich auch meinen Ehemann kennengelernt. Nach dem Sommer komme ich in Top-Form wieder und gehe neue Abenteuer an, so Gomez.
Celine Jebens: Vom Talent zur Leistungsträgerin
Die 21-Jährige Celine Jebens kam 2023 vom VCO Berlin zunächst als zweite Diagonale nach Wiesbaden und prägte dann die Saison 2024/2025 mit teilweise beachtlicher Punktausbeute. In der Hauptrunde brachte sie es auf sieben MVP-Medaillen, davon drei goldene. Sie war Elfte im Liga-Ranking „Top Scorer – alle Spielelemente“ und Sechste bei den Angriffspunkten. Ich bin dem VCW dankbar, dass mir der Schritt in die 1. Liga ermöglicht wurde. Ich habe sehr viel von den Coaches und meinen Mitspielerinnen gelernt. Nach der Saison mit Höhen und Tiefen freue ich mich jetzt auf eine neue Challenge.
Verletzungspech und Perspektivwechsel
Außenangreiferin Gréta Kiss (26) kuriert derzeit noch eine langwierige Knieverletzung aus. Die 1,82 große Athletin spielte zuvor beim SC Potsdam und kam mit Saisonbeginn 2024/2025 nach Wiesbaden. Sie wurde zweimal als Silber-MVP ausgezeichnet. Es tut mir leid, dass meine Saison mit der Verletzung schon so früh beendet war. Ich hätte unserem Team gerne noch geholfen. Ich hoffe, im Sommer wieder fit zu sein, wenn die ungarische Nationalmannschaft in den Qualifikationsspielen zur EM 2026 antritt.
Hannah Hartmann (20) kam wurde in den Nachwuchsteams VCO Münster und VCO Berlin ausgebildet und kam 2023 nach Wiesbaden. Die 1,90 Meter große Außenangreiferin stand im Kader der U 19-Nationalmannschaft und kam beim VCW bei der Damen II und im Profikader zum Einsatz. Die Verantwortlichen beim VCW, mein wunderbares Team, die sagenhafte Stimmung bei den Heimspielen und auch die interessanten Begegnungen mit Sponsoren und Unterstützern haben mich als Sportlerin und Mensch geprägt. Ich nehme jede Menge tolle Erinnerungen und Freundschaften mit. Danke für alles!, so Hartmann.
Zuspiel mit Zukunft – doch nicht in Wiesbaden
Die beiden Zuspielerinnen Ana-Marija Jonjev (25, Serbien) und Adriana Wełna (23, Polen) kamen im August 2024 zum VCW – ihre erste Station in Deutschland. Jonjev wurde zweimal als MVP in Gold ausgezeichnet, Wełna einmal. Die Saison mit dem VCW war eine großartige Erfahrung … neues Land, neues Team und ein sehr hoher Wettbewerbslevel. Es war für mich nicht immer einfach, aber jederzeit spannend. Ich habe viel gelernt, was ich nun im nächsten Schritt anwenden kann, so Adriana Wełna.
Wie bereits am 05.04.2025 berichtet, haben die beiden Mittelblockerinnen Nina Wienand Herelová (31, Slowakei) und Jonna Wasserfaller (30, Schweden) ebenso ihre Karriere beendet wie Außenangreiferin Olivia Rusek (29, USA/Polen), die nach Chicago zurückkehrt. Außenangreiferin Tanja Großer (31), die 13 Jahre für den VCW auflief, sondiert im Herbst ihrer Karriere nochmal die Angebote von Auslandsclubs.
Wiesbaden bleibt Volleyball-Standort
Wiesbaden bleibt Volleyball-Standort: Die deutsche Nationalmannschaft tritt am 6. August 2025 im EM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz an. Gespielt wird in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Tickets sind ab sofort verfügbar.
Foto ©2025 Volker Watschounek
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