Mit Leidenschaft und Engagement haben die Studierenden an ihren Sujets gearbeitet, um Inklusion sichtbar zu machen. dabei setzen sie auf verschiedene Medien, um auf Barrieren und Auswirkungen sichtbar zu machen.
Heute, am Dienstagnachmittag, haben Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Taner Ercan, Professor für Text und Konzept an der Hochschule Rhein Main, im Foyer des Rathaus die Ausstellung All Inclusive eröffnet. Die Ausstellung zeigt Arbeiten von Studierenden des Studiengangs Kommunikationsdesign und wird in den kommenden Tagen im Mittelpunkt des Wiesbadener Host-Town-Programms stehen – das Thema Inklusion in den Fokus zu rücken. Mende betonte während der Eröffnung, dass ihn dieses Thema immer wieder beschäftige und es dringend stärker im Alltag verankert werden müsse. Er freue sich über die Arbeiten und sehe darin einen Hebel Inklusion mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
„Inklusion, die Ausstellung macht die mangelnde Barrierefreiheit unseres Rathauses sichtbarer. Ich selbst empfinde es als Zumutung und da ist es auch keine hinreichende Entschuldigung, dass es ein historisches Gebäude ist.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Bereits bei der Entscheidung, sich als Host Town für die Special Olympics zu bewerben, war es Wiesbadens Oberbürgermeister wichtig, nicht nur ein guter Gastgeber für eine ausländische Delegation zu sein, sondern auch das Thema Inklusion in die Mitte der Wiesbadener Stadtgesellschaft zu bringen. Das gelinge mit verschiedenen Programmpunkten: Neben der Ausstellung gibt es im Host Town Programm weitere Termine, wie zum Beispiel das Inklusionsfest am 3. Juni auf dem Schlossplatz, bei dem Sport und Inklusion im Mittelpunkt stehen werden. Oder der Inklusionslauf, eine Art olympischer Fackellauf, bei dem am 14. Juni um 15:00 Uhr Läufer eine Fackel durch Wiesbaden tragen werden.
Teilhaben
Die Ausstellung All Inclusive übertreffe seine Erwartungen. Sie verdeutliche, dass sich die Studierenden intensiv mit den Themen Inklusion und Barrierefreiheit auseinandergesetzt haben. Mende sagte: Sie haben sich eingehend mit den Schwierigkeiten beschäftigt, mit denen Menschen, die nicht am Alltag teilhaben können, zu kämpfen haben. Die Vielfalt der Barrierefreiheit werde in der Ausstellung aus vielen Perspektiven beleuchtet.
„Die Ausstellung All Inclusive zeigt deutlich, dass obwohl jeder von Inklusion spricht, noch viel zu tun bleibt.“ – Professor Taner Ercan
Professor Taner Ercan von der Hochschule RheinMain erläuterte, dass die Studierenden mit Leidenschaft und Engagement an ihren Arbeiten gearbeitet haben, um Inklusion sichtbar zu machen. Sie haben fotografiert, interviewt, illustriert, programmiert und vieles mehr. Sie helfen anderen dabei, das Bewusstsein zu schärfen und aufzuzeigen und weisen darauf hin, dass nicht jede Behinderung sichtbar ist. Es gilt, Vorurteile zu verurteilen und zu erkennen, dass es sich um ernsthafte Beeinträchtigungen handeln kann.
„Die Studierenden möchten die Menschen zum Nachdenken anregen, informieren und dazu ermutigen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.“ – Professor Taner Ercan
Die Studierenden der Hochschule RheinMain leisten mit ihrer Ausstellung einen Beitrag, das Bewusstsein für Inklusion zu schärfen. In intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik haben sie nicht nur die Vielfalt der Barrieren erkundet, sondern auch deren Auswirkungen auf das tägliche Leben der betroffenen Menschen beleuchtet. Durch ihre kreativen Arbeiten haben sie es geschafft, Inklusion in einem großen Zusammenhang zu betrachten und die größten Barrieren zu identifizieren – jene, die in den Köpfen der Menschen verankert sind.
„Ich habe heute wieder etwas gelernt: Gelernt, dass es barrierefreie Schriften gibt. Nicht die eine, sondern Schriften für verschiedene Schwächen: unterstützende Schriften bei Legasthenie, unterstützende Schriften bei eingeschränktem Sehvermögen.“ – Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende
Professor Ercan betont, dass es bedauerlich ist, wie wenig wir eigentlich über das Thema Inklusion wissen. Trotz der allgegenwärtigen Bekenntnisse zur Inklusion, die sich viele auf die Fahnen schreiben, gebe es noch immer viele Missverständnisse und Vorurteile, die überwunden werden müssen. Die Ausstellung „All Inclusive“ möchte genau diese Lücken im Verständnis schließen und dazu beitragen, dass Inklusion nicht nur als Schlagwort, sondern als gelebte Realität verstanden wird.
Foto oben ©2022 Volker Watschounek
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